Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
Feuerechsen schnatterten aufgeregt und attackierten ihn mit wütendem Fauchen, als er die Kabine betrat.
    Â»Es gibt Probleme!«, erklärte Colfet übergangslos. Lorana hob den Kopf und sah ihn an; ihre Augen schwammen in Tränen. »Mädel, was ist passiert?«
    Â»Er ist tot!«, antwortete sie. »J’trel und Talith sind für immer ins Dazwischen gegangen!«
    Die Windreiter stampfte und schlingerte so heftig, dass Lorana am Tisch zur Seite geschleudert wurde und Colfet rückwärts aus der Kabine taumelte.
    Er stieß einen wüsten Fluch aus, als er mit dem vollen Körpergewicht gegen die Wand knallte und sich dabei den gebrochenen Arm stieß.
    Â»Du hast dich verletzt!«, rief Lorana und wollte ihm helfen.
    Â»Für so was ist jetzt keine Zeit!«, wehrte er ab. »Wir müssen zur Kabine des Kapitäns!«
    Â»Warum?«
    Â»Du musst sofort das Schiff verlassen«, erläuterte Colfet. »Baror hat Kapitän Tanner zurückgelassen, und ich bin mir sicher, dass er dir übel mitspielen wird.« Er schnitt eine Grimasse. »Baror kennt kein Erbarmen mit
Frauen. Wenn du jetzt nicht von Bord gehst, so lange er durch den Sturm abgelenkt ist, kommst du nie von hier weg und bist ihm ausgeliefert.« Er warf einen Blick auf die Feuerechsen. »Kannst du deinen Echsen befehlen, sie sollen bei der Barkasse auf dich warten?«
    Â»Was ist eine Barkasse?«
    Â»Das ist das Beiboot, mit dem wir heute an Land gerudert sind«, erklärte Colfet. »Baror lässt es achtern zu Wasser bringen.«
    Â»Und weshalb tut er das?«
    Â»Weil ich es ihm geraten habe«, erwiderte Colfet schmunzelnd. »Für den Fall, dass jemand in diesem Sturm über Bord gespült wird.« Sein Lächeln zog sich in die Breite. »Und gleich lassen wir zwei uns über Bord fallen!«
    Â»Oh!«
    Â»Kannst du deinen Echsen sagen, sie sollen beim Boot warten?«, fragte Colfet noch einmal.
    Â»Ich werde es versuchen.« Lorana wandte sich an die beiden Feuerechsen. Garth und Grenn schilpten eigensinnig, ehe Lorana sie überreden konnte und sie dann im Dazwischen verschwanden.
    Â»Gut. Und nun lass uns zur Kabine des Kapitäns gehen, ehe Baror sich um dich kümmern kann.«
    In der Tür blieb Lorana stehen. »Und was ist mit dir? Warum bist du so fürsorglich mir gegenüber?«
    Colfet bedachte sie mit einem sinnenden Blick. »Vielleicht glaube ich, dass ich dir etwas schuldig bin, weil du meinen Arm gerichtet hast. Vielleicht mag ich es auch nur nicht, wenn jemand eine Frau schlecht behandelt. Wenn ich dir helfe, dann denke ich allerdings in erster Linie an meine Töchter.«
    Darauf wusste Lorana keine Antwort.
    Â»Los jetzt – wir dürfen keine Zeit verlieren«, drängte Colfet.
    Die Kabine des Kapitäns lag achtern. Die Tür war nicht abgesperrt, und sie marschierten gleich durch bis ans Bullauge. Colfet öffnete den Lukendeckel und spähte nach draußen. Er gab ein zufriedenes Brummen von sich und blickte sich dann in der Kabine um.
    Â»Jetzt müssen wir das Tau zu fassen kriegen«, murmelte er.
    Â»Welches Tau?«, fragte Lorana verblüfft und spähte gleichfalls durch die Luke. Sie sah nur die kochende See und pechschwarze Nacht.
    Â»Das Tau, an dem das Beiboot befestigt ist«, erklärte Colfet und
schnappte sich den Kapitänssessel. Er schob ihn durch das offene Bullauge und fischte mit dem Stuhl nach dem Tau. Es verhakte sich in dem Stuhl, und vorsichtig, damit es nicht wieder abrutschte, zog er es nach oben und in die Kabine. Dann wandte er sich an Lorana.
    Â»Du musst lediglich an dem Tau herunterklettern, bis du in der Barkasse landest.«
    Fassungslos starrte Lorana auf das Tau, das durch den Zug des wild schaukelnden Beibootes in Colfets Pranken hin und her peitschte. »Das kann ich nicht!«
    Â»Du musst!«, beharrte Colfet. »Wenn du nicht fliehst, dann werden Baror und seine Kumpane dich vergewaltigen, wie ich die Kerle kenne. Auf dem Schiff kannst du dich nicht verstecken, sie werden es von oben bis unten durchstöbern, bis sie dich gefunden haben.« Er sah, wie das Mädchen blass wurde und fügte hinzu: »Es ist ganz einfach. Du hältst dich mit Händen und Füßen an dem Tau fest und hangelst dich langsam nach unten. Aber du darfst erst loslassen, wenn du im Beiboot stehst. Der Wind ist hoffentlich nicht so stark, um dich so weit von der Barkasse

Weitere Kostenlose Bücher