Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
Brauen.
    Â»Die Vergangenheit kann man nicht ändern«, erklärte er ihr. »Denn wenn etwas in der Vergangenheit nicht passiert ist, kann es auch niemals geschehen sein.«
    Â»Das verstehe ich nicht.«
    Es ist nicht durchführbar, mischte sich Talith ein. Ein Drache kann sich nicht an einen Ort oder in eine Zeit begeben, die nicht existieren .

    Lorana schaute verwirrt drein.
    Â»Einmal habe ich es versucht«, bekannte J’trel und schüttelte den Kopf, als er sich an das frustrierende Erlebnis erinnerte. »Ich war nicht in der Lage, mir mein Ziel in Gedanken vorzustellen.«
    Es ist, als würde man versuchen, durch massiven Fels zu fliegen, ergänzte Talith.
    Â»Ich wollte in die Zeit zurück, als meine Mutter noch lebte«, erzählte J’trel. »Sie sollte erfahren, dass ich einen Drachen für mich gewonnen hatte und ein Drachenreiter war. Ich dachte, das würde sie glücklich machen.« Nachdenklich wiegte er den Kopf. »Aber es ging nicht. In meiner Phantasie sah ich meine Mutter und ihre Umgebung nicht deutlich genug, um Talith das Bild zu übermitteln.«
    Du hattest es nicht getan, also konntest du es auch nicht tun, erklärte Talith mit der Logik eines Drachen.
    Betroffen schüttelte Lorana den Kopf. »Wenn ich nur lange genug darüber nachdenke, ergibt es vielleicht einmal einen Sinn«, meinte sie. Aber ihre Aufmerksamkeit galt bereits den hohen Masten der Schiffe, die vor ihnen im Hafen ankerten. Am Kai wimmelte es von Seemännern und Schauerleuten, die dabei waren, Karren zu beladen und wieder zu leeren, die Fracht der Schiffe zu löschen und neue Transportgüter an Bord zu schaffen.
    Â»Wo liegt mein Schiff?«, erkundigte sich Lorana aufgeregt.
    Er deutete auf einen schmucken, nagelneuen Segler. »Dort siehst du das stolze Schiff Windreiter , das sich für seine Jungfernfahrt rüstet!«
    Lorana bekam große Augen, holte flink ihren Skizzenblock und den Stift aus dem Packsack und fing mit fliegenden Fingern an zu zeichnen.
    Eine Seereise wird dem Mädchen gut tun, sagte sich J’trel, während er ihr zusah. Sie gewinnt Abstand, sieht etwas von der Welt und lernt vielleicht, sich selbst richtig einzuschätzen. Zu seinem nicht geringen Verdruss hatte J’trel bemerkt, dass Lorana an einem Mangel an Selbstbewusstsein litt, andauernd stellte sie ihr Licht unter den Scheffel.
    Er entsann sich an ihre erste Begegnung. Es war schon sehr spät gewesen und dunkel. Seine Stimmung hätte nicht gedrückter sein können, und das Gleiche galt für seinen Drachen. Er und Talith hatten sich alt gefühlt, einsam und … verloren.
    Â 
    Sein Partner, K’nad, war seiner Krankheit erlegen; eine Siebenspanne zuvor war K’nads grüner Narith für immer ins Dazwischen eingegangen.
J’trel musste seine ganze Kraft und all seinen Mut aufbringen, um die Weyrleute über K’nads Tod hinwegzutrösten.
    Dann brach er auf, um K’nads Angehörige von dessen Dahinscheiden zu berichten. Er flog zu der Festung, in der K’nad geboren und aufgewachsen war. Carel, der Burgherr von Lemose und K’nads jüngerer Bruder, nahm die Nachricht schweigend entgegen; vor zwölf Planetenumläufen hatte die Pest in Lemose gewütet und so viele Opfer gefordert, dass Carel abgestumpft war. Gewiss trauerte er um seinen Bruder, doch er vermochte seine Gefühle nicht mehr zu zeigen.
    Das Abendessen fand in einer düsteren, beklemmenden Atmosphäre statt. Danach begleitete Lady Munor J’trel an das große Eingangsportal der Burg.
    Â»Er hat seine Gefühle so tief vergraben, dass er völlig kalt wirkt«, sagte sie über ihren Gemahl und um sich bei dem Drachenreiter für den lieblosen Empfang zu entschuldigen. Begütigend drückte sie seinen Arm. »Dabei war er immer so stolz auf K’nad.«
    J’trel nickte stumm und rüstete sich zum Gehen.
    Â»Drachenreiter! Mein Lord!«, hallte ein Ruf durch die Nacht. »Warte bitte einen Moment!« In der Stimme schwang ein Anflug von Panik mit.
    J’trel drehte sich um und gewahrte ein junges Mädchen, das auf ihn zugerannt kam. Sie war groß, hatte etwas backfischhaft Schlaksiges an sich und wirkte nicht besonders anziehend.
    Â»Ich bitte sehr um Vergebung, mein Lord«, keuchte das Mädchen. »Ich wollte unbedingt mit dir sprechen, bevor du wieder abfliegst.«
    Â»Das ist Lorana«, stellte Munori das

Weitere Kostenlose Bücher