Drachenblut
warf Kâtan ein.
»âºEin groÃes Zimmer, in dem sich lauter gute Freunde befindenâ¹Â«, sinnierte die Weyrherrin und lieà sich Loranas Worte noch einmal durch den Kopf gehen. »Du betrachtest die Drachen als deine guten Freunde?«
»Vielleicht irre ich mich ja«, räumte Lorana ein. »Aber dieses Gefühl überkommt mich, sowie ich in meinen Gedanken die Drachen sprechen höre. Alle sind mir wohlgesonnen und höflich, erkundigen sich, wie es mir und Arith geht â¦Â«
»Kein Wunder â immerhin bist du jetzt eine Königinreiterin«, fiel Salina ihr spitz ins Wort.
Lorana verstand die Anspielung und errötete. »Es ist aber anders als früher, als ich noch Garth hatte â auch eine Königin. Wenn sie zum Paarungsflug aufstieg, wurde sie ebenfalls umschwärmt, doch mit den jetzigen Aufmerksamkeiten ist das nicht zu vergleichen.«
Mâtal hob fragend die Brauen.
»Ich besaà zwei Feuerechsen, die goldene Garth und den braunen Grenn«, erläuterte sie.
»Ach so«, erwiderte Mâtal, der irgendwie erleichtert klang. »Also hast du schon einen Paarungsflug erlebt.«
Lorana nickte. »Das kann man wohl sagen!«, entgegnete sie, und in ihren Augen blitzte der Schalk.
»Wenn eine Drachenkönigin zu einem Paarungsflug aufsteigt, ist das ein bisschen intensiver«, warnte Salina. Mâtal legte in einer besitzergreifenden Geste einen Arm um sie und zog sie an sich. Salina lächelte, schmiegte sich eng an ihren Weyrgefährten und schlang ihren Arm um seine Taille.
»Das weià ich«, entgegnete Lorana. Die Drachen hatten sie soeben mit
den Bildern und Emotionen eines Paarungsfluges versorgt, und sie kam nicht umhin, Salina wissend anzulächeln.
»Haben die Drachen dich aufgeklärt?«, fragte Mâtal argwöhnisch.
»Nicht mit Worten, sie haben mir eher bildlich gezeigt , was vorgeht«, gab Lorana zurück.
»Wann war das?«, fragte Mâtal erstaunt.
»Gerade eben.«
»Was genau haben sie dir gezeigt?«, insistierte Kâtan.
Nachdenklich runzelte das Mädchen die Stirn. »Es waren rasch hintereinander folgende Bilder und Eindrücke. Gefühle â¦Â« Sie bemerkte den erschrockenen Blick, den Salina und Mâtal tauschten, und fügte rasch hinzu: »Alles aus der Sicht der Drachen.«
Mâtal und Salina schauten erleichtert. Lorana nahm an, sie hatten befürchtet, die Drachen hätten intimste Einzelheiten preisgegeben.
Ich bin müde, meldete sich Arith mit schläfriger Stimme.
»Das glaube ich dir, du hast dich ja richtig voll gefressen«, erwiderte Lorana. »Leg dich schlafen.«
Mach ich, antwortete Arith und watschelte zu ihrem Weyr. Warum isst du nichts, Lorana?
»Gleich gehe ich los. Ich verspreche es dir.«
»Was?«, fragten Mâtal und Salina im Chor. »Wohin gehst du?«
»Frühstücken«, erklärte Lorana. Entschuldigend hob sie die Hand. »Es tut mir Leid, aber ich habe heute noch nichts gegessen. Ich bin erst vor kurzem aufgestanden.«
»Dürfen wir dich begleiten?«, erkundigte sich Kâtan und deutete auf die Unteren Kavernen.
»Ich bin mir noch nicht sicher, wo ich mein Frühstück herkriege«, gestand Lorana. »Bis jetzt habe ich mir des Nachts immer selbst etwas zusammengebrutzelt.«
Salina hob die Brauen. »Warum hast du die Drachen nicht gefragt?«
Lorana blickte überrascht. »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
»Es war auch meine Schuld«, warf Kâtan ein. »Ich hielt Lorana auf, nachdem das arme Mädchen zuerst einen Zusammenprall mit Tullea hatte.«
Mâtal seufzte und wechselte einen besorgten Blick mit Salina.
»Hast du dich mit Tullea gestritten?«, fragte die Weyrherrin. Sie löste sich aus Mâtals Umarmung und marschierte los, quer durch den Weyrkessel.
»Ja, so könnte man es nennen«, gab Lorana zu, während sie und die anderen Salina folgten.
Mâtal schürzte die Lippen. »Tullea ist ein bisschen â¦Â«
»In letzter Zeit benimmt sie sich unmöglich. Sie hat Probleme im Umgang mit anderen Leuten«, erklärte Salina unverblümt.
»Wobei mit âºletzter Zeitâ¹ die vergangenen drei Planetenumläufe gemeint sind«, ergänzte Mâtal.
»HeiÃt das, dass sie mit jedem so ruppig umspringt?«, platzte Lorana heraus und hielt sich gleich darauf
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