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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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mit ihnen würde Uskav weiter kommen, als ohne. Ohne auf seine Müdigkeit zu achten, kletterte der Ork den Berg wieder hinab. Ohne Gepäck und Gildofal auf der Schulter kam er gut vorran, was aber nicht hieß, dass es ihn nicht anstrengte. Nach zwei Stunden Marsch hatte er den Fuß des Berges erreicht und schlich zum See, damit sich die Schläuche vollsaugen konnten. Uskav nutzte die Gelegenheit und stillte ebenfalls seinen Durst. Der erneute Aufstieg dauerte dann über vier Stunde. Der Uruk musste sich eingestehen, dass er seid fast 36 Stunden nicht geschlafen hatte. Hinzu kamen die Beschwörungen. Als Uskav die Niesche mit Gildofal erreichte, brach er zusammen und schlief neben dem Elb vollkommen erschöpft ein.
***
    Als Uskav erwachte war die Sonne gerade dabei weit im Westen unterzugehen. Er hatte den kompletten Tag verschlafen. Müde, aber kräftiger setzte er sich auf. Sein erster Blick galt Gildofal. Er stupste ihn vorsichtig an und tatsächlich, der Elb öffnete die Augen.
    »Welcher Dämon hat mich nur überrannt. Ich habe Kopfschmerzen, sämtliche Knochen tun mir weh und ich kann mich nicht bewegen.«, meinte der Elb matt.
    Uskav grinste: »Das wird schon wieder. Du lebst, dass ist das wichtigste. Trink!«
    Gildofal kannte seinen Uruk inzwischen gut genug, dass er wusste, dass man mit ihm nicht diskutierte. Als Uskav ihm den Schlauch hin hielt, trank er mit kleinen Schlücken, Das Wasser tat ihm gut. Die Kopfschmerzen wurde schwächer, wenn sie auch nicht verschwanden.
    »Wir müssen weiter!«, verkündete Uskav schließlich und packte seine Sachen zusammen. Selbst die durch das Wasser unbrauchbar gewordenen Sachen verstaute er in seinem Rucksack. Er konnte nicht riskieren die Sachen in der Niesche zu lassen. Eine Windböe könnte sie aufwirbeln und ins Tal befördern. Ihre Verfolger würden sofort wissen, dass sie noch am Leben waren und die Jagd von neuen beginnen.
    Gildofal war erstaunt, mit welcher Leichtigkeit Uskav ihn sich auf die Schulter legte. Noch erstaunter war er, als er sah, wo sie sich bereits befanden: »Hast du mich den ganzen Weg getragen?«
    »Ja, natürlich!«, war die knappe Antwort.
    »Wie kann ich dir nur jemals danken. Uskav, ich stehe in deiner Schuld.«
    »Nein, ich stehe in deiner. Du hast mir die Freiheit gezeigt.«
    Mit jenen Worten setzte sich Uskav in Bewegung. Stunde um Stunde verging, in der sie dem Paß immer näher kamen. Mit jedem Meter den sie an Höhe gewannen, wurde es kälter und der Wind stärker. Der Einschnitt im Berg war ein Kamin in dem es kräftig zog. Erst kurz vor Sonnenaufgang erreichten sie ihr Ziel, den Paß übers Schattengebirge. Eigentlich war es kein richtiger Paß, vielmehr eine Klamm die sich tief in den Berg einschnitt. An ihrem Ende gab es weitere Stufen, die zu einer verwinkelten Schlucht quer durch den Gebrigskamm führte. Die Sonne stand hoch im Zenit, als sie den Anfang dieser Schlucht erreichten. Uskav entschied, dass sie eine Pause machen sollten. Die Schlucht würde gefährlich sein. Sie mussten ruhen, um sie sicher zu durchqueren. Doch vorher sollten sie sich noch stärken. Uskav packte eines der Lembasbrote aus und gab es Gildofal zusammen mit etwas Wasser zu essen. Sich selbst gönnte er nichts, bis auf ein paar Schlucke Wasser. Gestärkt und erfrischt, breitete Uskav Gildofal ein kleines Kopfkissen aus Moos und legte sich anschließend hin: »Schlaf jetzt. Der Weg morgen wird anstrengend.«
    Noch während sich Gildofal über den Uruk wunderte, war er bereits eingeschlafen. Sein Schlaf war unruhig. Die Monsterfratzen der Dämonen aus Uskavs Beschwörung spukten immer noch in seinem Kopf umher. Doch mit der Zeit verblasste auch dieser Schrecken und Gildofals Schlaf wurde tief und erholsam.
    Am nächsten Tag erwachte Gildofal durch das Geräusch plätschernden Wassers. Zu seiner Verblüffung konnte er seinen Kopf bewegen und, unter größter Anstrengung, seine Arme und Hände. An Laufen war allerdings beim besten Willen nicht zu denken. »Wasser?«
    »Es hat heute Nacht im Gebirge geregnet oder es ist Tau, der sich an den Felsen niedergeschlagen hat. Es gibt einen klein Rinnsaal, der von einem Felsversprung herrabregnet, ich konnte unsere Schläuche füllen. Wir sollten trinken und sie danach nochmal füllen. Danach brechen wir auf.«
    Und genau so geschah es. Eine Stunde später kletterte Uskav mit Gildofal über seiner Schulter durch die Paßschlucht des Schattengebirges. Zu beiden Seiten türmten sich hunderte Meter hohe Felswände auf.

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