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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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durch eine Beschwörung hielt lange an, meistens mehrere Tage. Doch er hatte keine Wahl. Uskav hockte sich hin, schloß seine Augen, konzentrierte sich und begann zu Worte in einer für Gildofal grausamen Sprache zu murmelen. Eine Weile passierte nichts, doch dann glühte ein blutroter Nebel um Uskav hermum auf. Der Nebel war wie ein Schild. Der umhergewirbelte Sand prallte von ihm ab und flog um Uskav hermum. Ohne mit dem Murmeln aufzuhören, öffnete der Uruk seine Augen und deutete Gildofal zu ihm zu kommen. Der Elb hatte sich bereits als Schutz vor der Kälte in seine Wehrwolfform verwandelte. Er trottete heran. Kaum hatte den Nebel um Uskav passiert, wurde ihm warm, fast heiß. Es war eine seltsame Hitze und ein seltsamer Geruch, wie von Schwefel, lag in der Luft. Es war, als wenn die Hitze direkt aus der Hölle kam. Aber es war egal, solange Uskav sich konzentrieren konnte, würden sie vor der Kälte geschützt sein.
    Der Sturm hielt fast den ganzen Tag an. Uskav hockte zusamengekauert am Boden und murmelte immer und immer wieder die Beschwörungformel. Gildofal ahnte, dass es dem Uruk seine letzten Kräft rauben würde und befürchtete, dass es wohlmöglich zum äußersten kommen könnte. Doch selbst wenn sie diesen Stum überstehen würden, wären sie kein Stück weiter gekommen. Sie hockten in einer lebensfeindlichen Wüste fest. Ihr Wasser reichte bestenfalls noch für zwei große Schlücke, dann waren ihre Vorräte erschöpft.
    Als wenn die Welt mit ihnen ein zynisches Spiel trieb ließ der Wind gegen Abend nach. Nach einer halben Stunde wurde es vollkommen windstill. Uskav stopte seine Beschwörung, der rot glühende Nebel verlosch. Gildofal sprang auf seine vier Beine. Etwas stimmte nicht. Uskavs Augen waren geschlossen.
    »Es tut mir leid, mein elbischer Freund, aber ich kann dir nicht mehr helfen.«, flüsterte Uskav. Seine Stimme stockte.
    »Nein, Uskav, dass kannst du mir nicht antun! «, Gildofal fehlten die Worte. Dieser Uruk war bereit alles für ihn zu opfern. Er hatte ihm zum wiederholten mal das Leben gerettet. So durfte es nicht enden.
    »Ich kann mich nicht bewegen. Ich muß mich ausruhen. Doch wir können uns nicht ausruhen. Bevor ich mich wieder bewegen kann, sind wir verdurstet. Nimm das restliche Wasser und rette dich. Rette meine Brüder.«
    Mit diesen Worten fiel Uskav in eine tiefe Besinnungslosigkeit. Gildofal heulte. Trotz seines trockenen, rauen Halses und den Schmerzen die er verursachte, heulte Gildofal auf, wie es ein Wolf nur konnte. Seine Stimme war kräftig und laut. Sie erhob sich in die Lüfte. Eine Laune des Wetters sorgte dafür, dass Gildofals Wolfsgeheul von ein paar Luftschichten eingefangen wurden, die sie weit, viel weiter als eigentlich überlich, über die Einöde trugen.
***
    »Hast du das gehört?« , Gilfea war sich nicht sicher, aber er hatte den Eindruck aus weiter Ferne das Heulen eines Wolfes gehört zu haben. Sein erster Impuls war es, das Geheul als eine abstruse Macke der Einöde abzutuen. Dieser Landstrich konnte einen schon foppen und die Sinne verwirren. Doch irgendetwas in der Stimme dieses Wolfes sagten Gilfea, dass sie von einem Lebewesen stammte. Um genau zu sein, von einem empfindenden vernunftbegabten Wesen. Das Heulen klang wie ein Klagelaut.
    »Ja, ich habe es auch gehört. Es kommt aus dem Süden.« , Mithval war gerade dabei, über der Hochebene von Erudor zu fliegen, um seine Flügel wieder geschmeidig zu machen. Den ganzen Tag über hatte ein eiskalter Sturm die kleine Gruppe Drachen und ihre Reiter dazu gezungen, zusammengekauert am Boden zu hocken. Die Drachen hatten ihre Flügel über ihre Reiter ausgebreitet und sie vor der Kälte geschützt, ab und an spie jeder Drache ein kleines Flammenwölkchen, um etwas Wärme zu produzieren.
    Die Gruppe der Reiter und Drachen waren Thonfilas mit Lindor, Roderick mit Caransil und natürlich Gilfea mit Mithval. Seid fünf Tagen waren sie auf der Suche nach dem mutmaßlichem Mörder von Victor zu Lebelfalas. Sie waren heimlich bis ins Elbenreservat von Goldor vorgedrungen, doch war die Spur dort schon alt. Der Elb, den sie suchten, war bereits fort. Roderick, der als Neovikinger sich relativ frei und unauffällig im Königreich bewegen konnte, erfuhr, dass der gesuchte Elb in Richtung Gebirge geflohen sein solle. Aber das sei im Moment nicht mehr wichtig, da man sich schließlich auf einen Krieg mit Harrasland vorbereiten würde. Dieser Vorbereitung war es auch, die die weitere Suche schwieriger

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