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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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andere Wildschwein fixierter Blick schon alles. Das seine Fänge vor Speichel trieften, rundete das Bild nur noch ab. Caransil wertete dies jedenfalls als ein eindeutiges »Ja!« und ließ das Wildschwein drei Meter vor Uskav auf den Boden plumpsen. Das Schwein grunzte, was dann auch der letzte Laut seines Lebens war. Aus dem Stand sprang Uskav auf das Schwein und schlug ihm seine Reißzähne in den Nacken. Es krachte einmal fies, als die Genickknochen brachen und das Schwein war Orkfutter. Bei all seiner Gier ließ Uskav seine Nahrung immerhin nicht unnötig leiden.
    Wer litt, waren Gildofal, Thonfilas, Roderick und Gilfea. Uskavs Art zu Fressen war noch ein paar Stufen unappetietlicher als Caransil. Dafür ging es rasend schnell und endete mit einem guturalem »Burp!«.
    »Ich weiß nicht, wessen Freßgewohnheiten ich unappetitlicher finde, Caransils oder Uskavs.«, meinte dann auch Thonfilas abschließend und erntete von den umstehenden Personen zustimmendes Nicken.
    »Entschuldigt, wenn ich euer estäthisches Empfinden verletzt haben sollte.«, knurrte Uskav mit einem ironischem Unterton in der Stimme. Maul, Hände und Oberkörper trieften vor Schweineblut. So wie er vor ihen stand, entsprach der Uruk jedem Klischee eines Orks. »Es ist meine Natur. Wenn ich wirklich hungrig bin, überkommt mich diese Blutlust. Ich glaube, ich werde mich mal kurz reinigen.« Gildofal lächelte gequält. Inzwischen kannte er den Ork ein wenig und spürte, dass Uskav durchaus stolz darauf war, ein Ork zu sein. Seine Bemerkung war dann auch eher eine Feststellung als eine Entschuldigung.
    Die Lichtung war mit bedacht ausgewählt worden. Am gegenüberliegenden Ende streifte ein Bach den Waldesrand. Dorthin lief Uskav, sprang in den Bach und wusch sich das Blut ab. Wenig später kehrte Uskav als zwar nasser, dafür aber satter und vor allem sauberer Uruk, zurück.
    »Ich glaube, wir haben etwas zu besprechen...«, murmelte Thonfilas mehr zu sich.

»Sie riecht wiederlich!«
Neovikinger R ODERICK zum Thema Orkmedizin
    »Was machen wir jetzt?«
    Mit dieser Frage brachte Thonfilas die Situation auf den Punkt. Nachdem sich Uskav des Schweineblutes entledigt hatte, bat man ihn zusammen mit Gildofal an einer Besprechung der Lage teil zu nehmen. Von welcher Seite man es auch betrachtete, der ganze Ausflug hatte eine vollständig andere Richtung eingeschlagen. Die drei Daelbaner hatten geplant, den Mörder Victor zu Lebelfallas zu stellen. Statt eines Mörders fanden sie den Erben Lebelfallas' Bürde. Und als ob dies noch nicht reichte, brachte jener Erbe auch noch einen ausgewachsenen Orkgeneral mit, Uskav den Uruk. Die Situation war definitv eine andere.
    »Ich will ehrlich sein.«, fuhr Thonfilas fort, der von Turondur als Anführer dieser Mission bestimmt worden war. Diese Wahl war rein logischen Überlegungen entsprungen. Roderick war ein begnadeter Kämpfer, aber seiner Natur nach kein Typ, der gerne Entscheidungen traf. Gilfea hingegen wusste selbst, dass er mit dem Erfahrungschatz seiner hunderte Jahre älteren Freunde nicht mithalten konnte. Nach einer Pause, sprach Thonfilas weiter.
    »Es mag unfair klingen, aber ich vertraue dir nicht. Uskav, du weißt selbst am besten, welche Aufträge Orks normalerweise ausführen. Von einem Uruk, einem General des Königs, möchte ich erst gar nicht sprechen. Ich bin der Meinung, dass du nicht weiter mitkommen solltest«
    »Das könnt ihr nicht machen!«
    Im Gegensatz zu Uskav, der ganz ruhig blieb, sprang Gildofal, wie von der Tarantel gestochen, auf und fuhr Thonfilas an. Der junge Elb war sichtlich wütend und ballte seine Hände zu Fäuste.
    »Das könnt ihr nicht machen!«, wiederholte Gildofal und sah von Thonfilas zu Roderick und Gilfea, als er mit seiner Hand auf Uskav zeigte, »Ich weiß, dass Uskav kein unbeschriebenes Blatt ist. Die Schlachten General Uskavs waren Teil des Geschichtsunterrichts. Ich kann mir ziemlich genau vorstellen, was für barbarische Untaten entweder auf Befehl Uskavs oder durch ihn selbst verübt wurden. Aber ich bin nicht sein Richter. Ich weiß nur, dass ich ihm mein Leben verdanke. Doch mehr noch. Ich habe in meinem bisherigem Leben noch nie ein derart selbstloses Wesen erlebt. Uskav war bereit sein Leben für mich zu opfern. Also, wenn ihr wollt, dass er zurück bleibt, dann bleibe ich ebenfalls zurück. Ich werde meinen Freund nicht verlassen!«
    »Freund?«, flüsterte Uskav leise, während er Gildofal erstaunt anstarrte. Hatte dieser Elb ihn eben wirklich

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