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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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und ich lief mit meinem Trupp los. Der erste Umschlag enthielt eine Ortsbeschreibung. Dort sammelten wir uns und trafen ihn! Der zweite Umschlag«
    Uskav stockte. Seine rechte Hand zitterte vor Schmerz: »Der zweite Umschlag enthielt die Anweisung, jeden seiner Befehle ohne sie zu Hinterfragen, auszuführen. Was wir taten. Er übernahm die Führung. Eine Weile schien wir planlos umher zu irren, bis wir schließlich zu deinem Dorf kamen. Dann erteilte er seine Befehl: Tötet alle, bis auf den Schriftgelehrten und seinen Schüler, die gehören mir! Wir taten, was uns befohlen wurde. Wir konnten gar nicht anders. Er war ein Magier, seine Stimme brannte in unseren Köpfen wie Feuer. Zögern oder Zweifeln lösten stechende, krampfartige Schmerzen in uns aus, so, als wenn jemand mit einer glühende Klinge in dein Fleisch bohrt.«
    Diese Schmerzen schinen immer noch zu wirken. Uskav krümmte sich vor Schmerz und war zu Seite umgekippt. Er konnte sich noch nicht einmal mehr auf seinen Knien halten. Trotz der Qualen, sprach, flüsterte, er weiter: »Dann ging etwas schief. Der alte Dorfgelehrte besiegte ihn, soweit man ihn überhaupt besiegen kann. Er wurde seiner physichen Gestalt beraubt und kehrte an jenen dunklen Ort zurück, von wo er geschickt wurde. Aber er lebt noch, ich kann es fühlen. Ein Teil seines Willen ist immer noch in mir und will mich dazu zwingen, zu schweigen!«
    Uskav hatte seine Augen so fest zusammengepresst, dass aus den Augenwinkeln Tränen liefen. Die Nägel seiner Fingerkrallen stachen in das Fleisch seiner Handflächen. Der Uruk bebete, doch er sprach weiter: »Am Ende, als alle tot waren, öffnete ich den dritten Umschlag. Ich las den Befehl und wurde zum Deserteur. Es war ein Glück, dass der Magier nicht mehr präsent war. Unter seinem Einfluß hätte ich mich des dritten Befehls nicht widersetzen können. Ich sollte meinen Trupp töten. Alle Orks, die für mich gekämpft hatten, sollte ich mit einer Beschwörungsformel töten. Ich tat es nicht. Ich offenbarte meinen Männern den Befehl und befahl ihnen schließlich, zu fliehen. Sie folgten nur widerwillig. Meine Orks, meine Männer, sie waren mir treu ergeben. Sie wollten nicht fliehen sondern mir beistehen. Aber am Ende taten sie das, was ich ihnen sagte. Es sind gute Männer. Orks der Klasse 4!«
    »Wenn das stimmt, dann trägt Uskav keine Schuld. Auf der anderen Seite, zu behaupten, einfach nur Befehle ausgeführt zu haben, ist zu einfach. Er hätte wissen müssen, dass die Befehl unethisch sind.«
    »Wir reden von einem Uruk! Orks züchtet man nicht, um Fragen der Ethik zu klären. Außerdem glaube ich nicht, dass sich Uskav wirklich gegen diesen schwarzen Magier hätte wehren können.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum dieser Magier die Drecksarbeit nicht allein gemacht hat. Wenn er einem Trupp Orks magisch beherrschen kann, warum dann nicht die Dorfbewohner?«
    »Weil er ein Magier der schwarzen Künste war, wie die Orks auch. Orks sind ein Produkt dieser Magie. Wenn dieser Magier diese schwarzen Kräfte beherrscht, könnte mit einer Handbewegung jeden Ork vernichten, nur dadurch, dass er ihnen den schwarzmagischen Hauch nimmte, die die Orks zum Leben erwecken. Da deine Freunde im Dorf normale Menschen waren, konnte der Magier dies bei ihnen nicht. Er müsste sie angreifen, etwa mit einem Feuerball. Doch das wäre anstrengend und würde die Gefahr mit sich bringen, dass man ihn doch überwältigt.«
    »Und was mach ich jetzt mit Uskav? Ihn den Kopf abschlagen? An Carasil verfüttern?«
    »Nur dass nicht. Uruks verursachen Sodbrennen. Hast du mal einen Drachen mit Sodbrennen erlebt?«
    Gilfea seufzte und sah auf den Uruk hinab, der verkrampft vor Schmerz am Boden lag. Ohne groß darüber nachzudenken, kniete sich Gilfea hin und berühte Uskav mit seinen Händen. Es war ein Fehler den Schmerz teilen zu wollen. Gilfeas Geist war offen und ungeschützt. Uskavs Schmerz trafen ihn mit ihrer ganzen Wucht und rissen ihn buchstäblich von den Füßen. Die Erfahrung war mit jener vergleichbar, als Gilfea Lindors Schmerzen teilte, die die Jagdlanzen verursacht hatten, doch in einem entscheidenen Detail anders. Lindors Schmerz war an einen physisches Trauma gebunden, nämlich die Stelle, an der die Lanze seine Schuppen durchschlagen hatte und ihr Gift frei setzte. Uskavs Schmerz war psychisch. Gilfea sah den Auslöser. Er stöhnte laut auf, denn er konnte den Magier sehen und hören, wie er in Uskavs Geist wütete. Dieser Ork war stark, unheimlich

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