Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
Vom Netzwerk:
stark. Gilfea war, trotz oder gerade wegen der geteilten Schmerzen, von Uskavs Willenstärke beeindruckt. Dieser Uruk trug einen inneren Kampf aus, der wahrlich mörderisch war. Der Magier hatte etwas in Uskavs Geist zurückgelassen. Einen Befehl eingebunden in eine Art zweites Bewusstsein, dass versuchte die Kontrolle über Uskavs zu gewinnen.
    Gilfea fühlte eine Gefahr. Uskavs Verfassung war nicht die allerbeste. Das zweite Bewusstsein bemerkte diese Schwäche und drohte die Oberhand zu gewinnen. Das durfte auf keinen Fall geschehen. Es würde Uskav, den Uskav, den sie kennen gelernt hatten, vernichten und eine dumpfe, hirnlose Kampfmaschine zurücklassen. Gilfea wusste, was zu tun war. Er musste kämpfen!
    »Mithval, hilf mir!«
    »Und ich dachte schon, du würdest nie fragen!«
    Gildofal, Thonfilas und Roderick wurden Zeugen eines Kampfes. Es war ein stiller Kampf. Das einzige, was sie sahen, war Gilfea mit geschlossenen Augen, wie er vor Uskav hockte und seine Hände auf ihn gelegt hatte. Die Hände begannen zu glühen. Ein goldenes Licht ging von ihnen aus. In dem Maß, wie dieses Glühen anschwoll, wurde Uskav von heftigen Krämpfen geschüttelt. Sonst sah man nichts. Die wussten nicht, was genau passierte und machten sich große Sorgen. Um so verwunderter waren sie, als plötzlich die drei Drachen, Lindor, Caransil und allen voran Mithval anfingen zu summen. Ein warmes, kraftiges, tiefes Summen, dass so golden und rein klang, wie das Leuchten von Gilfeas Händen. Uskavs ganzer Körper wurde von ruckartigen Krämpfen durchgeschüttelt, dass Gilfea arge Mühe hatte, den Kontakt nicht abbrechen zu lassen.
    Was in Wirklichkeit geschah, war ein Gefecht. Und obwohl es sich nur im Geist von Uskav und Gilfea abspielte, war es weniger gefährlich. Der fremde Wille in Uskavs Geist war stark, extrem stark und auf keinem Fall bereit, das Feld kampflos zu räumen. Es ging um seine Existenz und damit war ihm jedes Mittel recht. Er ging so weit, Uskav, seinen Wirt, die Hülle seiner Existenz, zu vernichten. Die Krämpfe, die Uskavs Körper schüttelten, waren äußeres Zeichen seines Todeskampfes. Doch Uskav war stark und sehr intelligent. Als er spührte, dass Gilfea ihn im Kampf gegen das fremde Bewustsein half, konzentrierte er sich voll und ganz darauf, seinen Körper am Leben zu erhalten.
    »Dieser Körper gehört mir!«
    »Nein, es ist Uskavs Körper! Gib ihn frei!!«
    »Uskav ist ein Nichts! Ein Sklave! Ein Werkzeug! Geh, oder ich werde dich auch vernichten, wie diesen Verräter!«
    »Ich werde nicht zurückweichen! Ich werde dich aus Uskavs Geist vertreiben!«
    »Dann trage die Konsequenzen und stirb!«
    Magie prallte auf Magie. Der fremde Wille war biltzschnell und schlug erbarmungslos zu. Ein magischer Hieb sauste auf Gilfea zu und hätte seinen Geist fast empfindlich getroffen, wenn er nicht ebenso schnell einen Verteidigungsschild um sich aufgebaut hätte. Der größte Teil des Angriffs wurde abgewehrt, der Rest drang allerdings doch zu Gilfea vor. Doch statt zurück zu weichen, stachelte es den jungen Drachenreiter nur noch stärker an. Gilfea sammelte alle seine Energie, öffnete sich für Mithval und die anderen Drachen und wurde plötzlich von einer Schwall magischer Drachenenergie durchströmt, dass ihm davon fast schwindelig wurde. Das dunkle, fremde Bewustsein bemerkte von dem nichts. Es sah nur, dass Gilfea scheinbar geschwächt war und vermutete, dass dies eine Folge seines Angriffs war. Er wollte kurzen Prozeß machen und Gilfeas Schwäche ausnutzen, bevor sich dieser Erholen konnte. Er setzte alles auf eine Karte, sammelte all seine Kraft und schlug zu.
    Uskav stöhnte auf. Er riss Augen und Mund weit auf. Gildofal, Roderick und Thonfilas zuckten vor Schreck zusammen und wichen von Uskav und dem immer noch vor ihm hockenden Gilfea zurück. Uskav röchelte, gab unheimliche gurgelnde Geräusche von sich. Ein dunkler Schatte lag auf seinem Gesicht, als wenn eine Art Dunst oder Rauch auf ihm liegen würde. Von irgendwo her kam ein Windstoß, obwohl es absolut windstill war, und griff nach dem Dunst, verwirbelte ihn und rieß ihn mit sich. Die drei sahen, wie dieser dunkle Rauch hochgewirbelt wurde. Und während der Windstoß ihn verwirbelte und auseinander zog, schien es, als wenn man ihn ihm die Form eines Totenschädels erkennen konnte. Ein eisiger Schauer lief den dreien über die Haut, als auch noch ein langgezogenes, kreischendes Seufzen aus dem Dunst heraus erschallte. Der Wind lebte nochmals auf

Weitere Kostenlose Bücher