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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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Molekularchemie zu überflügeln. Aber da sie keine Moleküle haben, mit denen sie experimentieren könnten, darf man ihnen das nicht zum Vorwurf machen. Sie teilten uns mit, dass sie den Inhalt der restlichen Speicherkristalle unserer Enzyklopädie beinahe vorhersagen können, bestehen jedoch darauf, dass wir für ihre Historiker und Humanologen den gesamten Text senden. In Kürze legen wir den letzten Kristall WAT bis ZYZ ein. Dann solltest du die Speicherkristalle der Enzyklopädie löschen, damit die Cheela uns die Informationen über ihre im Laufe des Tages gemachten Entdeckungen überspielen können.«
    » Gut«, sagte Pierre. » Amalita und ich können sie aufnehmen. Jetzt musst du dich ausruhen.«
    » Ich bleibe nicht lange«, verkündete Abdul und schwebte aus der Tür. » Das ist zu interessant, um es zu verpassen.«
    Zeit: 22:26:03 Mittlere Greenwich-Zeit, Montag, 20. Juni 2050
    Schwebender Kristall kehrte mit gemischten Gefühlen aus ihrem Urlaub zurück. Es waren herrliche Ferien gewesen, acht lange Umdrehungen in den Vorbergen des Resorts von Schnell-Töterins Aufstieg. Sie hatte jede Millisekunde davon genossen, auch wenn sie es niemals lernen würde, von oben herab auf die Dinge zu blicken. Jetzt hatte sie keine besondere Lust, an eine Arbeit zurückzukehren, die, was jeder zugeben musste, oft die langweiligste auf dem ganzen Stern war. Doch gleichzeitig brannte sie darauf, wieder an Ort und Stelle zu sein. Denn wenn die Pflichten einer Hüterin der Kommunikation manchmal auch langweilig waren, so war es doch die bedeutendste Position, die ein Cheela anstreben konnte (vielleicht mit Ausnahme des Postens als Präsident der Vereinigten Clans).
    Schwebender Kristall fühlte sich ausgezeichnet, als sie den Himmelsgesprächs-Komplex betrat. Sie entschied sich für eine Abkürzung. Statt den in der bequemen Richtung verlaufenden Wegen zu folgen und sie dann durch einen der supraleitenden Tunnel zu überqueren, machte sie sich ganz flach und schob sich in der mühsamen Richtung durch den Park, der die einzelnen Gelände des Komplexes voneinander trennte. Fast konnte sie spüren, wie die Magnetfeldlinien über ihre Oberseite strömten, während ihre Sohle sich auf der strukturierten Oberfläche voranarbeitete. Sie floss an den zerbröckelnden Ruinen der Gigabit-Empfangsantenne vorbei, die vor vielen Generationen der Stolz und die Freude ihrer Vorgänger gewesen war, und begab sich auf das Gelände, das das riesige Sendegebiet umgab.
    Ihr vornehmlichster Wunsch war, den Kommunikationsmonitor zu überprüfen. Sie floss auf seine große flache Oberfläche und stellte fest, dass Amalita Shakhashiri Drake ihren Satz immer noch nicht beendet hatte. Am Fuß des Schirms hatte der Computer die Wörter des Satzes eingeblendet. Die, die Amalita bereits gesprochen hatte, wurden in einem anderen Geschmack wiedergegeben als diejenigen, die der Computer vorhersagte. Es war ein langer Satz und voll von den überflüssigen Einschüben, die die Menschen für notwendig hielten. Gerade dass diese Einschübe so leicht vorherzusehen waren, machte die Arbeit einer Hüterin der Kommunikation so langweilig.
    Ehe Schwebender Kristall zu ihrem Urlaub aufbrach, hatte Amalita die Wörter gesprochen:
    » Pierre hat mich informiert, dass der Spei…«
    Schwebender Kristall brauchte keinen Computer, um sich zusammenzureimen, dass jetzt » …cherkristall« kam. Der Rest des Satzes würde wahrscheinlich ausdrücken, dass der Speicherkristall voll sei und dass sie mit dem Senden für eine Minute aufhören mussten, damit Pierre einen leeren einlegen konnte.
    Als Amalita mit » Speicher…« fertig war, kam Schwebender Kristall zu dem Schluss, nun sei der richtige Augenblick gekommen, sich einen langen Urlaub zu gönnen, und sie war abgereist. Jetzt stellte sie überrascht fest, dass sowohl sie als auch der Computer sich geirrt hatten. Amalita war mit ihrem Satz viel weiter vorangekommen, als Schwebender Kristall geschätzt hatte, doch am Inhalt hatte sich nichts geändert. Der Computer wies nun den gesprochenen Teil aus als:
    » Pierre hat mich informiert, dass der Speicherkristall voll ist. Unterbrecht für eine Mi…«
    » Gut«, dachte Schwebender Kristall. » Seit Generationen werden den Menschen Daten nach oben geschickt. Diese Minute gibt uns die Zeit, den veralteten Trödel abzureißen und eine anständige Anlage mit einer Phasensteuerungskontrolle für den Sendestrahl zu bauen.«
    Schwebender Kristall floss vom Schirm und begab sich

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