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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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bestand die Schwierigkeit?«, fragte er.
    Sieh-Hoch sprach für alle. » Wir haben viele Jagdgesellschaften gesehen, die taten, was wir taten, die jede Schote einsammelten und jedes Tier jagten, das sie finden konnten, sogar die beinahe wertlosen Kleinschalentiere.«
    Er fuhr fort: » Wir zogen so weit hinaus, wie wir konnten, bevor unser eigenes Essen zur Neige ging. Es war überall dasselbe. Alle jagten so eifrig, dass es keine Kämpfe gab. Wir hatten uns überlegt, eine der anderen Gruppen anzugreifen, aber die Leute waren so dünn, dass sie kaum etwas in ihren Taschen tragen und nicht besser als wir dran sein konnten. Mit einigen von ihnen versuchten wir sogar unter Verwendung der Fernsprache zu sprechen. Auch wenn sie nicht genauso redeten wie wir, ging aus dem, was wir verstanden, klar hervor, dass sich alle Clans vor dem Turm aus Rauch und dem ständigen Zittern der Kruste fürchten.«
    Gleitertöterin, die mutigste Jägerin des Clans, die nach Erlegung des dritten Langsamgleiters die Erlaubnis erhalten hatte, ihren Ei-Namen zu ändern, unterbrach Sieh-Hoch mit einem Lachen. » Einige von ihnen glauben, der Turm aus Rauch stamme von dem Feuer eines Drachen, und das Zittern komme daher, dass der Drache sich über die Kruste bewege, um sie zu fangen! Alle reden davon wegzuziehen. Sie sagen, der Ort sei tabu geworden.«
    Da brachten die natürlichen Instinkte von Gebrochenem Blatt, die ihn zum Anführer des Clans gemacht hatten, in ihm eine blitzartige Inspiration hervor. » Wenn jeder Clan unterwegs ist und jagt und die Kruste aller Nahrungsmittel beraubt«, sagte er, » werden wir dahin gehen, wohin sie nicht gehen.«
    Er wandte sich an die Jagdgesellschaft. » Esst jetzt etwas und versorgt euch mit neuer Verpflegung. Mit der nächsten Umdrehung geht ihr von Neuem auf die Jagd, nur diesmal nach Süden – in die mühsame Richtung.«
    Die Gruppe zeigte sich unzufrieden. Sie alle hatten damit gerechnet, dass sie wieder ausgesandt wurden, um die Scharte auszuwetzen. Aber wenn sie in eine der mühsamen Richtungen geschickt wurden, hörte sich das nach einer Bestrafung an. Niemand ging jemals in diese Richtung, wenn er nicht unbedingt musste – nicht einmal der mächtige Langsamgleiter. Sieh-Hoch wollte schon widersprechen, doch Gebrochenes Blatt brachte ihn mit einem heftigen Stoß zum Schweigen. Erneut bewegte sich seine Sohle, und die ermutigenden Worte vibrierten durch die Kruste gegen die Unterseiten der Jäger.
    » Ich bin nicht zornig auf euch, und ich weiß, wenn ihr in der mühsamen Richtung reist, werdet ihr so langsam vorankommen, dass ihr nach drei Tagen immer noch in Sichtweite sein werdet«, sprach er. » Denkt einmal nach! Jeder Clan, den wir kennen, befindet sich östlich oder westlich von uns, und wir alle streifen immer wieder über dasselbe Territorium und ernten es ab. Wenn ihr euch weit genug in der mühsamen Richtung entfernt, könntet ihr Land finden, in dem es weniger Clans und mehr Nahrung gibt. Jetzt esst und geht!«
    Lange bevor die Umdrehung vollendet war, war die Jagdgesellschaft zum Aufbruch bereit. Gebrochenes Blatt gab ihnen letzte Anweisungen. » Weicht weder nach Osten noch nach Westen ab, bis ihr ausgewachsene Blattpflanzen erblickt. Dann könnt ihr hingehen und nachsehen, ob sie Samenschoten tragen. Wenn nicht – dann setzt eure Reise nach Süden fort, bis ihr welche findet. Aber geht nicht weiter, als eure Vorräte reichen. Ich will, dass ihr zurückkommt.« Seine Unterseite erzitterte in trockenem Humor. » Schließlich gibt es zwei Richtungen, in die zu gehen schwer ist, und wenn ihr in der einen nichts findet, könnt ihr es immer noch mit der anderen versuchen.«
    Mit einem Grummeln bitterer Belustigung schob sich die Jagdgesellschaft nach Süden davon. Eine halbe Stunde später waren sie über die Reichweite der Nahsprache hinaus, aber als Gestalten auf halbem Weg zum Horizont immer noch sichtbar. Nach drei Umdrehungen verschwanden sie über den Horizont. Die Zurückgebliebenen wandten sich ihren verschiedenen Aufgaben zu – und warteten.
    Sieh-Hoch arbeitete sich langsam durch die widerspenstige Luft vorwärts. Das Anstrengendste bei einer Reise in die mühsame Richtung war, dass der Körper ständig versuchte, nach der einen oder anderen Seite auszuweichen. Er kam nur dann stetig voran, wenn er nicht zu hastig war, sondern immer erst eine dünne Spitze in die mühsame Richtung vorschob und sie dann erweiterte, um eine Ritze zu schaffen, in die er fließen konnte. Es war,

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