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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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so … Doch Blaugleiter unterbrach ihre Plänkeleien mit einem lauten Trommeln auf die Kruste.
    » Hört auf damit, ihr zwei!«, befahl er. Er schwenkte seine Augen über alle hin. » Es ist Zeit zurückzuwandern!« Blaugleiter schob seinen Körper in die mühsame Richtung, und die Übrigen bildeten eine Reihe und zogen hinter ihm her.
    Plötzlich hielt Blaugleiter an. » Wartet!«, sagte er verblüfft. » Wir bewegen uns in der falschen Richtung!«
    Alle blickten aus ihrer geduckten stromlinienförmigen Haltung auf und nach vorn. Dort leuchtete das segensreiche Licht des Glänzenden. Sie hielten betroffen inne. Sie waren weit genug in das Paradies des Glänzenden eingedrungen, dass sich das Gefühl, sich verirrt zu haben, verloren hatte. Als gute Jäger wussten sie instinktiv, wo sie waren und welche Richtung sie nehmen mussten. Aber ihre Instinkte führten sie genau auf den Glänzenden zu, obwohl ihnen ihr Verstand sagte, dass der Weg zurück zu dem Clan in der entgegengesetzten Richtung lag.
    » Ich glaube, wir müssen unseren Wo-Sinn vergessen, wenn wir in diesem Land reisen«, erklärte Blaugleiter. Er floss an das Ende der Kolonne und schob sich von Neuem vorwärts, diesmal genau von dem Glänzenden weg.
    Die Grenze des Paradieses war bald erreicht. Sie alle warfen mit einigen Augen sehnsüchtige Blicke zurück, als der Glänzende hinter dem Horizont versank und das Gefühl, in die Irre zu gehen, zurückkehrte. Blaugleiter hielt die Pausen kurz, denn sie waren in guter Verfassung und gut ernährt, und so schafften sie den Weg über das » Gebiet ohne Wo-Sinn« mit seinem rauchigen Himmel schnell.
    Ihr Orientierungssinn kehrte langsam wieder, und Blaugleiter war gleich viel besser zumute, als seine Instinkte endlich wieder mit seiner Logik in Einklang standen. Sie wanderten neben der eigenen Spur zurück. Blaugleiter störte es, dass sie so deutlich zu erkennen war. Sie mussten außerordentlich entmutigt gewesen sein, dass sie jede Vorsicht außer Acht gelassen hatten. Nun – sie waren jetzt auf dem Rückweg, und wenn sie ihre neue Spur unkenntlich machten, würde die alte eventuelle Fährtensucher nur in die Irre führen. Als er an der Reihe war, sich hinten anzuschließen, blickte er zurück und stellte befriedigt fest, dass nichts zu sehen war außer einer schnell verblassenden weißlichen Linie, die die Hitze ihrer Körper auf der Kruste hinterlassen hatte.
    Bei der nächsten Pause aßen die meisten eine weitere Schote. Wie es ihre Gewohnheit war, behielt Große Spalte alle Samen der Schote für den Fall, dass der Clan sie brauchte. Blaugleiter fiel auf, dass sie nur eine leere Haut in die Abfallgrube legte. Er begab sich zu ihr, um mit ihr zu sprechen.
    » Du bist eine gute Jägerin und eine mutige Kämpferin, Große Spalte, deshalb habe ich dir deines Umfangs wegen niemals Vorwürfe gemacht. Aber jetzt haben wir eine wichtige Aufgabe, und alles, was uns langsamer macht, verringert die Überlebenschancen des ganzen Clans. Ich möchte, dass du alle Samen und alles andere, was du aufgehoben hast, in die Abfallgrube legst und aufhörst, Dinge zu sammeln, bis wir unseren Clan zurück in das Paradies des Glänzenden geführt haben.«
    » Aber die Samen sind wertvoll!«, protestierte sie.
    » Der Clan wird keine Samen brauchen, wenn wir auf dem Weg in das Paradies des Glänzenden sind, weil wir unterwegs nichts pflanzen können. Und sobald wir dort sind, werden wir reichlich Schoten und Samen haben«, erwiderte er.
    Sie konnte ihm nur zustimmen, und er stellte sich daneben und sah anfangs mit Belustigung, dann mit Verblüffung zu, wie ein ständiger Fluss von Samen, Steinen, wertlosen Drachenkristall-Scherben und Langsamgleiter-Knoten die Abfallgrube füllte. Er merkte nicht, dass Große Spalte etwas zurückbehielt. Unten in jeder Schote aus dem Paradies des Glänzenden hatte ein Samen mit ungewöhnlicher Form gelegen. Er war nicht oval gewesen wie die normalen, sondern hatte zwölf Zacken. Das hatte ihre Neugier geweckt, und sie hatte sich jede Schote, die sie öffnete, genau angesehen. Jeden dieser Samen hatte sie behalten. Sie wollte sie einpflanzen, um zu sehen, ob die Blattpflanzen, die daraus erwuchsen, anders aussahen als diejenigen, die aus ovalen Samen stammten. Als sie ihren Vorrat an Schätzen opferte, hielt sie diese Samen zurück.
    » Sie sind so klein, sie werden mich nicht aufhalten«, beruhigte sie sich selbst. » Außerdem wird er es niemals merken, weil ein Ei in mir wächst.« Sie bedeckte die

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