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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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er glauben, einen gebrechlichen alten Mann vor sich zu haben.
    Der Fremde ließ sich nicht täuschen. »Eure
betagten Augen sehen klarer als die meisten, Fürst Xar. Doch auch sie können
geblendet werden von Zuneigung und unangebrachtem Vertrauen.« Während er
sprach, kam er unter den Bäumen hervor, mit ausgebreiteten Händen, um zu
zeigen, daß er waffenlos war. Dann hob er die Rechte, und aus dem Nichts
erschien eine brennende Fackel darin. In ihrem Licht stand er vor dem Fürsten
und lächelte mit ruhiger Zuversicht.
    Xar musterte ihn eingehend, runzelte die Stirn.
Zweifel regte sich in ihm und vergrößerte seinen Unmut.
    »Ihr seid ein Patryn. Einer von meinem Volk«,
sagte er. »Und doch kenne ich Euch nicht. Was hat das zu bedeuten?« Seine
Stimme wurde scharf. »Ihr antwortet besser rasch, soll nicht der nächste
Atemzug Euer letzter sein.«
    »Wahrhaftig, Fürst, Euer Ruf ist nicht
unbegründet. Kein Wunder, daß Haplo Euch verehrt, selbst wenn er Euch betrügt.
Ich bin kein Patryn, wie Ihr richtig gefolgert habt. Der Tarnung wegen
habe ich diese Maske gewählt. Ich kann meine wahre Gestalt annehmen, Fürst Xar,
falls Ihr es wünscht, doch wird sie Euch nicht gefallen. Überdies wollte ich
Euch die Entscheidung überlassen, ob Euer Volk von meinem Hiersein erfahren
soll.«
    »Und welches ist Eure wahre Gestalt?« verlangte
Xar zu wissen, ohne auf die gegen Haplo gerichtete Bemerkung einzugehen.
    »Bei den Nichtigen kennt man uns als ›Drachen‹.«
    Xars Augen wurden schmal. »Ich habe schon mit Euresgleichen
zu tun gehabt und wüßte nicht, weshalb ich Euch länger am Leben lassen sollte
als die anderen. Erst recht, da Ihr in mein Reich eingedrungen seid.«
    Der falsche Patryn schüttelte lächelnd den Kopf.
»Jene, von denen Ihr als Drachen sprecht, sind keine echten Drachen, nur
entfernte Verwandte. 11 Wie man vom Affen sagt, er wäre ein entfernter Verwandter des Menschen. Wir
sind um vieles intelligenter, unsere magischen Fähigkeiten unvergleichlich
größer.«
    »Also auch gefährlicher! Ich werde eure Brut
ausrotten…«
    »Ihr solltet uns leben lassen, besonders, da wir
unser Leben dem Dienst an Euch geweiht haben, Fürst der Patryn, Herrscher des
Nexus und – bald schon – Herrscher der Vier Welten.«
    »Ihr wollt mir dienen? Und Ihr sagt ›wir‹? Wie
zahlreich seid ihr?«
    »Niemand weiß es.«
    »Wer hat euch geschaffen?«
    »Ihr wart es, Patryn, vor langer Zeit.« Die
Schlange stieß ein leises Zischen aus.
    »Aha. Und wo habt ihr euch bis jetzt versteckt
gehalten?«
    Die Schlange überhörte den sarkastischen Ton.
»Laßt Euch unsere Geschichte erzählen, Fürst. Die Sartan fürchteten uns,
fürchteten unsere Macht, nicht weniger als euch Patryn. Euch haben die Sartan
in ein Ghetto verbannt, uns aber – Angehörige einer anderen Spezies –
beschlossen sie auszumerzen. Sie wiegten uns in Sicherheit, indem sie
vorgaben, Frieden schließen zu wollen. Als die Große Teilung kam, traf sie uns
unvorbereitet, wehrlos. Kaum, daß wir mit dem Leben davonkamen. Zu unserem
Kummer gelang es uns nicht, euch Patryn zu retten, die ihr stets unsere Freunde
und Verbündeten gewesen wart. Wir flüchteten zu einer der neu entstandenen
Welten und verbargen uns dort, um unsere Wunden zu heilen und neue Kräfte zu
sammeln.
    Es war unser Plan, das Labyrinth zu suchen und
euch zu befreien. Gemeinsam hätten wir die Nichtigen aufrütteln können, die
noch verstört waren, betäubt von dem Schock der ungeheuren Katastrophe, und mit
ihnen zusammen die Sartan niederringen. Wie das Unglück es wollte, fiel auf
die Welt, die wir uns zur Heimstatt erkoren, Chelestra – auch die Wahl der
Sartan. Der große Samah hat dort seine Stadt gegründet, Surunan, und sie mit
Tausenden versklavter Nichtigen bevölkert.
    Er entdeckte uns und unsere Pläne, seine
tyrannische Herrschaft zu stürzen. Samah gelobte, wir würden Chelestra nie und
nimmer lebend verlassen. Er schloß und versiegelte das Todestor, auch wenn das
für ihn selbst und die Sartan der anderen Welten Isolation bedeutete, doch er
glaubte, schnell mit uns fertig zu werden. Wir aber waren stärker, als er
erwartet hatte. Auch wenn viele von uns ihr Leben verloren, zwangen wir ihn dennoch,
die Nichtigen freizulassen, und bedrängten ihn derart, daß er keinen anderen
Ausweg mehr sah, als sich in die Sicherheit der Stasiskammer zu retten.
    Bevor die Sartan sich zurückzogen, übten sie
Rache an uns. Samah

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