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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Ausschau zu halten.
    Hugh zückte den Dolch und war mit zwei
lautlosen, geschmeidigen Schritten hinter ihm.
    Haplo bewegte leicht die Hand. »Faß!«
    Der Hund schnellte durch die Luft, scharfe Fänge
schlössen sich um Hughs rechten Arm, die Wucht des Ansprungs warf ihn zu Boden.
Haplo trat ihm die Waffe aus der Hand, während der Hund schweifwedelnd anfing,
dem Assassinen das Gesicht abzuschlecken.
    Hugh wehrte ihn ab und wollte sich aufrichten.
    »Das würde ich bleibenlassen, Elf«, warnte
Haplo. »Er wird dich zerfleischen.«
    Aber die Bestie, die ihn zerfleischen sollte,
beschnupperte Hugh freundschaftlich und stupste ihn mit der Pfote.
    »Laß das! Laß das sein!« Haplo zerrte den Hund
zurück. »Hör auf damit.« Er fixierte Hugh, dessen Gesicht von der Maske der
Unsichtbaren verborgen war. »Wenn es nicht völlig ausgeschlossen wäre, würde
ich sagen, er kennt dich. Wer, zum Henker, bist du überhaupt?«
    Der Patryn bückte sich, griff nach der Maske und
riß sie dem vermeintlichen Elfen vom Kopf. »Hugh Mordhand!« Er wich zurück,
fassungsloses Staunen malte sich auf seinen Zügen. »Aber du bist tot!«
    »Nein, du bist es!« zischte Hugh. Er nutzte die
Verwirrung des Gegners aus und rammte Haplo den Fuß in die Leistengegend.
    Blaues Feuer hüllte ihn ein. Es war, als hätte
er einen der Lektrozinger des Allüberall berührt. Er wurde zurückgeschleudert
und blieb halb betäubt liegen.
    Haplo beugte sich über ihn. »Wo ist Iridal? Gram
wußte, daß sie kommt. Hat der Junge auch von dir gewußt? Verdämmt, natürlich
hat er«, beantwortete er seine Frage selbst. »So war’s geplant! Ich…«
    Eine gedämpfte Explosion am Ende des Ganges
unterbrach ihn, hinter der verschlossenen Tür von Grams Zimmer.
    »Hugh! Hilf…«, schrie Iridal. Sie verstummte mit
einem erstickten Röcheln.
    Hugh raffte sich mühsam vom Boden auf.
    »Es ist eine Falle«, warnte Haplo ruhig.
    »Dein Werk!« fuhr Hugh ihn an und spannte kampfbereit
die Muskeln, obwohl jeder Nerv in seinem Körper protestierte.
    »Nicht mein Werk.« Haplo schüttelte den Kopf.
»Grams.«
    Hugh starrte ihn durchdringend an, der Patryn
hielt seinem Blick gelassen stand. »Du weißt, daß ich recht habe. Du hast es schon
die ganze Zeit geahnt.«
    Hugh wandte sich ab und lief steifbeinig auf die
Tür zu.
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Kapitel 25
Imperanon,
Aristagon,
Mittelreich
    Haplo schaute Hugh hinterher, in der Absicht, ihm
zu folgen, doch erst suchte er mit den Blicken seine Umgebung ab. Sang-drax
steckte hier irgendwo, die Runen auf der Hand des Patryn zeigten die Nähe der
Schlange an. Unzweifelhaft lauerte der falsche Elf in Grams Zimmer. Und das
bedeutete…
    »Haplo!« schrie eine wohlbekannte Stimme.
»Haplo, komm mit uns!«
    Haplo fuhr herum. »Jarre?«
    Sang-drax umklammerte die Hand der Zwergin und
zog sie mit sich den Korridor entlang zur Treppe.
    Hinter sich hörte der Patryn Holz splittern.
Hugh hatte die Tür eingetreten. Haplo hörte, wie er aufbrüllend ins Zimmer
stürzte, dann Rufe, Befehle in der Elfensprache, das Klirren von Stahl auf
Stahl.
    »Komm mit, Haplo!« Jarre streckte die Hand nach
ihm aus. »Wir fliehen!«
    »Wir dürfen nicht stehenbleiben, meine Liebe«,
drängte Sang-drax. »Wir müssen fort sein, bevor wieder Ruhe eingekehrt ist.
Ich habe Limbeck versprochen dafür zu sorgen, daß Ihr sicher nach Hause kommt.«
    Bei seinen Worten schaute Sang-drax nicht Jarre
an, sondern Haplo. Seine Augen glühten rot.
    Jarre würde Drevlin nicht lebend erreichen.
    Sang-drax und die Zwergin eilten die Treppe
hinunter. Jarre stolperte in der Hast, ihre schweren Stiefel polterten dumpf
auf den Stufen.
    »Haplo!« rief sie noch einmal.
    Er stand unschlüssig mitten im Gang und fluchte
vor sich hin. Wäre es möglich gewesen, hätte er sich zweigeteilt, aber das
überstieg die Kräfte selbst eines Halbgottes. Er tat das nächstbeste.
    »Hund, geh zu Gram! Gib auf Gram acht!« befahl
er.
    Vorsorglich wartete er ab, bis er sicher sein
konnte, daß der Vierbeiner nicht wieder kehrtmachte, um ihm nachzulaufen, dann
beeilte er sich, Sang-drax und Jarre zu folgen.
    Eine Falle!
    Haplos Warnung tönte Hugh in den Ohren.
    Du hast es die ganze Zeit schon geahnt.
    Verdammt richtig. Hugh erreichte Grams Zimmer,
fand die Tür verschlossen. Ein Tritt gegen das wenig stabile Tik-holz genügte,
um sie aufzusprengen. Er hatte keinen Plan, dazu war keine Zeit gewesen, doch
aus Erfahrung wußte er, daß kühnes, unerwartetes

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