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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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selbst. Er verspürte nicht das Bedürfnis, mit einer Nichtigen darüber
zu sprechen. Xar wird es verstehen. Er wird es verstehen müssen.
    »Ich bin an der Reihe, Fragen zu stellen.« Haplo
wechselte das Thema. »Hugh Mordhand wirkte ausgesprochen tot, als ich ihn das
letztemal sah. Wie kommt es, daß er wieder lebt? Habt Ihr Mysteriarchen einen
Weg gefunden, die Toten aufzuwecken?«
    »Wir Nichtigen? Nein.« Iridal lächelte
schwach. »Es war Alfred.«
    Hab’ ich’s mir gedacht! Haplo schüttelte den
Kopf.
    Alfred hat den Assassinen ins Leben zurückgeholt.
Hai Und das von dem Sartan, der geschworen hat, er würde nie und nimmer in
Versuchung geraten, die schwarze Kunst der Nekromantie zu praktizieren. »Hat
er Euch gesagt, weshalb er es tat?« fragte er laut.
    »Nein, aber ich bin sicher, es war meinetwegen.«
Iridal seufzte. »Alfred wollte nicht darüber sprechen. Er hat sogar geleugnet,
es überhaupt getan zu haben.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er ist groß im
Leugnen.«
    »Für jeden, der ins Leben zurückgeholt wird, muß
ein anderer unzeitig sterben.‹ Das glauben die Sartan. Und Hughs
wiedergeschenktes Leben bedeutet König Stephens unzeitigen Tod, außer es
gelingt Euch, rechtzeitig dort zu sein und ihn aufzuhalten. Und vor allen
Dingen, Eurem Sohn Einhalt zu gebieten.«
    »Es wird mir gelingen«, sagte Iridal. »Ich habe
wieder Hoffnung.«
    Sie schwiegen; es war zu mühsam, gegen das Brausen
des Windes anzuschreien.
    Nirgend war Land zu sehen, Haplo hatte schon
seit längerem die Orientierung verloren. Um sie herum nichts als leerer blauer
Himmel ohne irgendwelche Anhaltspunkte. Dunstschleier verdeckten das Glitzern
des Firmaments, und sie waren noch zu weit entfernt, um die brodelnden,
grauschwarzen Wolkenmassen des Firmaments zu sichten. Iridal war von ihren
eigenen Gedanken in Anspruch genommen, den Plänen und Hoffnungen für ihren
Sohn. Haplo blieb wachsam und suchte aus schmalen Augen den Himmel ab. Er
bemerkte als erster den schwarzen Punkt in der Ferne, doch gleich wandte auch
Krishach die leeren Augenhöhlen in diese Richtung.
    Es dauerte einige Minuten, aber dann konnte
Haplo das aufgebäumte Haupt und die ausgebreiteten Flügel eines Drachenschiffs
ausmachen. »Ich glaube, wir haben sie gefunden«, sagte er.
    Iridal folgte mit dem Blick seiner
ausgestreckten Hand. »Ja, das ist ein Drachenschiff«, bestätigte sie. »Aber
woher wollt Ihr wissen, ob es das richtige ist?«
    »Ich werde es wissen«, meinte Haplo grimmig, mit
einem Blick auf die eintätowierten Runen an seinen Händen. »Können sie uns
sehen, was meint Ihr?«
    »Das bezweifle ich. Und selbst wenn, aus der
Entfernung sieht es aus, als ritten wir auf einem gewöhnlichen
Drachen. Und ein Schiff dieser Größe sieht in einem einzelnen Drachen keine
Gefahr.«
    Das Schiff machte keinen alarmierten Eindruck,
es schien auch keine Eile zu haben, sondern trieb gemächlich auf der Dünung
immer heftiger werdender Luftströmungen. Tief unter ihnen kündete die dunklere
Färbung des Himmels von der Nähe des Mahlstroms.
    Man konnte jetzt Einzelheiten erkennen – die
Schnitzereien am Drachenhaupt, die bemalten Schwingen. Winzige Gestalten
bewegten sich an Deck. Und am Bug war ein Blason aufgemalt.
    »Das kaiserliche Wappen«, sagte Iridal. »Ich
glaube, dies ist das Schiff, das Ihr sucht.«
    Haplos Haut fing an zu prickeln und zu brennen.
Die Sigel verströmten ein schwaches blaues Leuchten.
    »Es ist das Schiff«, sagte er.
    Die Überzeugung in seiner Stimme veranlaßte
Iridal, ihm einen verwunderten Blick zuzuwerfen. Ihre Augen weiteten sich beim
Anblick der leuchtenden Tätowierungen, aber sie sagte nichts dazu, sondern beobachtete
weiter das Drachenschiff.
    Sie müssen uns mittlerweile gesichtet haben,
dachte Haplo. Und genau wie ich weiß, daß Sang-drax da unten ist, weiß er, daß
ich ihm im Nacken sitze.
    Vielleicht war es Einbildung, aber Haplo hätte
fast geschworen, die buntgekleidete Gestalt des Schlangenelfen an Deck stehen
zu sehen, wie er zu ihm heraufstarrte. Er glaubte auch Schreie zu hören, leise
und weit entfernt; Schreie von jemandem, der große Schmerzen litt.
    »Wie dicht kommen wir heran?« fragte Haplo.
    »Auf einem gewöhnlichen Drachen – nicht besonders«,
antwortete Iridal. »Die Luftwirbel wären zu gefährlich, abgesehen davon, daß
man sich bald gefechtsbereit machen wird. Aber mit Krishach?… Sie hob
zweifelnd die Schultern. „
    »Ich glaube, weder

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