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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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»Wir sind weit entfernt von einer solchen Welt, mein
Gemahl, selbst heute. Agah’ran mag geschwächt sein, in die Enge getrieben, wie
Rees’ahn uns versichert, aber er ist verschlagen und umgeben von loyalen
Fanatikern. Der Kampf gegen das Tribusimperium wird lang und blutig sein. Und
die Sektierer in unserem Volk…«
    »Nein, nicht heute abend!« Stephen verschloß ihr
den Mund mit seinen Lippen. »Nicht heute nacht. Heute nacht werden wir nur von
Frieden sprechen, von einer Welt, die wir vielleicht nicht mehr erleben, die
aber unserer Tochter zugute kommen wird.«
    »Ja, das wäre schön«, sagte Anne und legte den
Kopf an die breite Brust ihres Mannes. »Sie wird nicht gezwungen sein, ein
Kettenhemd unter ihrem Hochzeitskleid zu tragen.«
    Stephen warf den Kopf zurück und lachte. »Was
für ein Schock! Das werde ich nie vergessen. Ich umarme meine holde Braut und
mir ist, als hätte ich einen meiner altgedienten Sergeanten im Arm. Wie lange
hat es gedauert, bis du aufgehört hast, mit einem Dolch unter dem Kopfkissen zu
schlafen?«
    »In etwa so lange, bis du dich entschließen
konntest, auf den Vorkoster zu verzichten, der alle Speisen probieren mußte,
die ich dir auftischte«, erwiderte Anne spitz.
    »Unser Liebesleben hatte eine spezielle Würze.
Ich war nie ganz sicher, ob ich es überlebe.«
    »Soll ich dir sagen, wann ich das erstemal wußte,
daß ich dich liebe?« fragte Anne, plötzlich ernst geworden. »Es war der Morgen,
als unser kleiner Sohn verschwand. Wir erwachten und fanden ein Wechselbalg an
seiner Statt.«
    »Sprich nicht davon.« Stephen drückte seine Frau
fester an sich. »Wir wollen’s nicht berufen. All das ist vorbei, vergangen.«
    »Nein, das ist es nicht. Wir haben keine
Nachricht…«
    »Wie auch? Aus dem Elfenreich? Um dich zu beruhigen,
werde ich Trian bitten, diskrete Erkundigungen einzuholen.«
    »Ja, tu das bitte.« Anne wirkte erleichtert.
»Und nun. Euer Majestät, falls ihr geruht mich loszulassen, werde ich einen
heißen Würzwein bereiten, gegen die Kälte.«
    »Vergiß den Wein«, murmelte Stephen in ihr Haar.
»Wir werden unsere Hochzeitsnacht wiederholen.«
    »Mit den Posten draußen?« Anne war schockiert.
    »Das hat uns damals auch nicht gestört, mein
Herz.«
    »Und auch nicht, daß du das Zelt über uns zum
Einsturz gebracht hast und mein Onkel glaubte, du hättest mich ermordet und
dich mit dem Schwert durchbohren wollte. Du kannst von Glück sagen, daß es mir
gelungen ist, ihn aufzuhalten. Aber mittlerweile sind wir ein gesetztes altes
Ehepaar. Nimm deinen Schlaftrunk und geh zu Bett.«
    Stephen entließ sie lachend aus seinen Armen und
sah liebevoll zu, wie sie die Gewürze in den gewärmten Wein mischte. Er ging zu
ihr, setzte sich hin, nahm eine Locke ihres langen Haares und drückte einen Kuß
darauf.
    »Ich wette, ich könnte immer noch das Zelt zum
Einsturz bringen«, sagte er neckend.
    »Ich nehme die Wette an«, antwortete sie, reichte
ihm den Becher und sah ihm tief in die Augen.
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Kapitel 32
Sieben Felder,
Mittelreich
    »Halt!« Die Posten kreuzten ihre Speere vor zwei
vermummten Fremden – der eine groß, der andere klein –, die dem Ring aus Stahl
zu nahe gekommen waren, der die Majestäten umgab. »Kehrt um. Ihr habt hier
nichts zu suchen.«
    »Doch!« antwortete eine helle Stimme. Gram warf
die Kapuze zurück und trat in den Lichtkreis der Wachfeuer. »Hauptmann
Miklovich! Ich bin es. Der Prinz. Ich bin zurückgekehrt! Erkennt Ihr mich
nicht?«
    Der Junge steckte den Kopf unter dem Kreuz der
Speere hindurch. Beim Klang der Stimme drehte der Hauptmann sich erstaunt herum
und runzelte die Stirn. Beide, er und der Sergeant, spähten ins Dunkel. Der
Feuerschein, widergespiegelt von Schwertklingen, Speerblättern und Rüstungen,
machte es schwer, etwas zu erkennen. Zwei Wachen hatten sich des Bürschchens
bemächtigen wollen, doch bei Grams Worten hielten sie inne, schauten sich an
und warfen dann über die Schulter fragende Blicke auf ihren Hauptmann.
    Miklovich kam heran, seine Lippen waren schmal,
der Ausdruck seines Gesichts verriet Unglauben. »Ich weiß nicht, was du für ein
Spiel treibst, Frechdachs, aber du…« Die restlichen Worte blieben
unausgesprochen. Der Hauptmann holte zischend Atem, dann musterte er den Jungen
durchdringend.
    »Ich will verdammt sein. Könnte das…? Komm her,
Junge. Ich will dich bei Licht besehen. Wachen, laßt ihn passieren.«
    Gram ergriff Hughs Hand und

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