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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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auf den Armen, ging er langsam durch das
ganze Schiff.
    Die Augen starrten ihn an, hefteten sich auf die
jammervolle, furchtbar zugerichtete Gestalt des Zwergenmädchens.
    »Habt ihr sie schreien gehört, ja?« fragte er
die Nichtigen. »Was habt ihr getan? Gelacht? Könnt ihr sie immer noch hören?
Gut. Ich hoffe, sie klingen euch noch lange Zeit in den Ohren. Nicht, daß ihr
noch viel Zeit hättet, euer Schiff stürzt nämlich in den Mahlstrom.
    Und was werdet Ihr dagegen unternehmen,
Kapitän?« fragte er den Elfen, mitten im Schritt erstarrt, als er eben von der
Brücke stürmen wollte. »Die Menschen töten, die als einzige die Flügel bedienen
können? Ja, das scheint mir eine vernünftige Idee zu sein.
    Und ihr Narren«, sagte er zu bewegungslosen Menschen
in der Segelkammer. »Los doch, ermordet den Magier, dessen Zauberkraft allein
euch noch in der Luft hält.«
    Haplo begann die Runen zu skandieren. Der blaue
Schimmer glitt von den Nichtigen ab wie Wasser, strömte heran und sammelte sich
um Haplo. Die lodernden Runen fügten sich zu einem Feuerring um ihn und die
sterbende Jarre. Der blendende Glanz zwang die Nichtigen zurückzuweichen und
die Augen zu beschirmen.
    »Ich verlasse euch«, teilte er ihnen mit. »Nun
könnt ihr ungestört weitermachen, wo ihr aufgehört habt.«
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Kapitel 31
Sieben Felder,
Mittelreich
    Die Fürsten der Nacht breiteten ihre Mäntel aus,
das Glitzern des Firmaments wurde matter, erstarb. Der silbrige, weiße Schimmer
des Koralits ging im Licht Hunderter von Lagerfeuern unter. Rauch stieg auf,
mit ihm der Wohlgeruch von Schmorfleisch und Braten am Spieß, dazu Lachen,
Rufen und Gesangfetzen. Es war ein historisches Ereignis, ein Grund zum Feiern.
    Prinz Rees’ahn und König Stephen hatten an
diesem Tag ihr Einverständnis mit den Bedingungen des Vertrages bekundet.
Jeder hatte seiner tiefen Befriedigung darüber Ausdruck verliehen, daß nun ein
Band geknüpft wurde zwischen zwei Völkern, die seit Jahrhunderten in
erbitterter Fehde lagen.
    Zu erledigen blieben nur noch die Formalitäten,
das Abfassen der Dokumente (Scholaren und Schreiber arbeiteten fieberhaft beim
Licht von Leuchtlampen) und deren Unterzeichnung, um alles rechtsgültig zu machen.
Die Zeremonie sollte am übernächsten Zyklus stattfinden, um vorher beiden
Seiten Gelegenheit zu geben, den Text zu studieren, beziehungsweise – was König
Stephen und Königin Anne betraf – ihn den Baronen zur Durchsicht vorzulegen.
    Die Majestäten hegten keinen Zweifel, daß die
Barone für die Unterzeichnung stimmen würden, wenn auch ein paar ewig
Unzufriedene nur unter Protest und mit dräuenden Blicken zur Elfenseite des
Lagers. Jeder Baron spürte den ehernen Griff von entweder König Stephen oder
Königin Anne an der Gurgel, und jeder brauchte nur eine Abteilung der Leibgarde
an seinem Zelt vorbeimarschieren zu sehen – kampfstark, furchtlos, unbeirrbar
loyal –, um sich vorzustellen, wie der Schatten ihrer Kampfdrachen auf seine
Baronie fiel.
    Offener Widerstand war also nicht zu erwarten,
aber während die Mehrheit den Beginn einer neuen Ära feierte, hockten ein paar
vergrämt abseits und trösteten sich mit der Vorfreude auf den Tag, wenn der
eherne Griff sich einmal lockerte.
    Stephen und Anne kannten die Namen der Dissidenten,
man hatte sie mit einem Hintergedanken herbeordert – die widerspenstigen
Barone sollten gezwungen sein, ihr ›Ja‹ in aller Öffentlichkeit zu sprechen,
vor ihrer eigenen Leibgarde und im Angesicht ihrer Standesgenossen. Die
Majestäten wußten von dem Murren im Lager, denn Trian befand sich nicht unter
den Feiernden im königlichen Pavillon. Hätten die Möchtegernumstürzler einen
schärferen Blick in die dunklen Winkel ihres Zeltes geworfen, wäre ihnen eine
unangenehme Überraschung zuteil geworden.
    Auch die Leibgarde blieb auf ihrem Posten,
obwohl Stephen und Anne die Männer aufgefordert hatten, auf ihr Wohl zu trinken
und ihnen Wein bringen ließ. Die Wache am Pavillon mußte sich mit der Vorfreude
begnügen, doch ihre glücklichen Kameraden kamen der Aufforderung gerne nach.
Im Lager ging es hoch her, mit viel Jubel, Trubel, Heiterkeit. Soldaten
scharten sich um die Feuer, prahlten mit Heldentaten, erzählten sich die
abenteuerlichsten Erlebnisse. Hausierer und Händler machten ein gutes Geschäft.
    »Juwelen, Juwelen, Schmuck aus Aristagon!« rief
Hugh Mordhand, der von Lagerfeuer zu Lagerfeuer wanderte.
    »Hierher! Hier

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