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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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brechen…
    Gram schlang die Arme um Xars Beine, schmiegte
sich an ihn.
    »Ich hasse ihn, Großvater! Ich hasse ihn, weil
er dir weh tut. Er muß bestraft werden, nicht wahr, Großvater? Du hast mich
bestraft, als ich dich belügen wollte. Und was Haplo tut, ist noch schlimmer.
Du hast mir erzählt, wie du ihn gezüchtigt hast, bevor er nach Chelestra ging,
wie du ihn hättest töten können, aber du wolltest, daß er aus der Züchtigung
lernt. Das mußt du wieder tun, Großvater. Strafe ihn noch einmal so.«
    Von dem leidenschaftlichen Gefühlsausbruch
unangenehm berührt, wollte Xar sich aus Grams Umklammerung befreien, dann
aber ließ er ihn gewähren und strich ihm seufzend übers Haar. »Ich habe dir
davon erzählt, Kind, weil du die Notwendigkeit deiner und seiner Bestrafung
einsehen solltest. Ich füge nicht grundlos Schmerzen zu. Schmerz ist lehrreich,
deshalb empfindet ihn unser Körper. Doch manche ziehen es offenbar vor,
verstockt zu bleiben.«
    »Dann wirst du ihn erneut züchtigen?« Gram
schaute
    erwartungsvoll zu ihm auf. »Dafür ist es zu
spät, Kind.« Obwohl Gram ein ganzes Jahr darauf gewartet hatte, diese Worte aus
Xars Mund zu hören, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
    »Du wirst ihn töten«, wisperte er ehrfürchtig.
    »Nein, Kind«, antwortete der Fürst des Nexus und
zauste die goldenen Locken. »Du wirst es tun.«
    Haplo kehrte in die Residenz zurück. Auf
kürzestem Weg begab er sich in Xars Allerheiligstes.
    »Er ist weg«, informierte ihn Gram, der im
Schneidersitz auf dem Boden saß, die Ellenbogen auf die Knie und das Kinn in
die Hände gestützt, vor sich ein aufgeschlagenes Buch mit Sartanrunen.
    »Weg.« Haplo blieb stehen und musterte den
Jungen stirnrunzelnd, dann warf er einen Blick auf die Tür der Bibliothek.
»Bist du sicher?«
    »Sieh doch selbst nach.« Gram zuckte mit den
Schultern.
    Es hätte der Aufforderung nicht bedurft. Haplo
machte die Tür auf, schaute sich um und kam wieder zurück. »Wo ist der Fürst
hingegangen? Ins Labyrinth?«
    Gram streckte lockend die Hand aus. »Guter Hund.
Komm zu mir.«
    Der Hund trabte zu ihm hin und schnupperte
argwöhnisch an dem Buch.
    »Großvater wollte zu dieser Welt aus Feuer, wo
die Untoten sind.« Gram hob den Blick, die großen blauen Augen leuchteten.
»Erzählst du mir davon? Großvater hat gesagt, ich soll dich…«
    »Abarrach?« fragte Haplo ungläubig. »Er ist
schon abgereist? Ohne…« Der Patryn stürmte aus dem Zimmer. »Hund, du bleibst
hier«, rief er über die Schulter, als das Tier ihm folgen wollte.
    Gram hörte im rückwärtigen Teil des Hauses Türen
schlagen. Haplo ging hinaus, um nach Xars Schiff zu sehen. Der Junge grinste
und rutschte vor Vergnügen hin und her, dann aber beugte er sich gleich wieder
brav über sein Buch. Unter den langen Wimpern hervor warf er hin und wieder
einen Blick auf den Hund, der sich hingelegt hatte und ihn mit freundlichem
Interesse musterte.
    »Du wärst gerne mein Hund, nicht wahr?«
fragte Gram leise. »Wir könnten den ganzen Tag spielen, und ich würde
dir auch einen Namen geben…«
    Haplo kehrte langsam ins Zimmer zurück. »Ich
kann nicht glauben, daß er fort ist. Ohne erst mit mir zu sprechen.«
    Während er scheinbar konzentriert die Runen
studierte, hörte Gram Xars Stimme.
    Es gibt keinen Zweifel, daß Haplo mich verraten
hat. Er ist mit dem Feind im Bunde. Ich will ihm nicht mehr begegnen, denn ich
weiß nicht, ob es mir gelänge, von Angesicht zu Angesicht meinen Zorn zu
beherrschen.
    »Großvater konnte nicht warten«, sagte Gram. »Es
kamen wichtige Nachrichten.«
    »Was für Nachrichten?«
    War es Wunschdenken von Gram, oder sah Haplo
schuldbewußt aus? Der Junge vergrub das Kinn in den Händen, damit man sein
Lächeln nicht bemerkte.
    »Weiß nicht«, murmelte er und zuckte wieder die
Schultern. »Ich habe nicht aufgepaßt.«
    Haplo muß vorerst noch am Leben bleiben. Eine
lästige Notwendigkeit, aber ich brauche ihn und du ebenfalls, Kind. Keine
Widerrede. Haplo ist der einzige von den Unsrigen, der schon auf Arianus war.
Dieser Geg, Limbeck, der die Aufsicht über die große Maschine hat, kennt Haplo
und vertraut ihm. Auch du mußt dir das Vertrauen der Zwerge erwerben, Gram,
wenn du sie kontrollieren willst, das Allüberall und zu guter Letzt ganz
Arianus.
    »Großvater sagt, er hätte dir schon deine
Anweisungen gegeben. Du sollst mich nach Arianus bringen…«
    »Ich weiß«, fiel ihm Haplo

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