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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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seiner zu entledigen.
    Grams Plan war von Erfolg gekrönt, wenn auch
nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Ironie des Schicksals: Der
Mann rettete ihm das Leben, der bezahlt worden war, ihn zu töten. Nebenbei
bemerkt, eine bedauerliche Vergeudung.« Haplo schüttelte den Kopf. »Hugh
Mordhand war ein interessanter Mensch, ein fähiger, gut ausgebildeter Kämpfer.
Er hätte Euren Vorstellungen von einem Schüler entsprochen, Fürst. Ich wollte
ihn zu Euch bringen, aber leider fand er im Kampf mit dem Mysteriarchen den
Tod. Vergeudung, wie schon gesagt.«
    Der Fürst des Nexus hörte nur mit halbem Ohr zu.
Er hatte das Buch aufgeschlagen und das Diagramm des Allüberall entdeckt.
    »Das hat der Junge gezeichnet?« fragte er.
    »Ja.«
    »Du weißt es genau?«
    »Ich war unbemerkt Zeuge, als er es seinem Vater
zeigte. Sinistrad war ebenso beeindruckt wie jetzt ihr.«
    »Bemerkenswert. Und er ist wirklich ein
reizendes Kind. Der Zauber, den sein Vater über ihn geworfen hat, wirkt bei uns
selbstverständlich nicht, aber wirkt er noch auf die Nichtigen?«
    »Alfred, der Sartan, vertrat die Ansicht, der
Zauber sei aufgehoben. Aber Hugh Mordhand geriet in seinen Bann, ob durch den
Einfluß von Magie oder aus Mitleid für ein ungeliebtes Kind, das sein ganzes
Leben lang nur eine Figur im Spiel um Macht gewesen war. Gram ist schlau, er
weiß von seinen goldenen Locken und blauen Augen Gebrauch zu machen, um andere
zu täuschen.«
    »Was ist mit der Mutter des Kindes? Wie hieß sie
noch? Iridal?«
    »Sie könnte ein Problem sein. Als wir das Hohe
Reich verließen, hatte sie sich – begleitet von Alfred – auf die Suche nach
ihrem Sohn gemacht.«
    »Sie hat auch Pläne mit ihm, nehme ich an.«
    »Nein, ich glaube, was sie bewegt, ist nur
Mutterliebe. Sie war nie mit den Intrigen ihres Mannes einverstanden, nicht
wirklich. Sinistrad beherrschte sie völlig. Sie hatte Angst vor ihm. Sobald er
tot war, verließ sämtliche übrigen Mysteriarchen der Mut. Ich hörte, sie hätten
sich in ihr Schicksal gefügt und zum Exodus bereitgemacht.«
    »Die Mutter könnten wir – es ließe sich da eine
Lösung finden?«
    »Ohne weiteres.«
    Xar glättete nachdenklich die Seiten des Buches.
»›Ein kleines Kind soll sie führen.‹ So lautet ein altes Nichtigensprichwort,
Haplo. Du hast weise gehandelt. Ich möchte fast soweit gehen und behaupten, es
war eine Fügung. Während die Nichtigen sich bedroht fühlen könnten von einer
Feldherrengestalt, die aus dem Nichts auftaucht, um die Macht zu übernehmen,
werden diesem unschuldig wirkenden Kind die Herzen zufliegen.
Selbstverständlich hat der Junge die typisch menschlichen Fehler. Er ist
hitzköpfig und ungeduldig, und es mangelt ihm an Disziplin. Aber ich glaube,
die richtige Anleitung vorausgesetzt, ließe er sich zu einer ungewöhnlichen
Persönlichkeit formen – für einen Nichtigen. Allmählich nimmt in meinem Kopf
ein Plan Gestalt an…«
    »Ich bin froh. Euch gut gedient zu haben«, sagte
Haplo.
    »Ja«, murmelte der Fürst des Nexus, »›ein
kleines Kind soll sie führen… ‹«
    Der Sturm flaute ab. Haplo nutzte die relative
Windstille, um über Drevlin zu kreisen und einen geeigneten Landeplatz zu
suchen. Er kannte das Gebiet ziemlich gut. Bei seinem letzten Besuch hatte er
hier sein neues Schiff für die Rückreise durchs Todestor ausgerüstet.
    Drevlin war im Grunde genommen nichts weiter als
ein flacher, konturloser Brocken ›Koralit‹, der im Mahlstrom schwebte.
Orientierungshilfen boten die Auswüchse des Allüberall, der gigantischen
Maschine, deren Räderwerke, Schaufelradbagger, Stahlgerüste, Flaschenzüge und
Förderbänder die gesamte Oberfläche Drevlins überwucherten und sich tief ins
Innere des schwebenden Kontinents hineingefressen hatten.
    Haplo hielt Ausschau nach den Hebenauffern, neun
gewaltigen mechanischen Armen aus Gold und Stahl, die bis in die brodelnden
Sturmwolken emporragten. Diese Hebenauffer waren der wichtigste Teil des Allüberall,
wenigstens soweit es die Nichtigen von Arianus betraf, denn über sie wurden die
oberen Reiche mit Wasser versorgt. Die Hebenauffer befanden sich in der Nähe
von Wombe, und in Wombe hoffte Haplo Limbeck zu treffen.
    Der Patryn hatte keine Ahnung, inwieweit die
politische Lage sich während seiner Abwesenheit verändert haben mochte; als er
seinerzeit Arianus verließ, hatte Limbeck Wombe zu seinem Hauptquartier
erkoren. Es war unbedingt notwendig, mit

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