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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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wollten.
    Ihr Ziel war erreicht. Überall herrschte ein heilloses Durcheinander. Endlich würden sie zu Nangog gelangen können.

A m Schlangenschlund
    »Ich brauche keine Schildträger! Seht lieber zu, dass die Bogenschützen abgeschirmt sind«, rief Artax und stieg über einen der Jaguarmänner hinweg. Die Zapote schickten jetzt auch Tempelwachen in den Kampf. Männer in Lendenschurz mit befiederten Schilden, die mit obisdiansplitterbesetzten Keulen kämpften. Für seine gut gerüsteten Krieger waren sie keine ernsthaften Gegner.
    Ein Stein traf seinen Helm und riss ihm den Kopf nach hinten. Der Unsterbliche fluchte, schüttelte sich und ging weiter. »Bringt die Schleuderer um«, befahl er dem rotbärtigen Bogenschützen aus Garagum, der zum Hauptmann unter den Kushiten aufgestiegen war und den Befehl über die Bogenschützen der Garde führte.
    »Wir schicken sie zu den Adlern, Herr!«, entgegnete Ormu knapp und wies seinen Männern die neuen Ziele zu.
    Der Widerstand vor ihrem Schildwall zerbrach. Die Verteidigung der Zapote war schlecht organisiert und aussichtslos. Artax sah die Tempelwachen in die Haine und das dichte Buschwerk der umliegenden Gärten flüchten. Als eine Bola dicht über seinen Kopf hinwegzog, duckte er sich. Die Seilkugeln rissen einem Krieger hinter ihm den Speer aus der Hand. Von vorne lief ihm Ashot, umringt von einer kleinen Schar Himmelshüter in ihren prächtigen, weißen Umhängen, entgegen. Er zerrte einen blonden, bärtigen Mann neben sich her. »Das ist einer der Auserwählten«, rief er. »Einer der Männer, die wie Volodi für den Opferstein vorgesehen sind.«
    »Weiß er, wo Volodi steckt?«
    »Haben Zapote sich ihn geholt«, radebrechte der Drusnier mit s chwerem Akzent in der Sprache Arams. »War ich mich eine Mann von Muwatta. Sie mich auch verschleppt von Kush, wie dich deine Hauptmann. Volodi jetzt Schlange gehen. Ich mich gesehen!«
    »Was meint er?« Artax verstand den Mann kaum.
    Ashot deutete hinter sich in die Gärten. »Irgendwo dort liegt der Eingang zu einem unterirdischen Tempel. So wie ich den Kerl verstanden habe, ist Volodi abgeholt worden, kurz bevor der Angriff begann. Der Eingang zum Tempel sieht wie ein Schlangenmaul aus. Ich glaube, das meinte dieser Drusnier mit Volodi jetzt Schlange gehen .«
    Scheppernd schlugen Wurfsteine auf die Schilde und Rüstungen der Kushiten. Die Schleuderer der Zapote hatten sich zwar ins Unterholz des Gartens zurückgezogen, aber noch lange nicht aufgegeben.
    »Dann ist das unser Ziel!«, entschied Artax.
    »Aber wir haben die großen Pyramiden noch nicht von den Feinden gesäubert«, wandte Ashot ein. »Sie können sich neu sammeln und uns den Rückweg abschneiden, wenn wir uns nicht jetzt darum kümmern.«
    Artax schüttelte entschieden den Kopf. Wenn sie nicht so rasch wie möglich zum unterirdischen Schlangentempel vorstießen, wäre all das vergebens gewesen. »Über den Rückweg machen wir uns Gedanken, wenn wir zurückgehen! Jetzt geht es vorwärts.« Er riss sein Schwert hoch. »Im Laufschritt mir nach!«
    Den Drusnier, der den Weg kannte, in ihrer Mitte, hasteten sie durch den Garten. Auf einem Wegkreuz lagen drei tote Auserwählte. Die Priester hatten ihre Opfer für die Gefiederte Schlange lieber umgebracht, als sie den vorrückenden Kriegern Aarons in die Hände fallen zu lassen.
    Artax musste daran denken, dass diese Männer allein seinetwegen gestorben waren. Sie hatten den Preis dafür zahlen müssen, dass er Volodi zurückverlangte.
    Vielleicht war sein Hauptmann auch schon längst ermordet. Artax beschleunigte seinen Laufschritt. Die Männer um ihn keuch ten. Schilde und Rüstungen schepperten. Die leicht gewappneten Bogenschützten überholten sie. Unter der Aufsicht von Ormu lieferten sie sich immer noch ein Gefecht mit den Schleuderern, die parallel zu den vorrückenden Kushiten durch das Dickicht eilten. Warum konnten die verfluchten Zapoter nicht einsehen, dass sie diese Schlacht verloren hatten, dachte Artax wütend. Dieses Gemetzel war unnötig.
    Fauchend wie Raubkatzen brachen zwei Jaguarmänner aus einem Rosenbusch voller gelber Blüten. Sie hieben mit ihren Krallenhänden einen Bogenschützen nieder und standen plötzlich vor Artax. Ohne auf seine Leibwachen zu achten, gingen sie sofort auf ihn los. Eine Krallenfaust schrammte über seinen Leinenpanzer. Obwohl der Hieb auf der Rüstung der Devanthar nicht mehr als ein paar feine Kratzer hinterließ, ließ ihn die Wucht des Treffers zurücktaumeln.

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