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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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von ihnen. ER durchstreifte Wälder, in denen kaum noch ein Tier lebte, sah wüstes rotes Land, wo man die Bäume gefällt hatte und die Humusschicht vom schweren Regen in die Flüsse gespült worden war. ER entdeckte schwimmende Felder, angelegt auf Flößen, die in trüben Tümpeln trieben, deren Wasser unter dicht wuchernden,
grünen Pflanzenteppichen verborgen blieb. Dass ER sich dem Gefiederten Haus näherte, wusste ER, als die Geschichten, die sich die Menschen über die Stadt der Götter erzählten, immer konkreter wurden. Doch als ER eines Nachmittags tatsächlich eine geflügelte Gestalt hoch am Himmel kreisen sah, entschied ER, dass ER zu lange geblieben war. Wenn ER noch näher kam, wurde die Gefahr zu groß, dass die Devanthar SEINE Spur entdeckten. Und so suchte ER einen Albenstern und kehrte schließlich in SEINE Heimat zurück.
    D ER HINTERWÄLDLER
    Ãœbrigens, meine Holde, ein Scheitern ist nicht vorgesehen.
    Die Abschiedsworte des Drachen gingen Lyvianne immer wieder durch den Kopf. Nach wie vor war sie sich nicht sicher, ob sie darin einen Anflug von Humor oder eine unterschwellige Drohung sehen sollte. Sie war allein in einem finsteren Wald, in einem abgelegenen Winkel von Drus, den kaum ein Elf je betreten hatte, und sie war sich bewusst, dass ihr hier niemand helfen würde. Ging es nach dem Willen der Alben, sollte sie sicherlich nicht hier sein. Aber der Drache hatte sie überzeugt und das schon vor langer Zeit. Wenn sie für den kommenden Kampf mit den Devanthar gewappnet sein wollten, dann mussten sie wissen, was mit dem Purpurnen geschehen war, jener Himmelsschlange, die vor langer Zeit in den Wäldern von Drus spurlos verschwunden war. Was hatte ihn getötete? Wer? Lyvianne konnte nicht verstehen, warum die Alben nicht längst nach Antworten auf diese Fragen gesucht hatten. Ja, der Purpurne hätte nicht in die Welt der Menschen gehen dürfen … Aber dass sie keinerlei Interesse an seinem Schicksal hatten, verstand die Elfe nicht. Oder waren es am Ende die Alben, die den Purpurnen wegen seines Vergehens gerichtet hatten? Sie würde das herausfinden!
    Lyvianne genoss ihre Missionen. Nicht den Umgang mit den
Menschenkindern. Es war die Gefahr, die sie genoss. Sie adelte ihr Leben, machte jeden Herzschlag kostbar. Vielleicht wäre sie bereits beim Morgengrauen tot? Niemand würde sie vermissen. Die Drachenelfen hatte sie verlassen, als sie schwanger geworden war, und nach dem Tod ihres namenlosen Sohns war sie noch nicht zu ihren Waffenbrüdern in der Weißen Halle zurückgekehrt. Die Mehrheit von ihnen wusste nichts von der kleinen Gruppe, die Ausflüge in die Welt der Menschen machte und Wissen sammelte, das eines Tages wichtig sein würde, wenn es zum Krieg mit den Devanthar kam. Zumindest glaubte sie das. Keiner von ihnen erzählte über seine Missionen im Auftrag der Himmelsschlangen. Vielleicht waren ja alle Meister der Weißen Halle schon einmal hier auf Daia gewesen? Ganz sicher war es nicht so.
    Lyvianne schritt durch den Nebel. Hier auf Daia zu überleben erforderte einiges Geschick. Auch die Devanthar hatten Jäger, so wie die Himmelsschlangen. Mit Stolz und Schrecken dachte sie an den Ebermann, dem sie einmal nur knapp entkommen war.
    Sie war barfuß. Ihr weißes Kleid ließ sie fast eins mit den Dunstschwaden werden. Es war die Magie, die sie durch den fremden Wald leitete. Seit Tagen war sie hier und beobachtete ihn. Einen Barbarenfürsten der Drus. Der Krieger war mehr als einen Kopf größer als sie, mindestens doppelt so schwer und eine stattliche Erscheinung. Leider hatte er seine Kleider seit mindestens einem Mond nicht mehr gewechselt. Wenn sie ihm bis auf hundert Schritt nahe käme, könnte sie sich allein an seinem Geruch orientieren, dachte sie lächelnd. Sie glaubten, dass man sich durch übertriebene Reinlichkeit Fieber holen konnte. Lyvianne dachte an ihre Pläne mit ihm. Es würde einige Überwindung kosten, überzeugend zu sein. Aber der Aberglaube der Drusnier mochte hilfreich sein. Er war wie geschaffen für eine magische Begegnung.
    Die Einheimischen nannten diesen Ort den Geisterwald. Sie kamen nur selten hierher. Nur, wenn sie ihre Toten bestatteten
oder eines ihrer obskuren Feste in dem heiligen Hain feierten. Nur die beiden Priester, die Wächter des Hains, schienen diesen Ort nicht zu fürchten. Ihr Fürst musste hierherkommen. Er war

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