Drachenelfen
enden sollen.«
Ein Hinterwäldlerphilosoph, dachte Lyvianne amüsiert. Sie strich ihm erneut über die Brust. »Du siehst sehr stark aus. Du triffst sicherlich nicht oft auf einen würdigen Gegner.«
Er packte sie bei den Hüften und stemmte sie ohne Mühe hoch. »Stimmt, meine Schöne. Und noch nie habe ich eine Frau wie dich getroffen. AuÃer in den Städten im Süden, wo manche Frauen sich für ein paar Kupfermünzen verkaufen. Aber sie sind nicht
so schön wie du.« Er sah ihr tief in die Augen und lächelte. »Was willst du von mir?«
Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Noch legte sie keine Magie in den Kuss. Die Lippen des Kriegers schmeckten süÃ. Sein Atem roch nach Waldhonig. Er erwiderte ihren Kuss. Stürmisch. Seine Linke schob sich unter ihr Kleid.
Lyvianne löste sich. »Liebe mich.« Er hielt sie noch immer in den Armen. Sein Atem ging stoÃweise. Statt etwas zu antworten, bedeckte er ihren Hals und ihr Gesicht mit Küssen. Sein Bart kratzte auf ihrer Haut.
»Komm etwas tiefer in den Wald«, flüsterte sie. »Wir sind zu nahe am Heiligtum. Wir wollen die Götter nicht beleidigen.«
»Die Götter verstehen die Liebe.« Seine Stimme klang warm. Er verströmte einen angenehm männlichen Duft.
»Ihre Priester auch? Ich möchte nicht, dass uns die beiden hier, so nahe bei ihrem Schrein, finden.« In Wahrheit befürchtete sie, ihr Zauber könnte durch die Magie dieses Ortes gestört werden.
»Ich habe Städte gesehen, wo sich Männer und Frauen in dunklen Gassen lieben.«
»War das dort, wo man für die Liebe von Frauen Geld bezahlt? «
Er lachte laut auf. »Du hast keine Zunge, du hast einen Dolch im Mund, Weib.« Er machte ein paar Schritte in Richtung des Waldrandes.
»Fürchtest du, meine Küsse könnten dich verletzen?«
Statt zu antworten, suchten seine Lippen ihren Mund. Er drückte sie mit dem Rücken gegen eine der Eichen, in die von den Priestern unheimliche Fratzen geschnitten worden waren. Lyvianne griff ihm in den Schritt. In nächster Zeit würde er nicht mehr klar denken, stellte sie zufrieden fest.
»Komm, hier ganz in der Nähe ist ein Platz, an dem wir auf Moos und Farnen ein weiches Lager finden werden.«
Er drückte sie fest gegen den Eichenstamm. »Das ist doch ein guter Ort.«
»Nur wenn es dir egal ist, dass mein Rücken morgen genauso zerfurcht wie die Rinde aussieht. Oder möchtest du mich nur ein einziges Mal lieben?«
»Ich will dich mit in mein Dorf nehmen. Ich bin ein Fürst. Dir wird es an nichts fehlen.«
»Wirst du dich daran noch erinnern, wenn ich mich dir erst einmal hingegeben habe?«
»Ich bin ein Mann von Ehre!« Ein leicht ärgerlicher Unterton schwang nun in seiner Stimme mit.
»Und was glaubst du, was ich bin?«
»Weià nicht.« Er machte sich an seinem Gürtel zu schaffen.
»Auch ich bin eine Fürstin.«
Er hielt inne und musterte sie. »Du bist nicht von hier. Ich kenne die Töchter der Kriegsherren. Die meisten von ihnen haben den Liebreiz räudiger Ziegen.«
»Ich bin eine Fürstin in der Anderswelt. Ich kann den Nebel rufen und gebiete über die Geister des Waldes.« Lyvianne sah, wie sein Halsknorpel auf und ab ruckte. Er lieà sie los.
»Ich bin hier, weil ich dich will, Fürst Bozidar. Ich habe von deinen Kriegstaten gehört, ebenso wie von deinen Liebestaten.«
Er setzte sie ab und trat einen Schritt zurück. Nervös leckte er sich über die Lippen. »Man kennt mich in der Geisterwelt?«
Sie lachte und breitete die Arme aus. »Wo bist du hier? Im Geisterwald! Natürlich kennt man dich in der Geisterwelt. All deine Ahnen blicken in diesem Augenblick auf dich hinab. Und glaube mir, die meisten beneiden dich um meine Gunst. Bist du nun bereit, etwas von den Totenbäumen fortzugehen? Oder möchtest du, dass dein GroÃonkel zusieht, wie du mich nimmst?«
Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
»Was ist mit dir, Bozidar? Habe ich meine Schönheit verloren? Oder hat dich dein Mut verlassen?«
»Du bist nicht wie andere Frauen â¦Â«
Da war es wieder, das Hühnerhirn! Hoffentlich würde er nicht viel reden, wenn sie sich liebten. Sie überspielte ihre Enttäuschung
mit einem verführerischen Lächeln. »Stimmt. Ich verspreche dir eine Liebesnacht, wie du noch
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