Drachenelfen
nie eine erlebt hast und in deinem ganzen Leben kein zweites Mal erleben wirst. Folge mir in den Wald oder denke dein ganzes Leben lang darüber nach, was dir entgangen ist. Dein Name heiÃt doch Gottesgeschenk? Lass den Augenblick nicht verstreichen, in dem die Götter dich wirklich beschenkt haben!« Sie wandte sich ab und ging tiefer in den Wald. Bald hörte sie Schritte hinter sich.
»Bist du eine Wiedergängerin?«
»Fühlte sich meine Haut kalt wie die einer Toten an?«
Er machte ein paar weitere Schritte und sie spürte jetzt, dass er dicht hinter ihr war.
»Warum ich?«
»Weil ein Mann Mut haben muss, um sich mit mir einzulassen. «
Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie drehte sich um und sah das Verlangen in seinen Augen. Er zog sie erneut an sich heran. Sie lieà sich in seine Arme sinken und erwiderte seine wilden, leidenschaftlichen Küsse.
Lyvianne zog ihn hinab in die Farnwedel. Er schob ihr Kleid hoch und bedrängte sie ungestüm. Sie gab sich ihm hin, doch war sie nicht ganz bei der Sache. Bozidar schien das nicht aufzufallen. Er kämpfte sich aus seiner Hose und stellte sich recht ungeschickt an, bis sie ihm mit der Hand half. Er schrie auf, als er in sie eindrang.
Lyvianne flüsterte ein Wort der Macht und wob ihren Zauber. Die Kraft, die ihre Magie nährte, nahm sie von ihm.
D ER PREIS EINER NACHT
Im Morgengrauen erreichte Bozidar den Rand des Waldes. Er war so erschöpft, dass er sich auf einen gegabelten Ast aufstützen musste. Die Herrin des Waldes hatte ihn nicht belogen. Nie hatte
er solche Leidenschaft beim Liebesspiel verspürt. Allein an sie zu denken brachte sein Blut in Wallung. Er war noch immer halb betäubt. Viermal hatte sie ihn in der Nacht bis zum Gipfel der Leidenschaft geführt. Bei keiner anderen Frau war es je so gewesen.
Er blinzelte. Das Morgenlicht trübte seinen Blick. Alles war unscharf. Selbst seine eigenen Hände vermochte er kaum zu erkennen. Wenn er das Haus seines Vaters erreichte, würde er schlafen. Lange schlafen. Und dann würde er sich ein Pferd nehmen und in den Wald reiten. Er musste sie wiedersehen. War entschlossen, sie an den Hof zu holen und zu seiner Fürstin zu machen.
Wenn er nur nicht so müde und benommen wäre! Bozidar war versucht, sich in den Graben am Wegesrand zu legen und ein wenig zu schlafen. Und wieso auch nicht? Der Morgen war angenehm warm und es gab schlechtere Plätze zum Schlafen als ein trockener Graben, wo einen der Duft spätsommerlichen Grases in den Schlaf begleitete. Aber er war auch durstig. Und er wollte lange schlafen. Er musste es bis zum Hof seines Vaters schaffen!
Die Erschöpfung erstaunte ihn. Ganz ähnlich hatte er sich nach schweren Kämpfen gefühlt. Die Gefechte an der Grenze nach Valesia hatten sich zu mehr als den üblichen Scharmützeln ausgewachsen. Arcumenna, der Laris von Truria, war entschlossen, seinem Hochkönig zu beweisen, was für ein begnadeter Kriegsherr er war. Und bei aller Feindschaft musste auch Bozidar ihm zugestehen, dass er ein überragender Anführer war. Fast ein Jahr hatten die Grenzkämpfe angedauert, und die Fürsten von Drus konnten sich glücklich schätzen, letztlich nicht mehr als nur zwei fruchtbare Täler an den Laris Arcumenna verloren zu haben.
Ein wenig wehmütig dachte Bozidar an seinen Bruder. Er hatte sich gemeinsam mit vielen anderen Kriegern als Söldner anwerben lassen, um nach Süden zu reisen. Es hieÃ, die Piratenfürsten der Aegilen suchten nach Kriegern für einen groÃen Raubzug. Sein Bruder Volodi war ganz versessen darauf gewesen. Und auf das Gold der Piraten, von deren Reichtümern man sich die unglaublichsten Geschichten erzählte. Es hieÃ, dass sie ihre besten
Krieger gar mit Schwertern aus Eisen für ihren Mut belohnten. Schwerter aus Eisen, dachte Bozidar. Was hätte er für eine solche Waffe nicht alles getan! Aber einer von ihnen hatte zurückgemusst. Ihr Vater war alt, er brauchte einen seiner Söhne an seiner Seite. Da Bozidar der alleinige Erbe war, waren sie sich einig gewesen, dass es sein Los war, keinen weiteren Ruhm als Krieger zu erlangen. Stattdessen, so dachte er bitter, würde er künftig den Bauern und Pächtern seines Vaters hinterherlaufen müssen.
Aber dann stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, denn er würde es sein, der die Fremde aus dem Geisterwald in sein Bett holte. Er
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