Drachenelfen
einen dieser Mistkerle konzentrieren konnte. Das war leichter, als mit einer gesichtslosen Masse zu reden.
»Was weiÃt du von mir, Drusnier?«
»Du trägst Ringe von Gold an sich Arme, schmierst in sich Bart Ãl und kannst du blasen Worte schön in sich Ohr von unsterbliches Aaron. Was ich da wissen muss? Du bist Mann leben leicht von Arbeit von andere Männer. Hast du von ersten Tag auf Welt an geschissen in Seide!«
»Mein Vater hatte mehr Flöhe in seinem Bett als Sklaven auf den Feldern. War die Ernte schlecht, haben wir uns durch den Winter gehungert wie alle anderen auch. Aber was reden wir von der Vergangenheit â da hat jeder seine eigenen Geschichten. Reden wir lieber von der Zukunft, denn die teilen wir.« Er deutete über die Köpfe der Söldner hinweg auf den Weg, den sie gekommen waren. »Irgendwo hinter uns marschieren ein paar tausend
Luwier. Ich wette, die wissen, dass ihr Muwattas Gold genommen und dann die Seiten gewechselt habt. Natürlich steht euch frei, Kolja zu folgen und mich hier in die Schlucht zu stürzen. Kolja ist ein ausgezeichneter Mann. Ich sehe vor mir, wie er vor den Befehlshaber der Luwier tritt und ihn mit seinem hübschen Gesicht und guten Argumenten überwältigt. Auch bei den Luwiern sind es die hochwohlgeborenen ScheiÃer, die die Krieger des unsterblichen Muwatta befehligen. Ich weià nicht, welcher Mann an der Spitze des Heeres steht, das uns verfolgt, aber ich wette, er wird eine hohe Meinung von Kolja haben. Solche Männer haben immer groÃen Respekt vor Aufrührern.«
Ein Pferd wieherte irgendwo in der Menge. Der Wind zerrte an Jubas Umhang. Die Männer starrten schweigend zu ihm auf. Ihm war kalt. Viel kälter, als es einem Sommertag in den Bergen angemessen war. Ihm war klar, dass diese Rede über sein Leben entscheiden würde. »Ich habe euch Halsabschneider genannt. Und ich fühle mich unter euch in guter Gesellschaft. Ich habe nicht in Seidenwindeln geschissen. Ich weiÃ, wie es ist, wenn man das letzte bisschen Brei aus seiner Holzschale leckt und immer noch hungrig unter seine Decke kriecht. Die Zeiten sind lange vorbei. Jetzt bin ich der oberste Halsabschneider des unsterblichen Aaron. Ich habe in sieben Schlachten gekämpft und in unzähligen Scharmützeln. Ich bin, was ich bin, weil ich nicht verliere. Ihr könnt Kolja folgen und den Luwiern in die Arme laufen. Oder ihr könnt mir folgen, dorthin, wo die Luwier nicht mit uns rechnen und wo es eiserne Schwerter als Beute gibt. Ohne Kampf wird es auch mit mir nicht abgehen. Aber die Luwier kennen meinen Namen und sie fürchten ihn. Was aber werden sie wohl denken, wenn sie hören, dass der ruhmreiche Kolja euch anführt? Werden sie eine Hand auf ihren Geldbeutel legen und dann ihren Kriegern befehlen, mit euch das zu machen, was die Hochwohlgeborenen schon seit Anbeginn der Zeiten mit Dieben machen? Ich weià es nicht â und ich will es nicht wissen. Und deshalb folge ich jetzt Volodi.«
Juba lieà sich von zwei Kriegern helfen, seinen Streitwagen auf die Schultern zu heben. Er war leichter als ein Kornsack. Wie alle anderen Streitwagen in der Armee des Unsterblichen Aaron war er aus Eschenholz gefertigt, das man über heiÃem Wasserdampf in Form gebogen hatte. Der Kasten, in dem er und sein Wagenlenker Schulter an Schulter standen, war im Grunde nur ein Rahmen aus Holz. Der Boden wurde aus Rohleder gefertigt, ebenso der Frontteil. An den Seiten gab es keinen Schutz. Nur Köcher für Pfeile und die kurzen Wurfspeere, die im Streitwagenkampf benutzt wurden. Die Streitwagen waren leicht und schossen schnell wie Falken über das Schlachtfeld. Ganz anders als die Wagen der Luwier. Sie trugen drei oder vier Mann Besatzung, waren fast ganz aus Holz gezimmert und wurden von vier Pferden gezogen. Sie waren dazu geschaffen, wie Rammen aus lebendem Fleisch durch die Schlachtreihen der Feinde zu brechen. Die Streitwagen Arams hingegen suchten den Weg um die Flanken, um den Gegner im Rücken zu treffen und seine Reihen durch Pfeile und Wurfspeere in Unordnung zu bringen. Juba wusste, dass sie den Streitwagenschwadronen Luwiens in offener Schlacht ohne die Unterstützung von FuÃtruppen nicht gewachsen waren. Sie konnten den Luwiern bestenfalls davonfahren. Ihnen blieb gar keine andere Wahl, als diesen verdammten Saumpfad zu nehmen.
Das Eschenholz drückte ihm auf die Schultern, Wind verfing sich in der
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