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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Trost!
    Talawain entschied, seine Verbindungen zum luwischen Königshof zu nutzen. Nicht alle Spitzel waren Elfen. Er hatte ein Netzwerk aus menschlichen Spionen aufgebaut, die keine Ahnung hatten, dass sie des Öfteren auch Albenmark zu Diensten waren. Er wollte wissen, wer das Feuer gelegt hatte.
    Der Elf hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass es auf Befehl des unsterblichen Muwatta geschehen war. Doch dieser Mistkerl war unberührbar. Er durfte keinen der Weißen anfordern, um ihn ermorden zu lassen. Selbst Kurunta, der sicherlich in die Mordpläne eingeweiht war, sollte er in Frieden lassen. Der Hüter der Goldenen Gewölbe würde seine Verbrennungen wohl überleben. Aber er war entstellt. Seine Nase, beide Ohren und ein Auge waren durch das Feuer zerstört worden. Er würde wie das Ungeheuer aussehen, das er auch war.
    Nein, dachte Talawain, es mussten die Wachen sein. Und sie sollten auf eine Art sterben, die selbst Muwatta mit Schrecken erfüllte. Eine Art, die ihm klarmachte, dass der Tod den Weg selbst zu ihm finden konnte. Wieder schüttelte er den Kopf. Nein, genauso durfte es nicht sein. Das würde die Aufmerksamkeit IÅ¡tas wecken. Und das wiederum könnte ungeahnte Folgen haben. Welcher Meister der Weißen Halle wäre geeignet? Es war gegen die Regeln, einen von ihnen zu rufen, um seine Rachegelüste zu stillen, aber Talawain würde es tun. Er würde sich bis hin zu seinem Tod an alle Regeln halten.
    Nur dieses eine Mal nicht.
    Meister Gonvalon war nicht geeignet. Er liebte es, den Tod zu einer Inszenierung zu machen. Auch Lyvianne sollte er besser nicht rufen. Sie war zu düster und abgründig, und vielleicht würde sie sogar durchschauen, worum es ihm wirklich ging.
    Nodon war vielleicht der beste Schwertkämpfer unter den Weißen. Sein Wettstreit mit Gonvalon währte schon Jahrhunderte und hatte Formen angenommen, dass die Drachen Sorge trugen,
dass Nodon und Gonvalon nie am gleichen Ort ihren Dienst verrichteten. Auch Nodon würde es mit der Klinge erledigen. Das war zu auffällig! Vielleicht Ailyn? Sie war einfallsreich! Sie würde es wie einen Unfall aussehen lassen. Einen Unfall, dem die Ahnung anhaftete, dass es doch mehr als nur ein willkürliches Unglück gewesen sein könnte. Ja, Ailyn war die richtige Wahl. Sie würde er an Muwattas Hof schicken.
    D ER MANN, DER ÜBER DEN ADLERN SCHREITET
    Volodi betrachtete ruhig die Verteidigungsanlagen. Sie waren neu. Frisch aufgeworfene Erde lag rings um die zugespitzten Pfähle, die aus dem Boden ragten. Schräg gestellt, sodass ihre Spitzen auf jeden wiesen, der sich dem Tal näherte. Es gab keinen Graben, keinen Erdwall, keine Mauer – nur die Pfähle, die im Abstand von etwa einem halben Schritt zueinander standen. Man konnte zwischen ihnen hindurchlaufen. Aber kein Reiter und schon gar kein Streitwagen würde dieses Hindernis überwinden.
    Â»Das wird blutig«, sagte Juba.
    In der Mitte der Barriere erhob sich ein hölzerner Torturm, an dem noch gearbeitet wurde. Einige Krieger patrouillierten hinter der Barriere aus Pfählen. Ein Stück weiter standen drei Streitwagen. Die Pferde waren angeschirrt, doch die Besatzungen der Wagen konnte Volodi nirgends entdecken. Wahrscheinlich lungerten sie irgendwo herum. Die Wagen waren verdammt groß! Ganz anders als ihre Streitwagen. Die Räder waren fast mannshoch!
    Weiter hinten im Tal erhoben sich einige Lehmhäuser. Dichter Rauch stieg auf und wurde vom Wind dem Taleingang entgegengetragen. In der Ferne hörte Volodi Metall auf Metall schlagen. Sie waren am Ziel!
    Â»Sie haben mindestens fünfhundert Krieger im Tal zusammengezogen. « Juba seufzte. »Wir werden sie nicht überraschen. Zu Fuß überwinden wir diese Pfähle, aber der Lärm des Geplänkels
wird die anderen alarmieren und ihnen genug Zeit lassen, sich tiefer im Tal zu formieren.«
    Juba war ein guter Mann, aber es störte Volodi, dass stets eine dunkle Wolke über dem Gemüt des Kriegers zu hängen schien. Er nahm das Leben zu schwer! »Woher du wissen, dass dort fünfhundert Mann?«
    Â»Auf dem Turm steht ein Feldzeichen mit drei silbernen Halbmonden. Nur Einheiten von fünfhundert Kriegern führen den dreifachen Mond.«
    Volodi schüttelte den Kopf. »Ich sehe Stock mit drei Monden. Ja. Ich sehe sich nur wenig Krieger. Weißt du, ich glauben, dass sehr billiger Weg uns denken lassen,

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