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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Schlacht zu ziehen?«
    Â»Ich würde es nicht eine Schlacht nennen, eher ein Scharmützel. Doch ich stimme zu, dass dieses aufkeimende Übel bei der Wurzel gepackt werden muss, und es wäre mir eine Ehre, eine Abteilung der Palastwache in diesen Kampf zu führen.«
    Â»Dann folge ich deinem Rat, hochwohlgeborene Shaya.«
    Alter Fuchs, dachte Artax. Sollte das Unternehmen ein Fehlschlag werden, konnte er nun alle Schuld daran Shaya anlasten, die empfohlen hatte, sich zu beteiligen. Wenn es aber ein Erfolg wurde, dann würde Kanita den Ruhm gewiss für sich allein beanspruchen.
    Â»Damit unser Feldzug einen glücklichen Verlauf nehmen kann, müssen die Vorbereitungen schnell und in aller Heimlichkeit getroffen werden«, erklärte Artax. Er hätte jauchzen können vor
Glück. Alles fügte sich so, wie er es sich erhofft hatte. »Ich habe bereits zwei Handelsschiffe ausgewählt. Wir können in zwei Tagen zum Aufbruch bereit sein.«
    Â»Wir werden unser eigenes Schiff auswählen«, sagte Shaya bestimmt.
    Er sah auf und sein Blick traf ihre brennend braunen Augen. Sein Mund wurde trocken. Er sehnte sich danach, sie zu berühren.
    Â»Ich schlage vor, wir nutzen den Nordwind, der gewöhnlich in der Stunde vor der Dämmerung weht. Wir werden bereit sein, unsterblicher Aaron.«
    Und wir werden uns von nun an jeden Tag sehen, dachte er triumphierend. Die Wolkenpiraten waren ihm im Grunde genommen völlig gleichgültig. Nur Shaya zählte.
    D ER SCHRANK
    Volodi fühlte sich völlig zerschlagen. Er hatte das Gefühl, er habe sich gerade erst zur Ruhe gelegt, aber am Stand der Zwillingsmonde konnte er sehen, dass er mindestens zwei Stunden geschlafen haben musste. Zum Kampf gerüstet eilten sie durch die nächtlichen Straßen und das Pflaster hallte unter dem Tritt der genagelten Sandalen. Er hatte zwanzig Mann in voller Ausrüstung mitgenommen. Seine Krieger waren zum Äußersten entschlossen, keiner von ihnen murrte. Er hatte ihnen nur gesagt, dass es um Koljas Häuser ging, und sie alle hatten Geld in dieses Geschäft gesteckt. Den Dolch hatte er verschwiegen. Dabei hatte der Bote, der ihn geweckt hatte, nur davon gesprochen. Er solle sofort zu Kolja kommen. Es ginge um einen Dolch. Er solle ihn unbedingt mitbringen.
    Unruhig blickte Volodi zu den Dächern. Er hatte sich über die Jaguarmänner erkundigt. Die meisten hielten sie für ein Ammenmärchen. Wer aber etwas über sie zu berichten hatte, sprach nur
im Flüsterton. Und alle waren sich einig, dass jemand, der den Zorn der Jaguarmänner erregte, so gut wie tot war.
    Wieder spähte Volodi unruhig in die Schatten. Verdammt, er war kein Feigling, aber diese Jaguarmänner … Es hieß, sie würden durch die Schatten gehen, als seien es verwunschene Pforten. Man sah sie nicht kommen! Sie waren einfach plötzlich über einem! Verdammter Dolch! Hätte er ihn doch bloß nie angerührt.
    Â»Eilschritt!«, rief er und beschleunigte sein Marschtempo. Der Laut der genagelten Sandalen klang jetzt wie schwerer Hagelschlag. Seine Jungs waren Veteranen – Söldner und Piraten. Jeder von ihnen hatte sich bei den Kämpfen in Luwien ein Eisenschwert erstritten. Üblicherweise waren sie es, vor denen man Angst hatte.
    Endlich erreichten sie die Straße, an der Koljas Tempel der Lüste lag. Vor der Treppe hinab zum Eingang stand etwas Großes auf der Straße. Eine Kiste? Volodi gab seinen Kriegern ein Zeichen zu halten. »Drei Mann sichern den Eingang zur Straße ab. Bogenschützen in die Mitte der Straße. Achtet auf die Dächer! Die übrigen: Schilde hoch und Vorsicht!«
    Der Drusnier ging auf die Kiste zu. Nein. Es war ein Schrank! Als er ihn fast erreicht hatte, schob sich ein großer Schatten die Treppe hinauf. Volodi hatte bereits die Hand am Schwert, als er Kolja erkannte.
    Â»Was geht hier vor?«
    Â»Mach den Schrank auf, dann wirst du sehen. Es ist Licht drinnen, damit man auch alles gut erkennen kann.«
    Erst jetzt bemerkte Volodi das Licht, das durch die schmalen Ritzen der Schranktür fiel. Der Schrank war etwa anderthalb Schritt hoch. Er schien aus soliden Holzbohlen gezimmert zu sein. Die Tür war mit Schnitzarbeiten geschmückt, die an Federn erinnerten.
    Er zog am Griff. Die Tür schwang leicht auf.
    Entsetzt machte Volodi einen Schritt zurück. Zwei Öllampen auf dem Schrankboden leuchteten das

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