Drachenelfen
Antwort auf diese Frage schuldig geblieben.
Volodis Blick wanderte zurück zu dem Palast voller Blumen. Stand irgendwo dort unten Quetzalli und sah zu, wie er immer weiter in den Himmel hinaufgezogen wurde? War sie erleichtert?
Der Drusnier wurde bei den Armen gepackt und über die Reling gezogen. Juba erwartete ihn mit finsterem Blick. »Was war da unten los?«
»Ist sich Ende von einer Geschichte von Liebe.« Volodi seufzte. Er hasste es, in der Sprache Arams reden zu müssen. Er wusste, er hörte sich dann an wie ein Idiot.
K EIN ÃBERRASCHENDER BESUCH
Der Dunkle streckte seinen Drachenleib in der Sonne und blickte zum Himmel. Den Morgen und fast den ganzen vorangegangenen Tag hatte er mit den Gazala verbracht. Jene Prophezeiungen, die er schon so lange fürchtete, begannen sich immer häufiger in ihren Sprechgesängen zu wiederholen. Meist war dies ein Indiz dafür, dass die Ereignisse, von denen die Orakel sprachen, näherrückten. Sehr nahe! Ãrgerlicherweise gab es so gut wie nie konkrete Hinweise in den Orakelsprüchen, wann genau Ereignisse eintreten würden. Noch komplizierter wurde es dadurch, dass die Zukunft nicht festgeschrieben war. Es war, als stünde man an einem Baum und blickte zum Geäst hinauf. Die nächsten paar Stunden, das war der Stamm. Und dann begannen sich die Wege zu teilen, abhängig von den Entscheidungen, die man traf.
Die Dinge entwickelten sich schlecht. Er wusste, dass etwas unter seinen Drachenbrüdern vor sich ging. Sie sponnen Intrigen â so wie sie es stets taten. Er war des endlosen Geredes müde, dessen Resultat meist nur halbgare Kompromisse statt klare Entscheidungen waren. Der Dunkle war sich sicher, dass die Alben dieses Ränkespinnen vorausgesehen hatten, und sie, die Drachen, genau deshalb ihre Entscheidungen gemeinsam treffen sollten. So mochte man verhindern, dass einer von ihnen sich zum Tyrannen aufschwang. Doch der Preis, so zu herrschen, war MittelmaÃ.
Das Bild der Zukunft, das die Orakelstimmen immer deutlicher zeichneten, verlangte nach Entscheidungen, auf die er sich mit seinen Drachenbrüdern niemals würde einigen können. Und noch weniger mit den Alben. Die Devanthar würden nach Albenmark kommen! Er wusste nicht, wo und wann. Er wusste nicht, was sie im Schilde führten. Aber sie würden kommen. Damit würde der alte Vertrag zwischen den Alben und den Devanthar ein weiteres Mal gebrochen! Weder Alben noch Devanthar sollten auf Nangog sein. Und auch nicht ihre Kinder! Und am allerwenigsten sollten sich die Devanthar selbst hierherwagen. Er musste diese Entwicklung aufhalten oder es würde zu jenem Krieg kommen, von dem die Gazala so Grauenhaftes zu berichten wussten.
Der Dunkle hatte viel über die Reise nachgedacht, die er mit Nandalee unternommen hatte. Hatte sich endlos den Kopf zerbrochen, um in das Wenige, das er wusste, einen Sinn zu bringen. War ein Devanthar nach Albenmark gekommen und hatte Alben gemordet? War es überhaupt möglich, dass so etwas ohne das Wissen der Alben geschah? Warum sonst hatten sie nichts dagegen unternommen? War ihre Agonie schon so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr gegen den eigenen Untergang ankämpften? Oder vertrauten sie den Himmelsschlangen blind, dass diese jedes Unheil abwenden würden?
Ein Krieg stand bevor! Ein Krieg, der auf drei Welten ausgetragen werden würde, wenn niemand den Mut fand, zur rechten Zeit einsame Entscheidungen zu treffen.
Wieder blickte der Dunkle zum Himmel hinauf. Sie waren in einer verzweifelten Lage. Es wäre ehrenhaft, wenn sie sich an die alten Verträge halten würden. Aber derjenige, der bei dem Konflikt, der kommen würde, zuerst losschlug, hatte die besten Aussichten zu gewinnen. Nein, es war keine Schlacht, an deren Ende es einen strahlenden Sieger geben würde â¦
Mit Schrecken dachte er an die Prophezeiungen dieses Morgens. Alle Welten würden sich verändern. Und wer diesen Kampf verlor, würde nie wieder sein Haupt erheben. Der würde vernichtet werden.
Der Dunkle wusste, welchen Preis er zu zahlen hätte, wenn seine Pläne vor der Zeit bekannt wurden. Und dennoch war er entschlossen.
Ein lauter Fluch riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte hinab auf den breiten Weg, der zum Eingang der Pyramide führte. Jenen Ort, der nun schon seit Tagen Schauplatz der Fechtlektionen war, die Nodon Nandalee gab.
Die junge Elfe hatte ihr Schwert fallen lassen. Die
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