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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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spürt nichts. Vielleicht ist er mit einem Gift benetzt, durch das jeder Schmerz betäubt wird? Vielleicht war es bei den Wurzeln genauso? Wer weiß…«
    Nandalee sah zu all den gefällten Bäumen und einer Reihe von fast drei Schritt hohen Erdkegeln, die von den Menschenkindern errichtet worden waren. Ihr Blick wanderte über das weite Feld von Baumstümpfen. Nur ein Teil der Stämme war zum Fluss geschafft worden. Der Rest und ein Großteil der Äste waren verschwunden. Neugierig geworden, untersuchte die Elfe einen der Kegel. Unter einer Decke aus Erde, Gras und Moos fand sie Holz. Auch entdeckte sie einen mit Reisig gefüllten Feuerschacht. Man hatte Holz unter der Erde wohl abbrennen wollen, doch zu welchem Zweck, war ihr schleierhaft.
    Nandalee untersuchte noch zwei weitere Hügel. Sie alle waren ähnlich angelegt. Dann entdeckte sie jenseits des Holzschlags im Schatten einer Linde zwei massige Pferde. Beide trugen noch ihr
Zaumzeug. Beruhigend auf die Tiere einredend, ging sie hinüber. Sie waren nicht scheu. Das Maul der Pferde war zerschunden. Dicht über dem Widerrist war ihr Fell aufgescheuert und voller Narben. Vorsichtig nahm die Elfe den beiden das Zaumzeug ab. Das größere Pferd, eine rote Stute mit vertrauensseligen Augen, drückte ihr die Schnauze gegen die Hand. Nandalee überlegte, ob die beiden wohl in der Wildnis überleben konnten. Wieder blickte sie auf das zerschundene Fell. Wenn sie frei waren, würde es ihnen besser gehen. Sie löste das Zaumzeug, dann ging sie zu ihren Gefährten zurück.
    Â»â€¦ werden wir niemals erfahren, was hier geschehen ist!«, brachte Bidayn aufgebracht hervor.
    Â»Keine Magie!«, entgegnete Gonvalon mit fast schon feindseliger Entschiedenheit. »Es liegt doch auf der Hand, dass hier ein Zauber gewirkt wurde. Was willst du noch untersuchen?«
    Â»Wenn wir wüssten, wie er gewirkt wurde, würden wir mehr darüber erfahren, wer es getan hat. Jeder Zauber verändert das natürliche magische Muster. Mit jeder Stunde, die verstreicht, erholt sich die Matrix. Es ist so, als ob man über Gras schreitet. Nach ein paar Stunden hat es sich wieder aufgerichtet und man kann nichts mehr …«
    Â»Genug! Ich war auch einmal ein Schüler des Schwebenden Meisters. Du musst mir keine Vorträge über Magie halten. Wir gehen jetzt! Wir brauchen nur den Spuren der Menschenkinder zu folgen, dann werden wir schon sehen, wen sie sich zum Feind gemacht haben.«
    Bidayn setzte zu einer Antwort an, als Nandalee sie am Arm packte und zu sich zog. »Lass ihn. Du solltest nicht mit ihm streiten. Er hat recht. Wir müssen gehen.«
    Â»Aber dieses grüne Licht, von dem du erzählt hast. Wahrscheinlich hat es den Zauber begleitet. Manche Zauberweber verursachen als einen Nebeneffekt ihrer Kunst lumineszierende Körper. Ich habe es selbst schon gesehen. Eleborn macht das sogar absichtlich. « Sie sah in Gonvalons Richtung. »Im Übrigen können
wir hier nicht einfach gehen! Nur Trolle lassen Tote einfach herumliegen. «
    Â»Trolle, meine Liebe«, fuhr er sie an, » fressen Tote. Rede nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Wer immer das getan hat, wollte den Menschenkindern eine Botschaft schicken. Und wir mischen uns in diesen Streit nicht ein. Wir werden hier nichts verändern! Wir sind nur Kundschafter.«
    Â»Er hat wirklich recht«, sagte Nandalee beschwichtigend. Sie war erstaunt, wie sehr sich Bidayn für ihren Standpunkt einsetzte. Früher war sie nicht so gewesen. Auch sie hatte sich in den vergangenen Monden verändert.
    Nandalee bemerkte, wie Gonvalon sie mit einem ebenso überraschten wie dankbaren Blick bedachte. »Verlassen wir das Lager. Wenn wir flussabwärts gehen, werden wir herausfinden, was hier geschehen ist.«
    Â»Siebenundzwanzig Tote, und er lässt sie einfach liegen«, zischte Bidayn. »Er ist nicht besser als ein Troll.«
    Nandalee musste schmunzeln. »Wir sollten ihm vertrauen. Er weiß, was zu tun ist.«
    Â»Woher will er wissen, was in einer Welt, die noch kein Elf betreten hat, zu tun ist?«
    Â»Er kennt die Menschenkinder. Und er ist ein Drachenelf. Er ist nicht leicht umzubringen, falls dir das Sorge bereitet.«
    Bidayn sah sie zweifelnd an. »Aber ich bin keine Drachenelfe. Ich bin leicht umzubringen, fürchte ich. Und ich werde ganz sicher nicht mehr in der Nähe von Bäumen

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