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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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paktieren mit niemandem!«
    Tarkons Augen wurden weit, als blicke er dem Tod bereits ins Antlitz. Dennoch lächelte er. »In unserer Stadt gibt es Kinder! Ich habe zwei Söhne. Die Geister wissen, dass wir ihrer Welt nicht schaden. Wir sind nicht gierig … Wir haben unseren Frieden mit ihnen gemacht.«
    Der Unsterbliche blickte auf die große Blutlache. »Du hättest mit mir reden sollen. Dann hättest du aus deinen Söhnen Männer werden sehen.«
    Â»Nicht Männer – Sklaven. So wachsen sie in Freiheit auf. Wenn sie Männer sind, werden sie mein Geschenk zu schätzen wissen.«
    Â»Wir werden eure Stadt finden«, sagte Artax mit Nachdruck. »Sag mir, wo sie ist. Ich kann deine Kinder beschützen. Andere werden mit Feuer und Schwert dorthin ziehen. Ich will das nicht. Ich komme mit ausgestreckter Hand. Ich wollte auch diesen Kampf nicht!«
    Blut rann aus Tarkons Mundwinkel. »Und deshalb bist du mit zwei Schiffen voller Krieger gekommen? Aber unsere Stadt werdet
ihr niemals finden! Eure Schiffe werden euch nicht dorthin tragen. Nie …« Seine Hände zitterten. »Ich bin jetzt wie du. Ein Unsterblicher. Ich bin ein Mann, der für seine Überzeugungen gestorben ist. Ein Held. Alle werden meinen Namen kennen. Alle! Und der Wind der Freiheit wird zu einem Sturm anwachsen. Einem Sturm … Ich sehe ihn. Er wird dich …« Seine Augen wurden weit. Er starrte in die Laterne. Der Sturm flaute ab. Die Zwillingsmonde traten hinter den Wolken hervor.
    Artax drückte ihm sanft die Augen zu. »Du warst schon zu Lebzeiten unsterblich, auch wenn du es nicht sehen konntest.«
    Erspar uns dein Pathos! Schneid ihm die Kehle durch. Er hat dir den Abend mit Shaya verdorben. Dieser Verwirrte hat Glück gehabt. Er hätte in der Goldenen Stadt öffentlich hingerichtet werden sollen. Einer wie er …
    Etwas Fleischiges schnellte vom anderen Schiff herüber. Zwei Tentakelarme griffen nach Tarkon und hoben den sterbenden Piraten von Deck. Sein linker Arm schwenkte durch die Luft, sodass es aussah, als winke ihm Tarkon zu.
    Eine unheimliche Veränderung ging mit den beiden Wolkensammlern, die die Schiffe von Tarkons Himmelspiraten trugen, vor sich. Dutzende Tentakel lösten ihren Griff von den Rümpfen und peitschten durch die Luft. Ein gebogener Stoßzahn traf einen von Jubas Himmelshütern mit solcher Wucht, dass dem Krieger ein Bein abgetrennt wurde. Andere Tentakel pflückten Shayas Reiter aus ihren Haltegeschirren und schleuderten die schreienden Krieger in die Tiefe.
    Â»Durchtrennt die Enterseile«, schrie Artax und eilte zur Reling. »Bringt die Schiffe auseinander!« Mit einem einzigen wuchtigen Hieb durchtrennte er eines der Seile. Volodi kam ihm mit einer Axt zu Hilfe.
    Â»Holt die Halteleinen ein«, rief Artax über den Kampflärm hinweg. Immer mehr Tentakel griffen sie an und ihre eigenen Schiffe unternahmen nichts, um sie zu verteidigen.
    Ã„ngstlich blickte er zu den Kriegern aus Ischkuza. Shaya war
mit Sicherheit die Erste gewesen, die das Deck verlassen hatte, um das andere Piratenschiff zu entern. War sie in Sicherheit? Artax sprang auf einen der Masten, die waagerecht aus dem Schiffsrumpf ragten, und balancierte über das nasse Holz. Er sah sie nicht!
    Hinter sich hörte er Volodi und Juba Befehle brüllen. Ihr Schiff begann vom Wolkenschiff der Piraten fortzudriften. Holz splitterte, wo sich Masten und Takelage ineinander verfangen hatten. Ein heftiger Schlag ließ den Mastbaum erzittern, auf dem Artax stand. Er griff nach einer Sicherungsleine, die parallel zum Mast lief. Ihr Segler begann zu steigen.
    Gellende Schreie hallten durch die Nacht. Die Tentakel des Wolkenschiffes packten seine Männer und schleuderten sie in die Tiefe. Einige Fangarme wanden sich um die Masten. Als wollten sie sein Schiff zurückhalten. Andere hieben auf die Segel und die Takelage ein. Tuchfetzen flatterten wie geisterhafte Vögel in die Dunkelheit davon. Artax duckte sich unter einem Tentakelhieb. Verzweifelt blickte er in die Tiefe zum Wolkenschiff der Ischkuzaia und versuchte Shaya in dem Durcheinander der kleinen Wolkensammler zu entdecken. Deutlich konnte er das Surren der Seiltrommeln hören, mit denen die Halteleinen eingeholt wurden. Hoffentlich hatten sie Shaya zurückgeholt. Hoffentlich …
    Entsetzt sah er, wie sich die Flanke des Wolkensammlers, der sein eigenes Schiff angriff, öffnete. Ein

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