Drachenelfen
Sicherungsleinen, die sich wie ein groÃes Netz über die Oberseite des Wolkensammlers spannten. Immer noch würgte er Schleim heraus, als er eines der Seile fand. Geduckt,
eine Hand immer am Seil, eilte er zur Flanke der riesigen Kreatur. Zwar hatten seine heimlichen Treffen mit Shaya seine Fähigkeiten als tollkühner Kletterer zwischen Himmel und Erde deutlich verbessert, doch Regen und Schleim machten es schwer, einen sicheren Halt zu finden. Dennoch zögerte er keinen Herzschlag, sich entlang der Flanke des Wolkensammlers abzuseilen.
In fliegender Hast, stieà er sich mit den FüÃen ab, während er tiefer und tiefer am Seil entlangrutschte. Endlich konnte er in die Takelage einsteigen. Er fand eines der Sicherungsseile und glitt daran hinab. Obwohl der Hanf nass war, schnitt er ihm in die Handflächen.
Das ganze Wolkenschiff erbebte unter den Tentakelhieben des Piratenseglers. Segelzeug stürzte neben ihm in die Tiefe. Plötzlich begann das Seil, an dem er hing, zu pendeln. Es musste irgendwo unter ihm zerrissen sein.
Das Deck war nicht mehr allzu fern. Von Sorge getrieben, wagte er den Sprung. Er kam hart auf. Sein rechter Fuà knickte um. Sengender Schmerz brannte in seinem Knöchel. Das Schwert wie eine Krücke benutzend, stemmte er sich hoch. Ein Tentakelhieb zerschmetterte die Reling neben ihm. Er zog blank, taumelte über das bebende Deck â und kam zu spät. Der Fangarm war wieder in der Dunkelheit verschwunden. Warum wehrten sich ihre eigenen Wolkensammler nicht? Warum lieÃen sie zu, dass die Schiffe, die sie so viele Jahre durch die Himmel Nangogs getragen hatten, unter ihnen zerschmettert wurden? Was hatten er und seine Männer getan, die sonst so friedlichen Himmelswanderer zu solcher Raserei zu treiben? Beschützten diese Kreaturen etwa Tarkons Piraten?
Ein wütender Schrei schreckte ihn auf. Eine Stimme, die er unter Tausenden erkannt hätte. Shaya! Der Schrei kam von irgendwo weiter vorne, wo das Deck des Wolkensammlers in Trümmern lag.
Er stürmte vorwärts, jeder Schritt ein flammender Schmerz. Zerschlagene Planken schwankten unter seinen Schritten. Durch
die klaffenden Lücken blickte er hinab in den Frachtraum. Junge Wolkensammler drängten sich dort.
Artax hastete weiter, bis er eine weite Lücke im Deck erreichte. Er konnte die Tentakelarme sehen, die unter ihm wüteten. Jene Arme mit den gebogenen Elfenbeinzähnen an ihren Enden.
Artax fand eine Ãffnung, die groà genug war, um hindurchzuschlüpfen. Wieder hörte er ihre Stimme. Etwas traf auf Metall und ein Laut wie ein Gongschlag hallte durch das Schiff. Die jungen Wolkensammler stieÃen ein ängstliches Zischen aus. Rauch stieg vom Frachtraum auf. Ein Feuer musste ausgebrochen sein.
Artax sprang durch die Lücke. Er prallte auf einen der Wolkensammler â ein Tier, groà wie ein Elefant â, glitt seitlich ab und knickte ein, weil ihn sein verstauchter Knöchel nicht mehr tragen wollte. Im selben Augenblick schoss ein langer Tentakel über ihn hinweg und verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Artax riss sein Schwert aus der Scheide. Die kleineren Wolkensammler um ihn herum gaben zischende Laute von sich und wichen zurück, doch der Tentakel, der ihn so knapp verfehlt hatte, bog sich über ihm auf, wie eine Schlange, die eine Maus gestellt hatte. Blut troff von dem gekrümmten Zahn am Ende des Fangarms. Artax versuchte sich hochzustemmen, knickte jedoch sofort wieder ein.
»Komm her«, schrie er dem Tentakel trotzig entgegen, als könne dieser ihn verstehen.
Was hältst du davon, die Waffe deines Gegners mit deinem Körper zu fangen?, höhnte Aaron.
Der Tentakel wand sich hin und her. Bereit, jeden Augenblick zuzustoÃen. Zwischen den kleineren Wolkensammlern hindurch sah Artax Shaya. Umringt von einigen ihrer Krieger, stand sie mit dem Rücken gegen eine Holzwand und versuchte sich der angreifenden Tentakel zu erwehren. Einige ihrer Männer trugen runde Bronzeschilde, doch vermochten diese vor den wuchtigen Angriffen des Ungeheuers nicht wirklich zu schützen.
Artax griff nach den herabhängenden Tentakeln eines der kleinen Wolkensammler. Gleichzeitig hob er sein Schwert und berührte
mit der flachen Seite die Flanke des Tieres. Die Kreatur zuckte empor und riss ihn hoch. So auf die Beine gekommen, hieb er nach dem groÃen Tentakel. Die Klinge schnitt durch den beindicken Greifarm. Polternd schlug der
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