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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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höheren Himmel aufgestiegen.« Nabor brauchte nach jedem einzelnen Wort eine Pause, in der er um Atem rang. »Dies ist ein Ort für Götter. Menschen können hier nicht leben.«
    Das konnte nicht stimmen, dachte Artax. »Dann wären die Wolkensammler ja Götter …«
    Â»Weißt du, dass sie es nicht sind?«
    Das wollte er nicht glauben! Diese tumben Kreaturen sollten Götter sein? Das war völlig absurd. Artax erhob sich und musste sich an der Reling aufstützen, als ihn starker Schwindel erfasste.
Ununterbrochen hämmerte ein dumpfer, quälender Schmerz in seinem Kopf. Das einzig Gute daran war, dass der Schmerz die Stimme Aarons zum Verstummen gebracht hatte. Juba kehrte zurück und Artax sah ihm an, dass sein Kriegsmeister wusste, was kommen würde.
    Â»Ihr dürft das nicht tun, Erhabener.«
    Â»Du sprichst mich nicht mehr mit dem Du an?«
    Juba wirkte verwirrt. Er hatte einen kleinen Kupfertopf geholt, ganz wie Artax es ihm aufgetragen hatte.
    Â»Als du mich an Bord willkommen geheißen hast, hast du mich geduzt.« Artax lächelte. »Das hat gut getan.«
    Â»Ich kann … Das war die Freude. Vor all den anderen ist das Du nicht angemessen.« Er stockte. Als er weitersprach, war seine Stimme ein Flüstern. »Ich bitte Euch, Erhabener – tut es nicht.« Er schüttelte den Topf und Artax hörte es darinnen klappern. Er war sich sicher, dass Juba seinen Befehl ausgeführt hatte.
    Â»Ich stehe nicht über allen Menschen, mein Freund. Wir alle hier an Bord sind gleich.«
    Â»Das ist doch Unsinn!«, brauste Juba auf, so laut, dass man zu ihnen hinübersah. »Ihr seid auserwählt. Ich sehe, welchen Kampf Ihr kämpft, Erhabener. Wie Ihr Aram besser machen wollt. Das Leben der Menschen, aller Menschen, erleichtern wollt. Der Himmelssturz hat Euch verändert. Die Götter müssen Euch erleuchtet haben. Es gab nie zuvor einen Herrscher wie Euch. Ihr müsst gerettet werden.«
    Artax nahm den Topf. »Wenn die Götter mich beschützen, dann bin ich doch gewiss nicht in Gefahr. Und wenn ich umgekehrt nun von allen verlange, was ich selbst nicht zu geben bereit bin, dann ist mein Werk vielleicht nicht zerstört, aber ich habe meine Glaubwürdigkeit verloren. Ich muss es tun! Vergib mir, mein Freund.«
    Nabor sah sie beide verwirrt an. Ihm war nicht klar, was kommen würde.
    Artax richtete sich auf, hielt den Topf hoch und legte all seine
verbliebene Kraft in seine Stimme. »Wir müssen dieses Schiff verlassen. Etwas hier macht uns krank, und es wird uns töten. Es gibt nur eine Hoffnung – wir müssen auf den Erdboden zurückkehren. Wir sind keine Geschöpfe des Himmels, und wir sind an einen Ort gelangt, der uns nicht bestimmt ist. Ich kann euch nicht versprechen, dass wir alle unbeschadet davonkommen werden. Aber ich habe Hoffnung. Die Ischkuzaia, die mit ihren kleinen Wolkensammlern zu unserem Schiff aufgestiegen sind, erwarten uns. Jeder von ihnen wird einen von euch in sein Fluggeschirr nehmen. Die Last wird zu schwer sein für die kleinen Wolkensammler. Sie werden der Erde entgegenstürzen. Aber wenn wir Glück haben, wird es ein langsamer Sturz sein und wir überleben. Hier an Bord des Himmelsschiffes brauchen wir auf kein Glück mehr zu hoffen. Hier werden wir sterben.«
    Die Männer starrten ihn an. Die meisten hatten nicht verstanden, wovon er sprach. Einige wirkten apathisch. Die Ankündigung, dass sie vielleicht sterben würden, hatte kaum Wirkung auf sie. Nur Mitja, der Dolmetscher, hatte seine Tochter in den Arm genommen und drückte sie an sich.
    Â»Es gibt nicht für jeden von uns einen Platz in den Fluggeschirren. Einige werden zurückbleiben.« Artax schüttelte den Topf, dass es leise klapperte. Er hörte das Geräusch kaum. Übelkeit überrollte ihn und er schwankte einen Augenblick. Er musste sich zusammenreißen! Jetzt durfte er sich nicht gehen lassen. »Die Ischkuzaia sind mit fünfunddreißig Wolkensammlern gekommen. Drei haben keinen Reiter, ein vierter hat mich getragen. Das heißt, für unser Schiff wird es siebenunddreißig Plätze für neunundvierzig Überlebende geben. Ich werde nicht entscheiden, wer es wert ist zu leben und wer sterben soll. Es bleibt uns auch keine Zeit zu reden. In diesem Topf sind neunundvierzig Bohnen, zwölf weiße und siebenunddreißig rote. Wer eine rote Bohne zieht, bekommt

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