Drachenelfen
dachte er.
Je näher er der Höhle kam, desto kühler wurde es. Artax konnte die Macht spüren, die von diesem Ort ausging. Ein Prickeln lief ihm über die Haut und der Magen zog sich zusammen. Vielleicht wäre es klüger, nicht dort hineinzugehen. Aber er musste die Gefahr kennen, die ihnen drohte, wenn er die Seinen beschützen wollte. Er hatte keine Wahl.
Du bist der Unsterbliche. Du hast immer die Wahl, Bauer. Schick einen der drusnischen Trottel in die Höhle. Die beiden sind entbehrlich.
»Ich dachte, das bin ich auch«, sagte er leise.
Entschlossen trat er durch den Eingang und blieb wie versteinert stehen. Nie zuvor hatte er etwas so Prächtiges gesehen. Die Wände waren über und über mit grünen Edelsteinen bedeckt, in denen lebendes Licht gefangen zu sein schien. Die Höhle war nicht sehr groÃ. In ihrer Mitte erhob sich eine schräg aus dem Boden wachsende Kristallsäule. Artax blinzelte gegen das Licht an. Dort lagen drei Gestalten, mit den Köpfen zur Säule hin. Die Arme ausgestreckt, berührten sie den Kristall. Sie schliefen!
Vorsichtig trat er näher. Alle drei trugen abgerissene, schäbige Kleidung. Einfaches Wollzeug und billiges Leder. Drei Frauen. Ihre Gesichter waren hell und von ebenmäÃiger Schönheit. Sie mussten sehr jung sein. Keine einzige Falte zeigte sich in ihren Gesichtern.
Sie waren erstaunlich schwer bewaffnet! Frauen mit Schwertern und langen Dolchen waren ihm â von Shaya einmal abgesehen â noch nicht begegnet. Wie Prinzessinnen sahen diese drei nicht aus. Obwohl sie schliefen, hatten sie etwas Bedrohliches.
Artax kniete neben dem schwarzhaarigen Mädchen nieder. Sie war kleiner und zarter gebaut als die beiden anderen. Etwas unter ihren Kleidern bewegte sich. Eine Maus? Der Stoff wölbte sich
auf. Blutiges Wurzelwerk, groà wie eine Faust, quoll durch einen Riss über ihrer Hüfte unter ihrem Gewand hervor.
Erschrocken wich Artax zurück. Was für Kreaturen waren das? Sein Blick fiel auf das riesige Schwert, das neben einer der beiden blonden Frauen lag. Etwas daran â¦
DAS SIND ELFEN!
Artax fuhr zurück. Nie hatte Aaron in ihm einen solchen Aufschrei getan. Er versuchte, die Macht über seinen Körper an sich zu reiÃen. Deutlich sah Artax den Angriff der Elfe auf den unsterblichen Aaron. Wie sie von ihrem fliegenden Pferd gesprungen war und die Himmelshüter niederhieb, die sich ihr in den Weg stellten. Das schlafende Mädchen sah seiner Mörderin in der Tat ähnlich. Dieses ebenmäÃige Gesicht! Ihr Haar hatte einen anderen Blondton, doch sonst â¦
Es ist das Schwert! Es ist meine Mörderin, glaub es mir. Sie hat sich von den Toten erhoben! Ich erkenne ihre Waffe. Niemand sonst besitzt ein solches Schwert, groà wie ein Mann. Das ist die Klinge, vor der ich geflohen bin! Du musst den Elfen die Kehlen durchschneiden. Es sind Daimonenkinder. Sie kommen aus der Anderswelt, um uns zu töten. Schnell! Wenn sie erst erwachen, werden sie dich umbringen! Sie sind hier, um uns zu holen. Sie wollen unseren Tod. Nicht nur körperlich. Sie wollen uns ganz und gar vernichten, auch unsere Seelen! Deshalb ist die Mörderin zurückgekehrt. Die Grünen Geister haben sie ins Leben zurückgeholt.
Artax glaubte ihm nicht. Er hatte die tote Elfe lange betrachtet. Diese hier waren anders. Aber es schien wirklich das Schwert zu sein, das er über Bord geworfen hatte. Wie war es hierhergekommen? Und was wollten die drei?
Aarons Stimme in seinem Kopf überschlug sich. Was gibt es da zu überlegen? Die wollen unser Leben! Deshalb haben dich die Wolkensammler hierhergebracht. Die Kreaturen haben dich ausgeliefert. Es geht hier um uns! Geht das denn nicht in deinen verfluchten Bauernschädel, verdammt? AuÃer uns gibt es hier nichts von Bedeutung! Weshalb sonst sollten sie hier sein?
Es widerstrebte Artax zutiefst, Schlafenden die Kehle durchzuschneiden. Selbst wenn es Meuchler sein mochten. Er hatte siebzig Mann hinter sich. Es sollte keine Schwierigkeiten bereiten, die drei gefangen zu nehmen.
»Braucht sich Hilfe Erhabener?« Volodis Stimme kam von auÃerhalb der Höhle.
Die Dunkelhaarige schlug die Augen auf. Sie sah ihn durchdringend an. Ein wenig überrascht, aber ohne Angst. Ihr Blick war faszinierend. Er zog an ihm. Er fühlte sich seltsam. Aus den Augenwinkeln sah er gerade noch eine Bewegung.
Schnell!
Die Blonde mit dem riesigen
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