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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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    Â»Deine Hand«, wiederholte Galar mit tonloser Stimme.
    Hornbori wischte über die Tischplatte, um den Brei loszuwerden. »Ja, ärgerlich. Jetzt sag schon! Lässt du mir die Goldenen Schwingen?«
    Statt zu antworten, griff Galar nach seiner Hand. »Der Dorn … Er konnte dich nicht verletzen.«
    Jetzt sah sich auch Hornbori seine Hand genauer an. Er hatte den Treffer deutlich gespürt und seine Hand schmerzte – aber sie war vollkommen unversehrt! Hornbori blickte auf den spitzen Dorn, den Galar noch immer hielt, und wieder auf seine Hand.
    Â»Erstaunlich …«
    Â»Ist dir klar, was das bedeutet?« Der Schmied war völlig außer sich.
    Â»In was habe ich da noch gleich hineingegriffen?« Hornbori drehte sich um und betrachtete die verschmierte Masse auf dem Tisch, die sich aufzulösen begann. Brauner Rauch stieg davon auf und das Holz der Tischplatte wirkte wie verätzt.
    Hornbori atmete kurz durch, dann wischte er mit der Hand über die rauchende Tischplatte. Er blieb weiterhin unversehrt. Krümel fielen zu Boden.
    Galar schüttelte den Kopf und in seinem Blick war der Zorn der Faszination gewichen. »Du hast mein letztes Drachenblut vergossen. Ist dir klar, was passiert ist?«
    Hornbori betrachtete kritisch seinen Handteller. Er würde eine ordentliche Schwellung in der Hand bekommen. Ausgerechnet rechts! In nächster Zeit würde jedes Händeschütteln zur Qual. Und Pilzhumpen sollte er besser mit links heben. Wenigstens war diese breiige Masse größtenteils abgegangen.
    Galar hielt plötzlich ein Messer in der Hand. »Los, versuch es!«, stieß er aufgeregt hervor. »Du musst es versuchen! Oder soll ich es tun?«
    Langsam dämmerte ihm, was Galar meinte. »Drachenblut, sagtest du.«
    Â»Ja. Ich hab es schon siebenmal an mir versucht. Zuletzt vor
zwei Tagen.« Er deutete auf eine Schnittwunde auf seinem nackten Arm. »Aber es gelingt nicht. Bei Katzen, Mäusen und Fischen habe ich es auch versucht. Sie sind alle tot. Aber du … Was ist an dir so besonders?«
    Hornbori wusste darauf auch keine Antwort, war sich aber ganz sicher, dass er es nicht gut fand, wenn dieser Irre mit einem Messer vor ihm herumfuchtelte. »Gib mir das! Ich versuch es.«
    Der Zwerg setzte die Klinge auf seinen Handteller und drückte zögerlich zu. Nichts geschah. Er verstärkte den Druck. Das Messer vermochte seine Haut nicht zu durchdringen.
    Â»Darf ich auch mal?« Galar fragte in geradezu ehrfürchtigem Tonfall.
    Â»Du siehst doch, dass die Hand unverwundbar ist.« Hornbori verspürte nicht die geringste Lust, dem Irren das Messer zurückzugeben. Er musste Galar ablenken. »Warum ist es bei mir so und bei Fischen nicht?«
    Der Schmied runzelte die Stirn. »Ja … Ich glaube, das Blut war verunreinigt.«
    Ein kratzendes Geräusch unmittelbar hinter sich ließ Hornbori zusammenzucken.
    Â»Das ist nur die Ratte«, beruhigte ihn Galar. »Der macht es nichts aus.«
    Hornbori drehte sich um. Hinter ihm stand eine Reihe von Brotkästen auf dem Tisch. »Was macht ihr nichts aus?«
    Â»Der Käse aus Drashnapur. Er hat sehr ungewöhnliche Eigenschaften. «
    Â»Du meinst, davon abgesehen, dass er völlig ungenießbar ist und stinkt wie gut abgelagertes Erbrochenes?«
    Galar lachte. Die Sache mit den Schwingen schien er vollkommen vergessen zu haben. »Du bist zu wählerisch, Hornbori. Man kann ihn durchaus essen. Zugegeben, er schmeckt etwas streng, aber daran gewöhnt man sich. Öffne mal den Brotkasten da vorne. Ja, genau. Diesen. Nimm das Brot heraus und klopf damit auf die Tischplatte.«

    Hornbori gehorchte. Maden fielen aus dem Brot. »Ungenießbarer Käse und vergammeltes Brot«, stellte er nüchtern fest. »Was ist daran bemerkenswert?«
    Â»Aber siehst du es denn nicht? Die Maden sind alle tot! Sie sterben ab, wenn man ein Stück von diesem Käse in den Brotkasten legt. Und verschimmeln tut das Brot auch nicht mehr. Dieser Käse aus Drashnapur ist ein wunderbares Mittel, um Nahrung haltbar zu machen! Freilich, die Speisen nehmen ein wenig Geruch an … Aber kommen wir zur Hauptsache. Ich sagte, das Drachenblut sei verunreinigt. Ich habe hier auf dem Tisch den Käse geschnitten. Überall lagen Krümel. Das Blut und der Käse – das muss es sein!«
    Hornbori hob seine Hand an die Nase und roch daran. Nach Käse stank sie

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