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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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nicht. Erleichtert atmete er aus. »Woraus machen die ihren Käse?«
    Galar zuckte mit den Schultern. »Es gibt geheime Zusätze. Aber vor allem verwenden sie wohl Rattenmilch. So heißt es …«
    Â»Rattenmilch?« Hornbori schnaubte ungläubig, aber Galar ließ sich nicht beirren.
    Â»Warum? Ameisen melken Blattläuse. Warum sollten Kobolde keine Ratten melken?«
    Hornbori betrachtete verstört seine Hand. Sie sah fast aus wie zuvor. Abgesehen von der Schwellung hatte sie keinen Schaden genommen. Das war ihm wichtig. Sein Aussehen war makellos und musste es auch bleiben, wenn er Erfolg haben wollte. Nur so würde er in die kleine Gruppe der Machthaber ihres Volkes aufsteigen können. Könige wurden gewählt, und nichts weniger wollte er eines Tages sein. Ein König.
    Er wusste, dass es noch ein langer Weg dorthin war, aber er war zuversichtlich. Man musste gut aussehen, gute Verbindungen haben und ein Held sein. Bei Letzterem haperte es, aber auch das würde er in den Griff bekommen. »Galar, ich bezahle dir eine Reise nach Drashnapur, um dich dort mit Käsesorten beschäftigen zu können. Und ich verspreche dir, ich werde dich bei der
nächsten Drachenjagd unterstützen. Du wirst alles bekommen, was du brauchst. Männer, Material, genügend Aale für die Flucht. Einfach alles.«
    Galar strich nachdenklich über seinen dünnen Bart. »Wir müssen alles Blut aus dem Mistvieh herausholen«, murmelte er. »Wir werden verdammt viel Drachenblut brauchen, um eine vernünftige Untersuchung durchführen zu können. Ich brauche eine größere Höhle. Und Helfer. Und Glaskolben und …«
    Â»Sind wir uns handelseinig?« Hornbori streckte ihm die Hand entgegen. »Komm, schlag ein, Galar!«
    Â»Ich werde mir noch ein paar Mal deine Hand ansehen müssen …« Der Schmied sah ihn geistesabwesend an.
    Â»Natürlich.« Hornbori packte die Rechte des Schmieds. »Unser Pakt gilt also. Natürlich werde ich der Anführer der nächsten Drachenjagd sein. Aber das ist nur eine Formsache. Du organisierst alles. Es wird genauso laufen, wie du es möchtest.«
    Galars Blick wurde plötzlich hart. »Und du erntest den Ruhm, richtig?«
    Â»Was interessiert dich, Schmied? Ruhm oder Drachenblut? Ich finde, wir haben die Beute gerecht und zu beiderseitigem Nutzen aufgeteilt.«
    Galar schnitt eine Grimasse, dann aber nickte er. »Und morgen kommen die neuen Kupferplatten?«
    Â»So viele du brauchst. Und mach dir schon mal Gedanken, in welche Richtung du diese Höhle erweitern willst. Ich werde dir bald den Obersteiger schicken, damit er sich die Höhle mal anschaut. «
    Hornbori hatte es eilig, das stinkende Loch zu verlassen. Er drückte noch einmal Galars Hand, dann machte er sich auf den Weg. Der Schmied sollte nicht zu viel Zeit haben, über ihren Pakt noch einmal nachzudenken. Es war ein gutes Geschäft, auch für ihn. Aber Galar war verrückt. Auf Vernunft sollte man bei ihm nicht setzen.
    Hornbori betrachtete seine rechte Hand. Vielleicht sollte er das
in die Geschichte, die er morgen bei der Verleihung der Goldenen Schwingen erzählte, noch mit aufnehmen. Natürlich nicht die Wahrheit, verstand sich. Er könnte sich auch einen Heldennamen wählen. Hornbori Drachenhand. Oder Hornbori Drachenfaust. Er lächelte versonnen. Der heutige Tag hatte ihn dem Thron einen großen Schritt nähergebracht!
    D AS GRAUEN
    Â»Ihr seid wahrlich ein anderer Mann geworden, Erhabener.«
    Artax hörte das mit Sorge. Misstrauisch sah er Juba an. »Und, stört es dich?«
    Â»Wenn Ihr noch der Alte wäret, würde ich nicht mehr leben«, entgegnete der Kriegsmeister ein wenig steif. »Die Geschichte, wie Ihr mich gerettet habt, macht auf dem ganzen Schiff die Runde. Und sie wird mit jeden Tag phantastischer.« Jubas Miene verfinsterte sich. »Dass der Wolkensammler uns gerettet hat … Alle haben immer geglaubt, diese Viecher seien ohne Verstand. Es hieß, sie merken kaum, dass sie ein Schiff tragen. Sie seien dumm wie Steine. Das kann wohl nicht sein …« Er blickte zu den Tentakeln hinauf. Die langen Fangarme bewegten sich kaum. Das Tier war ganz ruhig.
    Artax folgte seinem Blick. »Ob sie wohl schlafen?«
    Â»Wer weiß? Was sie wohl zu erzählen hätten, wenn sie reden könnten?«
    Juba zog den Brustgurt des Fluggeschirrs straff. »Dieser hier

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