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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vermochte, offenbar auf Seiten Rajins stand.
    So nah war er seinem Ziel gewesen, die Linie Barajans auszurotten und sich selbst damit im Bewusstsein der Drachenier als rechtmäßigen Herrscher zu etablieren! Ein günstiges Schicksal hatte ihm Rajins ungeborenen Sohn in die Hände gespielt, sodass er ihn töten könnte, wann immer er sich daraus einen Vorteil versprach. Und auch Rajin selbst wäre beinahe von Katagis Drachenreitern zur Strecke gebracht worden! Der Plan des Weisen Liisho, irgendwann doch wieder die alten Verhältnisse zu restaurieren und dem Kaiserhaus Barajan zurück zur Macht zu verhelfen, wären dann endgültig gescheitert gewesen.
    „Ubranos! So tut doch etwas gegen die Zauberkräfte, die hier wüten!“, wandte sich der selbst ernannte Kaiser an seinen Magier-Diener, dessen sehr buschige und nach oben gebogenen Augenbrauen sich deutlich zusammenzogen, sodass auf der Stirn die typische, einer Pfeilspitze gleichende Magierfalte erschien. „Fließt wirklich Magierblut in Euch, oder stammt die Falte auf Eurer Stirn nur vom ungeschickten Umgang mit dem höfischen Essbesteck, an dass man in einer Barbarenstadt wie Capana vielleicht nicht gewöhnt ist?“, wetterte Katagi.
    Ubranos’ Züge waren angespannt; er wirkte ratlos. „So einfach ist das nicht, mein Kaiser! Diese Kräfte …“ Er verzog schmerzverzerrt das Gesicht. „Ah, ihre Anwesenheit ist kaum zu ertragen!“
    „Mein Kaiser, ich würde vorschlagen, Ihr begebt Euch wieder ins Innere der Gondel!“, mischte sich Tarejo ein.
    „Schweigt, wenn Ihr keinen Weg wisst, wie wir Rajin doch noch töten können!“, fauchte Katagi.
    Die Macht der Kälte soll euch lähmen. Fühlt die Agonie des Todes, auf dass der Traumhenker eure Seelen von den Körpern trennt … Katagi spürte einen heftigen Schmerz in den Schläfen, während ihn diese Gedanken befielen, sich geradezu aufdrängten und wie ein Messer durch seine Seele schnitten.
    Den anderen schien es ähnlich zu ergehen. Die Schreie von Menschen und Drachen mischten sich auf schauerliche, ja, geradezu beängstigende Weise, und Katagi war nahezu fassungslos angesichts des Chaos, das inzwischen innerhalb seiner bisher so wohlgeordneten Drachenarmada herrschte.
    Inzwischen war die kaiserliche Gondel zur Gänze gewendet, der Gondeldrache umrundete mit letzter Kraft den schwarzen Felsen, und schon wenige Augenblicke, nachdem er sich nicht mehr innerhalb des vom Nebel erfüllten Bereichs befand, fiel die Schwäche von ihm ab. Ein trotziges Brüllen entrang sich seiner Kehle, begleitet von einem Flammenschlag, der fast so lang wie die kaiserliche Gondel war und vermutlich in der Lage gewesen wäre, ein seemannisches Langschiff zur Gänze in Holzkohle zu verwandeln. Mit kräftigen Flügelschlägen brachte der Drache seinen Kaiser in Sicherheit.
    Flieht nur und lasst es euch eine Lehre sein. Der Frevel der Drachen ist nicht vergessen, und wer immer ihn wiederholt, wird den Zorn jener Mächte spüren, die der Welt und dem Kosmos innewohnen, um dem Chaos Zügel anzulegen wie einer Riesenschneeratte!
    „Bring diese Stimme zum Schweigen oder nenn dich fortan nie wieder Magier, Ubranos aus Capana!“, schrie Katagi und hielt sich den Kopf. Ein plötzlicher Ruck, und fast wäre er über die Brüstung des Gondelbalkons gestürzt, aber Siijii sprang herbei und zog den Kaiser zurück.
    „In die Gondel mit ihm!“, befahl Tarejo, und diesmal vermochte er sich durchzusetzen: Der schwankende Kaiser wurde zurück ins Innere der Gondel geführt, wo er sich auf einen Diwan niederließ. Trotz der großen Kälte schwitzte er, und ein Diener reichte ihm ein fünfeckiges Tuch, das mit jenen drachenischen Schriftzeichen bestickt war, die als Zeichen des Glücks galten; damit tupfte sich Katagi die Stirn ab und warf es achtlos fort, wobei es sich ausbreitete und zu Boden segelte. Es landete auf der Rückseite, sodass die drachenischen Buchstaben – die gleichzeitig auch eine Bedeutung als Bildzeichen hatten – in Spiegelschrift zu sehen waren.
    Der Kaiser erschrak, sein Gesicht wurde bleich, und er musste schlucken. „Oh, seht nur, selbst das Schicksal meint es übel mit mir - die Zeichen sind gegen mich!“, stieß er hervor.
    Der Lehre des Unsichtbaren Gottes zufolge war das Herauslesen der Zukunft aus derartigen Zeichen nichts als Aberglaube. Der Unsichtbare Gott allein vermochte die Zukunft zu offenbaren und tat diese zuweilen Auserwählten in besonderen Träumen kund. Aber der Glaube an die Macht von

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