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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zauberkräftigen Schriftzeichen hatte sich trotz des großen Einflusses gehalten, den die Priesterschaft der heiligen Stadt Ezkor in Drachenia inzwischen ausübte.
    Der Diener bückte sich und entfernte schnell das Unglückstuch. Mochte er sich seine Hände damit beschmutzen und das Unglück damit auf sich selbst ziehen! Katagi spürte, wie sich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Furcht in seine Seele schlich. Auf leisen Sohlen kam sie und ließ sich ebenso wenig ausrotten wie die Ratten, die sich in den zahllosen Kellergewölben, geheimen Verliesen und unterirdischen Gängen des Kaiserpalastes von Drakor verbargen.
    Was, wenn tatsächlich höhere Mächte auf Rajins Seiten standen? An düsteren Prophezeiungen hatte es nach Katagis Machtübernahme nicht gemangelt. Die Furcht, dass alles, was er tat, letztendlich zum Scheitern verurteilt war, hatte er bisher erfolgreich unterdrücken können. Hatte er nicht beinahe jeden umgebracht, der ihm vielleicht irgendwann einmal schaden konnte? Hatten die Schreie der Gequälten und Gemarterten nicht ein solches Maß an Schrecken verbreitet, dass es zu seinen Lebzeiten ganz gewiss niemand mehr wagen würde, einen Aufstand anzuzetteln oder sonst wie gegen seine Herrschaft aufzubegehren?
    „Wer oder was schützt Rajin?“, fragte Katagi und ballte dabei grimmig die Rechte zur Faust.
    „Es muss Liisho sein!“, erklärte Tarejo.
    Ubranos konnte dieser Einschätzung nur zustimmen. „Ich weiß nicht, was er getan hat, um diese Gewalten zu entfesseln, oder ob diese Macht vielleicht tatsächlich nur dadurch geweckt wurde, dass zum ersten Mal seit unvorstellbar langer Zeit wieder Drachen diesen Ort aufgesucht haben. Aber wir wissen, dass Rajin hier ist - unsere wilden Kundschafterdrachen haben das eindeutig übermittelt.“
    „Warum ist es dann nicht möglich, ihn zu töten!“, polterte Katagi. „Es muss doch ein Mittel gegen diesen Fjendur geben!“
    „Das ist nicht so leicht, wie Ihr Euch das vorstellt, mein Kaiser“, erwiderte der Magier.
    Katagi lachte heiser auf. „Wozu brauche ich einen Magier, der so ratlos ist wie ich selbst!“, höhnte er.
    Ubranos ließ sich äußerlich nichts anmerken. Aber dem Magier aus Capana war sehr wohl bewusst, dass er sehr vorsichtig sein musste. Er hatte schließlich schon miterlebt, dass Katagi Untergebene aus weit geringfügigeren Anlässen dem Geschick seiner Henker und Folterknechte überlassen hatte.
     
     
    Die Drachenarmada sammelte sich auf halbem Weg zwischen dem schwarzen Felsen und der südwestlichen Begrenzung der kalten Senke. Gut ein Dutzend Drachen hatte man verloren. Sie verendeten jämmerlich in dem sich weiterhin ausbreitenden Nebel, der ihnen jegliche Lebenskraft entzog. Auf die abgestürzten Drachenreiter und die Krieger in den Schützengondeln wurde keine Rücksicht genommen; sie mussten sich zu Fuß zum Sammelplatz durchschlagen, wo sie dann von den restlichen Gondeln aufgenommen werden konnten – vorausgesetzt sie überstanden den langen Weg in der eisigen Kälte und es gab noch Platz für sie.
    Der Nebel quoll inzwischen zu beiden Seiten des schwarzen Felsens vorbei, und erste Schwaden waberten auch schon über ihn hinweg. Katagi verfolgte diese Entwicklung von einem der Gondelfenster aus. Lord Drachenmeister Tarejo drängte den Kaiser dazu, die Gondeln landen zu lassen, um den Drachen eine Verschnaufpause zu gönnen. Gelitten hatten schließlich alle Drachen, die sich – wenn auch nur für kurze Zeit – innerhalb des Nebels und damit im Einflussbereich der Geisterstimme befunden hatten. In den Köpfen der Drachenier war noch immer ein Flüstern; die Gedankenstimme Fjendurs war zu einem unverständlichen, aber drohenden Gemurmel geworden, da man sich nicht mehr ganz so dicht an ihrem vermeintlichen Ursprung befand.
    Katagi lehnte das Ansinnen seines Lord Drachenmeisters jedoch kategorisch ab. „Wir kennen die Macht unseres Gegners nicht. Wenn wir die Drachen erst einmal landen lassen, könnte es sein, dass sie nicht wieder hochkommen“, befürchtete er.
    So blieben zumindest die Gondeldrachen in der Luft, während nur den einfachen Reitdrachen eine Pause am Boden gegönnt wurde. Signalhörner erklangen, um die Armada erneut zu formieren. Der Lord Drachenmeister hatte sich dafür wieder auf den schmalen Balkon der kaiserlichen Gondel begeben, um einen besseren Überblick zu haben.
    Katagi blieb mit Ubranos allein zurück. Der Kaiser blickte durch das Fenster. „Dieser Zaubernebel breitet sich immer weiter

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