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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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anderweitig zu tun haben“, stimmte ihm Thalmgar zu. „Das Luftreich wird sich aus diesem Krieg nicht heraushalten können ... Aber haben wir nicht selbst fähige Handwerker, die Plattformen für Springalds nachbauen können?“ Thalmgar ballte die Hände zu Fäusten, und seine Miene drückte grimmige Entschlossenheit aus. „Ich will, dass jeder Nagel und jedes im Winter nicht verbrannte Stück Holz in den nächsten Monaten verwendet wird, auf dass aus der Flotte der Tausend eine Flotte der Fünftausend wird, vor der die Samurai des Drachenlands so erschrecken, dass sie uns die Küstenstädte des drachenischen Neulands gleich freiwillig überlassen!“
    „Gut gesprochen!“, rief da Kallfaer, zu Oriks Verdruss. „Du hast mich jetzt schon davon überzeugt, dass du der Richtige für das Amt des Hochkapitäns in dieser schweren Zeit bist!“
     
    2. Kapitel
    „Tod allen Drachen!“
     
    Die Kapitänshalle stellte von seiner Größe her selbst die dem Unsichtbaren Gott geweihten Kathedralen der Drachenier und Tajimäer in den Schatten und überragte die anderen Gebäude der Stadt um einiges. Die Sternenseherschule, die Residenz des Hochkapitäns und selbst die größten Lagerhäuser und Handelskontore sowie die großen Schiffswerften wirkten klein und unscheinbar dagegen.
    Die Halle war gut gefüllt, dabei waren noch längst nicht alle Kapitäne mit ihren Schiffen eingetroffen. Inzwischen hatte sich bei einem Teil der Anwesenden bereits herumgesprochen, dass der Kleine Kapitänsrat zuvor einen neuen Hochkapitän bestimmt hatte, der nun auch vom Großen Kapitänsrat in einer Wahl bestätigt werden sollte. Entsprechend unruhig war es unter den Anwesenden.
    Aber als es schließlich soweit war und Thalmgar Eishaarssohn auftrat, fielen ihm die Sympathien der Kapitäne wie von selbst zu. Sein Vorgänger war krank; die Nachricht hatte sich zuvor herumgesprochen. Niemand wusste, wo er war, aber er schien momentan nicht fähig, Entscheidungen zu treffen. (Später munkelte man, Vertraute von Thalmgar hätten dafür gesorgt, dass man Hrotgar Feindschlitzer an einen anderen Ort verbrachte, damit er sich nicht einmischen konnte.)
    Jedenfalls wurde Thalmgar Eishaarssohn mit überwältigender Mehrheit auch vom Großen Kapitänsrat als neuer Hochkapitän bestätigt. Außerdem beschloss man, ihm für die Dauer des Krieges besondere Machtbefugnisse einzuräumen, was die sehr auf ihre Freiheit bedachten Seemannenkapitäne nur in besonderen Ausnahmefällen taten. Aber ein Krieg mit Drachenia war zweifellos ein solcher Ausnahmefall.
    Thalmgar hielt eine flammende Rede und ließ sich danach das Verbot der Seemammutausfuhr noch einmal bestätigen. Auch dies wurde mit großer Mehrheit getan – und das, obwohl die meisten der anwesenden Kapitäne entweder von der Jagd auf Seemammuts oder vom Handel mit dem als Drachenfutter dienenden getrockneten Seemammutfleisch lebten.
    „So mancher von euch mag hoffen, dass dieser Krieg rasch vorbei ist und wir dann wieder alle unseren Geschäften nachgehen können“, griff Thalmgar sehr geschickt die Nöte der Seemammutjäger und -händler auf. „Niemand würde sich das mehr wünschen als ich, aber ich fürchte, wir werden uns darauf einstellen müssen, dass uns eine lange blutige Auseinandersetzung bevorsteht. Doch wenn wir diesen Krieg nicht jetzt führten, wären wir spätestens in ein paar Jahren dazu gezwungen.“ Und laut rief er: „Möge Njordir uns schützen, möge der Traumhenker uns verschonen! Tod allen Drachen!“
    Dem letzten Ausruf des geschickten Redners folgte zustimmendes Gebrüll. Orik, der inmitten der Kapitäne stand und diesem Schauspiel zusah, war unentschlossen, ob er in diese Art von Begeisterung einstimmen wollte. Das Gleichgewicht unter den Fünf Reichen war verloren. Ob es sich je wieder einpendelte, würde erst die Zukunft zeigen.
    Kallfaer befand sich nicht in der Kapitänshalle, denn im Moment besaß er kein seetüchtiges Schiff und galt daher nicht als Kapitän. So hatte er auf dem Platz vor der Kapitänshalle zurückbleiben müssen, wo Zehntausende von Seemannen darauf warteten, dass ihnen zu gegebener Zeit ein Herold die Beschlüsse des Großen Kapitänsrats verkündete.
    „Tod allen Drachen!“, schallte der Ruf aus vielen heiseren Kapitänskehlen zurück.
     
     
    Die nächsten Wochen und Monate waren schwer für Kallfaer Eisenhammer. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich gegen die Drachenreiter in den Kampf ziehen zu können und möglichst viele von

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