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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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er Aahz den Weinkrug aus den Händen, ein Zeichen dafür, daß Aahz ebenso verblüfft war durch die Worte des Generals wie ich.
    »Ich bin in dieser Angelegenheit sehr engagiert, meine Herren«, fuhr Badaxe fort und goß sich etwas Wein ein. »So sehr, daß ich bereit bin, mich und mein Königreich zu opfern, um den Beweis zu erbringen. Und darüber hinaus würde ich Euch sehr empfehlen, es ebenso zu halten.«
    Er machte eine Pause und betrachtete uns mit glitzernden Augen.
    »Denn ich sage Euch hier und jetzt, solltet Ihr aus der bevorstehenden Schlacht siegreich hervorgehen, werdet Ihr keine Gelegenheit mehr haben, die Früchte Eurer Mühen zu ernten. Der König herrscht vielleicht bei Hofe, doch was im Königreich vor sich geht, erfährt er über meine Soldaten, und diese Soldaten säumen Euren Rückweg zum Palast. Sie haben Befehl, Euren Unfalltod zu melden, und wenn sie ihn selbst organisieren müßten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«

8
»Alle Arbeit, die der Mühe wert ist, ist auch wert, sich dafür gut bezahlen zu lassen.«
TERICIUS
    Es kostete mich gewaltige Selbstbeherrschung, mich nicht nur bis wir die Gemächer des Generals verlassen hatten zurückzuhalten, sondern bis uns die Leibwachen nicht mehr hören konnten. Und als ich schließlich das Wort ergriff, gelang es mir sogar, den verräterischen, hysterischen Unterton zu unterdrücken, der meine wahren Gefühle sofort entlarvt hätte.
    »Wie du schon sagtest, Aahz«, bemerkte ich leichthin, »es gibt solche und solche Armeen. Stimmt's?«
    Aahz ließ sich keinen Augenblick täuschen.
    »Hysterie hilft uns nicht weiter, Kind«, erklärte er. »Was wir jetzt brauchen, ist gesunder Menschenverstand.«
    »Entschuldige mal«, sagte ich spitz, »aber war es nicht >gesunder Menschenverstand< der uns in diesen Schlamassel gebracht hat?«
    »Na schön, na schön!« Aahz zog eine Grimasse. »Ich will ja zugeben, daß ich ein paar Kleinigkeiten übersehen habe bei meiner ursprünglichen Einschätzung der Lage.«
    »Ein paar Kleinigkeiten übersehen?« wiederholte ich ungläubig. »Aahz, der >gemütliche Job<, auf den du mich da gehetzt hast, hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Beschreibung, mit der du mich darauf heiß gemacht hast!«
    »Ich weiß, Kerlchen«, seufzte Aahz. »Ich schulde dir wohl eindeutig eine Entschuldigung. Es klingt wirklich so, als arte das Ganze in Arbeit aus.«
    »Arbeit?« kreischte ich, während ich allmählich die Beherrschung verlor. »Selbstmord wird das!«
    Aahz schüttelte traurig den Kopf.
    »Da übertreibst du doch schon wieder. Es muß kein Selbstmord werden. Wir haben immer noch die Wahl, weißt du.«
    »Klar«, gab ich sarkastisch zurück. »Wir können uns aussuchen, ob wir von den Invasoren oder Badaxes Männern umgebracht werden. Wie dumm von mir, daß ich daran nicht gedacht hatte. Da habe ich mir doch glatt einen Augenblick lang Sorgen gemacht.
    »Unsere Wahl«, verbesserte Aahz mich streng, »besteht darin, diesen hirnrissigen Auftrag anzunehmen, oder das Geld zu kassieren und abzuhauen.«
    Ein Hoffnungsstrahl durchbrach die schaurige Finsternis, die meine Gedanken umwölkt hatte.
    »Aahz«, sagte ich voll aufrichtiger Ehrfurcht, »du bist ein Genie. Komm, verduften wir!«
    »Wohin verduften?« wollte Aahz wissen.
    »Zurück zum Gasthof natürlich«, erwiderte ich. »Je eher, je besser.«
    »Das war keine unserer Alternativen«, spottete mein Lehrer.
    »Aber du sagtest doch ...«
    »Ich sagte, das Geld kassieren und abhauen, nicht nur >abhauen    »Wir gehen keinen Schritt, ehe wir nicht bei Grimble vorgesprochen haben.«
    »Aber Aahz ...«
    »Nichts >aber Aahz    »Es hat uns doch keinen Pfennig gekostet«, sagte ich dümmlich.
    »Es hat uns Reisezeit gekostet und Zeit, die wir uns nicht unseren Studien widmen konnten«, konterte Aahz. »Das ist schließlich einiges wert.«
    »Aber ...«
    »Abgesehen davon«, rühr er angelegentlich fort, »stehen hier wichtigere Dinge auf dem Spiel.«
    »Zum Beispiel?« drängte ich ihn.
    »Na ... zum Beispiel, hm ...«
    »Da seid Ihr ja, meine Herren!«
    Wir drehten uns um und sahen Grimble, der eilends auf uns zu kam.
    »Ich hoffte, Euch nach der Besprechung abpassen zu können«, fuhr der Kanzler fort, der sich nun zu uns gesellte. »Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich Euch

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