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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Aahz an.
    »Angesichts seiner Fähigkeiten könnten wir ... entschuldigt!« Der Kanzler begriff allmählich. »Sagtet Ihr zweihundertfünfundzwanzig?«
    «Genau«, bestätigte Aahz, »ich hatte mich versprochen.«
    »Dachte ich mir's doch«, lächelte Grimble.
    »Ich meinte zweihundertfünfzig.«
    »Nun paßt mal auf ...« begann der Kanzler.
    »Paßt auf, Grimble«, kam Aahz ihm auf halber Strecke entgegen. »Ihr hattet drei Möglichkeiten. Ihr konntet Eure Armee verdoppeln, einen Zauberer anstellen, oder Euer Königreich verlieren. Selbst bei dreihundert im Monat ist Skeeve hier Euer bestes Geschäft. Bedenkt nicht nur Eure Ausgaben, sondern auch Eure Einsparungen.
    Grimble dachte ein paar Augenblicke darüber nach.
    »Na schön«, sagte er mit einer Grimasse, »bleiben wir bei zweihundertfünfzig.«
    »Soweit ich mich erinnere, war dreihundert als Zahl im Gespräch«, bemerkte ich bissig.
    Das trug mir einen bitterbösen Blick ein, doch ich gab nicht nach und hielt dem Blick stand.
    »Dreihundert«, sagte er, wobei er die Worte zwischen zusammengepreßten Zähnen hervorquetschte.
    »Im voraus zu zahlen«, fügte Aahz hinzu.
    »Am Ende der Zahlungsfrist zu entrichten«, korrigierte Grimble.
    »Nun kommt schon, Grimble«, hob Aahz an, doch der Kanzler unterbrach ihn mit empor gehaltener Hand.
    »Nein! In diesem Punkt bleibe ich unnachgiebig«, sagte er halsstarrig. »Alle im Königlichen Gefolge werden zum gleichen Zeitpunkt bezahlt, nämlich wenn am Ende der Zahlungsperiode die Tresore geöffnet werden. Wenn wir mit diesem Brauch brechen und Ausnahmen zulassen, dann ist kein Ende abzusehen.«
    »Ihr könntet uns doch zumindest einen Teil als Abschlag geben«, drängte Aahz. »Etwas womit sich die Unkosten des bevorstehenden Feldzuges decken lassen.«
    »Eindeutig nein!« entgegnete Grimble. »Wenn ich Geld für noch nicht geleistete Dienste auszuzahlen begänne, würden gewisse Leute, besonders Hugh Badaxe vermuten, daß Ihr die Absicht habt, das Geld zu nehmen und die Flucht zu ergreifen, ohne überhaupt in die Schlacht zu ziehen.«
    Das traf die Wahrheit ziemlich genau, und ich merkte, wie ich den Blick abwandte, um mich nicht zu verraten. Aahz. dagegen zuckte noch nicht einmal mit der Wimper.
    »Und was ist mit Schmiergeldern?« fragte er.
    Grimble schaute finster drein.
    »Es ist unvorstellbar, daß einer der Anhänger des Königs ein Bestechungsgeld annähme, geschweige denn es zum festen Bestandteil seines Einkommens rechnen würde. Jeden Versuch, Euch zu bestechen, solltet Ihr unverzüglich Seiner Majestät melden.«
    »Es geht nicht um die Annahme von Schmiergeldern«, schnaubte Aahz, »es geht darum, sie selber zu vergeben. Wenn wir beim Feind Geld ausgeben, geht das von unseren Löhnen ab oder trägt das das Reich?«
    »Ich bezweifle ernsthaft, daß Ihr in der Lage sein solltet, die Armee, die Euch gegenübersteht, zu kaufen«, bemerkte der Kanzler skeptisch. »Außerdem sollt Ihr es mit Magik schaffen, dafür werdet Ihr schließlich bezahlt.«
    »Selbst die Magik benötigt die Unterstützung durch genaue Informationen«, erwiderte Aahz treffend. »Nun kommt schon, Grimble, Hofintrigen sind Euch doch nichts Neues. Eine kleine Vorwarnung kann in einer Schlacht eine Menge nützen.«
    »Das ist schon wahr«, gab der Kanzler zu. »Nun schön, ich nehme an, wir können Euch die Vollmacht für Bestechungen geben, vorausgesetzt, sie halten sich im Rahmen.«
    »Wie stark im Rahmen?« erkundigte sich Aahz.
    »Sagen wir, fünf Goldstücke.«
    »Fünfundzwanzig wären ...«
    »Fünf«, sagte Grimble, und es klang unumstößlich.
    Aahz betrachtete seinen Gegner einen Augenblick, dann seufzte er.
    »Fünf«, bestätigte er und streckte dem anderen seine Handfläche hin.
    Der Kanzler kramte knurrend in seiner Börse und zählte fünf Goldstücke heraus. Er zählte sie tatsächlich zweimal, ehe er sie Aahz aushändigte.
    »Ihr werdet freilich verstehen«, sagte er warnend, »daß ich nach Eurem Sieg eine Abrechnung über diese Gelder verlange.«
    »Gewiß«, lächelte Aahz und liebkoste die Münzen.
    »Ihr scheint unseres Sieges sehr sicher, Herr Kanzler«, bemerkte ich.
    Grimble betrachtete mich einen Moment lang mit hochgezogener Augenbraue.
    »Selbstverständlich bin ich ganz sicher, Herr Zauberer«, antwortete er schließlich. So sicher, daß ich mein Königreich und sogar meinen Ruf für Euren Erfolg aufs Spiel gesetzt habe. Ihr werdet feststellen, daß ich meinen guten Ruf über das Königreich stelle. Das ist

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