Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
eindeutig«, erklärte er.
    »Was ist das?« wollte Aahz wissen.
    Der General wollte eine scharfe Bemerkung machen, riß sich dann aber zusammen:
    »Das hier«, sagte er leichthin, »ist eine Karte des Königreiches, das Ihr verteidigen sollt. Es heißt Possiltum.«
    »Ja, natürlich«, nickte ich. »Fahrt fort.«
    Diese Linie hier im Norden unserer Grenze stellt die vorrückende Armee dar, mit der Ihr es aufnehmen sollt.«
    »Schade, daß Ihr es nicht im richtigen Maßstab hinbekommen habt«, bemerkte Aahz. »So sieht es ja aus, als sei die feindliche Front länger als Eure Grenze.«
    Der General fletschte die Zähne.
    »Die Zeichnung ist im richtigen Maßstab«, betonte er: »Vielleicht begreift Ihr nun den Umfang der Aufgabe, die vor Euch liegt.«
    Mein Kopf wollte seine Erklärung gar nicht wahrhaben.
    »Wirklich, General«, tadelte ich ihn. »Gewiß überzeichnet Ihr den Fall. In keinem Königreich gibt es ausreichend Leute, um eine so lange Front aufzustellen.«
    »Zauberer!« Die Stimme des Generals klang bedrohlich. »Ich habe meinen gegenwärtigen Rang nicht erworben, weil ich militärische Situationen überzeichnet habe. Die Armee, der Ihr gegenübersteht, ist eine der stärksten Streitkräfte, die die Welt je gesehen hat. Es handelt sich um die kampfstarke Armee eines wachsenden Reiches im Norden. Sie rückt nun seit drei Jahren vor, verleibt sich alle kleineren Königreiche ein und walzt jeden Widerstand nieder. Alle tauglichen Männer der eroberten Länder werden zum Militärdienst einberufen, so daß ihre Reihen nun die Größe angenommen haben, wie Ihr sie auf der Karte seht. Der einzige Grund, daß sie nicht noch schneller vorrücken, besteht darin, daß sie zusätzlich zu der zahllosen Menge von Menschen über stabile Kriegsmaschinen verfügen, die zwar sehr wirksam, aber schwer zu transportieren sind.«
    »Und jetzt könnt Ihr uns die schlechte Nachricht beibringen«, kommentierte Aahz trocken.
    Obwohl ich sicher bin, daß seine Bemerkung ironisch gemeint war, nahm der General ihn völlig ernst.
    »Die schlechte Nachricht«, knurrte er, »lautet, daß ihr Führer ein unvergleichlicher Stratege ist. Er kam an die Macht, indem er Heere besiegte, die dreimal so stark waren wie das seine, jetzt mit einer riesigen Armee unter seinem Oberbefehl ist er echt unschlagbar.«
    »Allmählich verstehe ich, warum der König sein Geld in einen Zauberer stecken will«, erklärte mein Lehrer. »Es sieht nicht so aus, als hättet Ihr eine ausreichend große Streitmacht erstellen können, um sie aufzuhalten.«
    »Das war auch nicht meine Absicht«, widersprach der General zornig. »Wenn wir auch nicht in der Lage gewesen wären, den Feind zu vernichten, so hätten wir ihm doch bei der Überschreitung unserer Grenzen derartige Verluste beibringen können, daß er es vielleicht vorgezogen hätte, andere, kleinere Reiche zu erobern, die weniger Widerstand leisteten.«
    »Wißt Ihr, Badaxe«, sagte Aahz nachdenklich, »das ist kein übler Plan. Wenn wir zusammenarbeiten, könnten wir ihn vielleicht immer noch durchführen. Wieviele Leute könnt Ihr zu unserer Unterstützung abstellen?«
    »Keinen!« sagte der General unumstößlich.
    Ich blinzelte.
    »Entschuldigt, General«, drängte ich ihn. »Wenn ich richtig verstanden habe, sagtet Ihr doch gerade ...«
    »Keinen«, wiederholte er. »Ich werde keinen einzigen meiner Soldaten zur Unterstützung Eures Feldzuges abstellen.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn!« explodierte Aahz. »Wie sollen wir denn Eurer Auffassung nach eine derartige Armee mit Magik aufhalten?«
    »Überhaupt nicht«, lächelte der General.
    »Aber wenn wir scheitern«, betonte ich, »wird Possiltum besiegt,«
    »Das ist richtig«, entgegnete Badaxe ruhig.
    »Aber ...«
    »Gestattet mir, daß ich meine Position erläutere«, unterbrach er mich. »Nach meiner Einschätzung steht hier mehr als nur ein Königreich auf dem Spiel. Solltet Ihr mit Eurem Auftrag Erfolg haben, so beweist das, daß Magik ein geeigneteres Mittel zur Verteidigung eines Reiches darstellt als militärische Stärke. Das könnte schließlich dazu führen, daß alle Armeen aufgelöst und statt dessen Zauberer eingestellt werden. Ich werde keinen Finger rühren, um einen derartigen Präzedenzfall zu schaffen. Wenn Ihr beweisen wollt, daß Zauberer Armeen überlegen sind, so werdet Ihr das alleine mit Hilfe der Magik zustande bringen müssen. Das Militär wird zu Eurer Unterstützung keinen Finger krumm machen.«
    Während er sprach, nahm

Weitere Kostenlose Bücher