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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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konnte es meiner Ansicht nach nur gut sein, den Einsatz ein wenig zu erhöhen.
    Mit einem schnellen, geistigen Streich veränderte ich Gus Erscheinung. Nun schwebte ein ausgewachsener Drache über ihnen. Die Wirkung war sehenswert. Doch ich gestattete mir nicht den Luxus, dies alles ausführlicher zu bestaunen. Ich hatte in diesem kurzen Gefecht etwas gelernt, und wollte es weiter ausprobieren.
    Ich löste mein Imp-Heer auf und stellte es dann nicht vor den Soldaten, sondern mitten unter ihnen wieder auf! Dies brachte die Formationen endgültig durcheinander. Als die Soldaten sich auf die Phantomgestalten stürzten, verletzten sie mehr als einmal ihre eigenen Kameraden.
    Wenn dies so weiterging, wären sie zu beschäftigt, sich untereinander zu schlagen, als daß sie sich um uns kümmern könnten.
    »Boß!« rief Brockhurst und kam an meine Seite geschossen. »Ich habe den Kommandeur ausgemacht!« »Wo?« fragte ich finster und versuchte, meine Konzentration nicht von dem Kampf, der auf der Wiese tobte, zu nehmen.
    Der Imp wies in die entsprechende Richtung.
    Tatsächlich! Da war das Scheusal, schritt zornig von einer Formation zur anderen und versuchte, in seiner Streitmacht wieder Ordnung herzustellen.
    Ich hörte das leise Geräusch eines Pfeils, der aus dem Köcher gezogen wurde.
    »Ajax!« schnauzte ich ihn an. »Laß das sein. Der gehört mir ... mir ganz allein!«
    Bei diesen Worten löste ich alle Imps in der Umgebung des Scheusals auf und verwandelte statt dessen die Züge des Kommandeurs, bis er das Äußere von Aahz angenommen hatte.
    Die verwirrten Soldaten sahen einen Dämonen in ihrer Mitte auftauchen, der ein Schwert schwang, und zwar einen der, wie sie wußten, getötet werden konnte. Es bedurfte keines weiteren Anstoßes.
    Ich sah noch kurz den fassungslosen Blick des Scheusals, ehe seine Soldaten ihn einkreisten, dann verschwand er hinter einer Mauer von Uniformen. »Auftrag ausgeführt, Boß«, verkündete Gus, als er nun neben mir auftauchte. »Was jetzt?«
    »Was . . hast du ...«, stammelte ich.
    Ich hatte nicht mehr daran gedacht, daß die Unsichtbarkeitswand den Wasserspeier auf dem Rückflug vor unseren Blicken abschirmen würde. Sein plötzliches Auftauchen hatte mich erschreckt.
    »Berfert kommt gleich, wenn er mit ihrer Belagerungsgerätschaft fertig ist«, fuhr Gus fort und machte eine Handbewegung in Richtung des Gegners. Ich schaute über die Wiese. Er hatte recht. Die schwere Ausrüstung, die hinter der Armee aufgestellt gewesen war, stand nun in Flammen.
    Dann bemerkte ich etwas anderes.
    Das Heer bekämpfte sich nicht mehr untereinander. Ich begriff voller Schrecken, daß ich über meiner Abrechnung mit dem Scheusal und Gus' Auftauchen versäumt hatte, die Imp-Armee aufrechtzuerhalten! Ohne irgendeinen sichtbaren Gegner waren die Soldaten offensichtlich wieder zu Sinnen gekommen und liefen nun umher bei dem Versuch, wieder ihre Formation zu bilden.
    Bald würden sie bereit sein, wieder anzugreifen. »Was soll ich jetzt tun, Boß?« erkundigte Brockhurst sich eifrig.
    Das war eine gute Frage. Ich beschloß, sie zurückzustellen, bis ich mir eine Antwort ausgedacht hatte.
    »Ich werde dir ein Diagramm ziehen«, erklärte ich zuversichtlich. »Gebe mir doch mal einer ein Schwert!« »Hier, Bürschchen, nimm meines«, meinte Aahz und reichte mir seine Waffe.
    »Danke«, sagte ich geistesabwesend. »Also, diese Linie hier ist ihre Hauptformation. Wenn wir nun ...
    Aahz!?«
    »Zur Stelle«, meinte mein Lehrer. »Tut mir leid, daß ich mich etwas verspätet habe.«
    Es war tatsächlich Aahz! Da stand er in aller Seelenruhe mit übereinander geschlagenen Armen, als sei er die ganze Zeit bei der Gruppe gewesen. Die Reaktion der anderen zeigte jedoch, daß sie über Aahz Erscheinen ebenso überrascht waren wie ich.
    »Aber du ...«, stammelte ich. »Das Feuer ...«
    »Ach das«, Aahz zuckte mit den Schultern. »Als ich mir darüber klar wurde, was sie vorhatten, bin ich mit dem D-Hüpfer in eine andere Dimension entwischt.
    Die einzige Schwierigkeit war, daß ich die Kontrollgeräte noch nicht wieder in Ordnung gebracht hatte und eine Weile brauchte, bis ich auf Klah zurückfand.«
    Erleichterung flutete über mich hinweg wie eine kühle Welle. Aahz lebte! Und was noch wichtiger war, er war da! Die Aussichten für die Schlacht waren plötzlich viel erfreulicher.
    »Was machen wir jetzt?« fragte ich Aahz beflissen. »Ich weiß nicht, warum du mir diese Frage stellst«, blinzelte mein Lehrer

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