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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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einmal anschauen. Ich brauchte eine ganze Weile, um es zu finden. Aber es ist ein toller Ort, oder? Genau das Richtige, um heimlich zu lernen .“
    „Um zu lernen ?“ , fragte Tomrin.
    Hanissa nickte und deutete auf den vollgestellten Tisch. „Ich will zaubern lernen. Die Dozenten an der Universität haben es mir verboten. Schließlich bin ich ein Mädchen und noch viel zu jung. Aber was wissen die schon? Ich kenne mich besser aus als manche von diesen Wirrköpfen .“ Ihre grünen Augen blitzten, und sie blickte die Jungen angriffslustig an, als erwarte sie Widerspruch. Als dieser nicht kam, ließ sie die Schultern sinken. „Jedenfalls habe ich mich dann hier eingerichtet. Hier kann ich machen, was ich will, und niemand stört mich, weil mich niemand findet. Der Hof dort draußen wird fast nie benutzt. Wenn wir die Fenster nicht aufmachen, sieht auch niemand, dass hier mehr als nur ein Stück Mauer steht .“
    „Was würde man eigentlich sehen, wenn wir die Fenster aufmachten ?“ , fragte Tomrin.
    „Dann würden Löcher in der Luft auftauchen, durch die man hier hineinschauen kann “ , wusste Hanissa. „Das sieht echt lustig aus .“ Sie grinste.
    „Verrückt “ , murmelte Tomrin kopfschüttelnd. Dann grinste auch er. „Aber ich mag es .“
    „Ich auch! Dieses Haus ist fantastisch “ , rief Sando aus und stürmte zur Stiege. „Wo geht es hier hin ?“
    „In den ersten Stock. Dort oben gibt es noch ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer. Und unter dem Dach ist ein Speicher mit altem Krempel .“ Hanissa ging zu Sando hinüber. „Kommt, ich zeige euch alles. Aber viel Spannendes gibt es dort oben nicht zu sehen .“
    Die drei erklommen die Stiege in den ersten Stock. Von einem schmalen Korridor, an dessen Ende ein Fenster lag, gingen links und rechts je eine Tür ab. Zur Linken befand sich das Schlafzimmer, in dem ein großes, durchgelegenes Bett stand und ein riesiger Schrank. Darin hingen sogar noch ein paar alte Kleider. Die rechte Kammer wurde von einem Schreibtisch, einem Stuhl und einer großen Truhe in der hinteren Ecke gefüllt. Auf einem Brett an der Wandlagen ein paar zerlesene Bücher. Eine hässliche Holzmaske hing daneben. Sie sah aus, als habe sie mal dem Schamanen einer Trollsippe gehört.
    „Was ist in der Kiste ?“ , wollte Sando wissen und machte große Augen.
    „Ich weiß es nicht “ , antwortete Hanissa. „Sie ist verschlossen, und ich habe keinen Schlüssel .“
    Der Straßenjunge ging in die Hocke und musterte das schwere Schloss. „Das haben wir gleich “ , sagte er und warf den beiden anderen über die Schulter einen siegessicheren Blick zu. Er griff in seine Hosentasche und holte ein paar schmale Metallstifte hervor. „Mal sehen, ob mein magischer Schlossöffner helfen kann .“
    „Magisch ?“ , fragte Hanissa neugierig.
    „Nicht wirklich magisch “ , sagte Tomrin mit einem Stirnrunzeln. „Eher ein Einbruchswerkzeug, wie Diebe es haben .“ Er hatte geahnt, dass Sando es mit dem Gesetz nicht immer so genau nahm. Schließlich stammte er aus dem Hafenviertel. Aber dass er immer ein Einbruchswerkzeug mit sich herumtrug, überraschte ihn.
    „He, es ist nicht so, wie ihr denkt “ , verteidigte sich Sando. „Ich klaue nichts. Zumindest nicht oft. Ich lasse mich nur nicht gern ein- oder aussperren .“ Es klickte einmal. „So, das hätten wir .“ Er erhob sich und grinste. „Truhe, öffne dich .“ Er zog an dem Deckel, und knarrend schwang dieser auf. Auf seinem Gesicht machte sich Enttäuschung breit.
    „Was ist drin ?“ , fragte Tomrin neugierig.
    „Nichts Besonderes. Nur alte Bücher “ , brummte Sando mit einem Blick ins Innere.
    „Bücher ?“ Mit leuchtenden Augen drängte Hanissa sich nach vorn. Sie griff in die Truhe und holte zwei der alten Folianten hervor. „Oh je“ , stöhnte sie, als sie die Bücher aufschlug. „Sie sind in Elfenschrift verfasst. Ich kann kein Wort lesen .“ Sie hielt die Bücher den Jungen entgegen. Zeile um Zeile geschwungener Schriftzeichen waren darin zu sehen.
    Tomrin zuckte mit den Schultern. „Ich kann Elfisch auch nicht lesen “ , gestand er.
    „Mich braucht ihr gar nicht anzuschauen “ , wehrte Sando ab. „Mir reicht es schon, mich mit der Menschenschrift abzuquälen .“
    „Na ja, vielleicht finde ich mal jemanden, der mir hilft, sie zu entziffern “ , sagte Hanissa, während sie die Bücher wieder zurücklegte.
    Dann führte das Mädchen die Jungen über eine weitere Stiege auf den Speicher. Er war eng und

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