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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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hatte eine niedrige, in der Mitte spitz zulaufende Decke. Überall lag Staub, und Spinnenweben hingen in den Ecken. Durch ein kleines, schmutziges Dachfenster fiel Licht ins Innere: Bis auf ein paar Abfälle war der Speicher leer.
    „Wie ich schon sagte: Viel Spannendes gibt es hier nicht “ , wiederholte Hanissa.
    Tomrin nickte. „Gehen wir wieder hinunter .“
    Als sie die Stiege ins Erdgeschoss hinabstiegen, fiel Tomrins Blick auf eine Klappe, die sich in der hinteren Ecke des Raumes im Boden befand. „Geht es dort in den Keller ?“ , fragte er Hanissa.
    „Ich glaube schon “ , erwiderte sie. „Aber irgendwie klemmt die Klappe. Ich habe schon versucht, sie aufzuziehen, aber ohne Erfolg .“
    „Lass das mal zwei Männer machen “ , erklärte Sando großspurig und winkte Tomrin herbei. Doch sosehr die beiden Jungen sich auch abmühten, die Klappe ließ sich nicht öffnen. Es war, als sei sie von innen verriegelt, was Tomrin ziemlich merkwürdig vorkam. Nach einigem Ächzen und Stöhnen gaben sie auf. „Na ja, so wichtig ist es auch wieder nicht “ , murmelte Sando etwas verlegen. „Ist bestimmt nur ein blöder Keller .“
    Hanissa kicherte.
    „Äh, hast du eigentlich gestern noch Ärger zu Hause bekommen, weil du zu spät warst ?“ , wandte sich Sando rasch an Tomrin. Offensichtlich wollte er von ihrem Versagen ablenken.
    „Na ja, mein Vater war nicht unbedingt begeistert “ , gabTomrin zu, während sie zurück zum Tisch gingen und sich setzten. „Er hat es im Moment aber auch nicht leicht .“
    „Wieso ?“ , erkundigte sich Hanissa.
    „Ach, ihr habt doch sicher von diesem Ungeheuer gehört, das in der Stadt sein Unwesen treibt .“
    „Klar !“ , rief Sando aus. „Der Nachtfresser. Er hat heute früh unten im Hafenviertel eine Lagerhalle zerlegt. Ich habe deinen Vater gesehen, Tomrin. Er kam mit einigen Wachen … “
    „Stimmt “ , sagte Tomrin mit einem Nicken. „Ich sah ihn aus der Festung fortreiten. Was hast du denn dort gemacht ?“
    „Ach, nichts. Ich war nur schon ganz früh unterwegs .“ Sando machte eine wegwerfende Geste. „Aber ich kam zufällig vorbei, als die Stadtwache dort eintraf, wo das Ungeheuer zugeschlagen hatte. Und da habe ich sie belauscht. Die Soldaten waren wirklich nicht glücklich darüber, dass ihnen der Nachtfresser schon wieder entkommen ist. Und als dann auch noch der Stadtmarschall mit seinem Gefolge auftauchte, gab es richtig Ärger. Er sagte, er wolle ein paar Monsterjäger anheuern, um das Biest zur Strecke zu bringen .“
    „Oh je“ , murmelte Tomrin. Nun verstand er, warum sein Vater beim Frühstück so einsilbig gewesen war. Feylor „von Garstig “ hatte seinem Namen wieder alle Ehre gemacht.
    Sando lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte einen Fuß auf den Tisch. Hanissas bösen Blick bemerkte er dabei gar nicht. „Ich würde diesen Nachtfresser ja zu gerne mal mit eigenen Augen sehen “ , verkündete er. „Was er wohl ist … Ein Dämon? Ein verrückt gewordener Troll? Ein Drache? Oder irgendein wildes Tier ?“
    „Ich weiß nicht “ , sagte Tomrin. „Das Ungeheuer ist bestimmt gefährlich. Mein Vater sagte mir, ich solle mich von ihm fernhalten .“
    „Onkel Gump sagt das auch .“ Sando verdrehte die Augen. „Aber neugierig bin ich trotzdem. Ihr nicht ?“
    „Doch, natürlich “ , antwortete Hanissa. „Die Zauberer überlegen auch schon seit Tagen, was es sein könnte. Vielleicht ist es sogar ein magisches Geschöpf .“ Ihre Augen leuchteten aufgeregt.
    Tomrin kratzte sich am Kopf. „Na gut, neugierig bin ich auch “ , gab er zu. Dass er auch ein wenig Angst hatte, verschwieg er allerdings. Er wollte vor Hanissa oder Sando nicht wie ein Feigling dastehen. „Und jetzt? Willst du etwa durch ganz Bondingor laufen und das Versteck des Nachtfressers suchen ?“ Wieder dachte er an das Versprechen, das er seinem Vater gegeben hatte.
    „Warum nicht ?“ , hielt Sando ihm entgegen. „Ich will ja gar nicht versuchen, ihn zu fangen. Ich möchte ihn nur mal sehen – und sei es aus der Ferne. Überleg doch mal, Tomrin: Wir könnten damit sogar deinem Vater helfen. Wenn wir das Versteck des Ungeheuers finden, kann dein Vater es schnappen, und der Stadtmarschall würde dumm gucken. Wäre das nicht toll ?“
    Das war tatsächlich ein verlockender Gedanke. Und vielleicht mussten sie ja gar nicht so nah an den Nachtfresser heran, um ihn aufzuspüren. Damit würde Tomrin sein Versprechen, sich dem Untier nicht zu nähern, gar nicht

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