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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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und sich vom Sims hochzog, stutzte. „Wie bitte ?“
    „Uniwerrserät “ , wiederholte der Schornstein. Es raschelte, dann stob eine Rußwolke von der Größe einer Trollfaust aus seiner Öffnung. „Arr, vergrummst nocheins “ , beschwerte sich das Gemäuer – oder das, was in seinem Inneren stecken musste. Ein paar Sekunden lang waren von röchelndem Husten durchzogene Flüche zu hören, bei denen selbst der verkommenste Hafenarbeiter rot geworden wäre. Dann lugte plötzlich ein pechschwarzer Ball aus dem Schlot.
    Hanissa war inzwischen auf dem Dach angekommen und sah dieses ballförmige Etwas verunsichert an. Es hätte sie nicht gewundert, wenn das seltsame Ding auf einmal explodiert wäre. Doch stattdessen erschienen zwei rötlich weiße Punkte in seiner Mitte. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich um Augen handelte. Also war der Ball kein Ball sondern …
    „Ein Koboldkopf .“ Vor lauter Verblüffung stand Sando der Mund offen. „Voller Ruß .“
    „Na unn ?“ , herrschte das schwarze Köpflein ihn an. „Was kümmertstich, vergrummst nocheins ?“ Der Kobold schüttelte sich. Schornsteinruß flog nach allen Seiten und Tomrin, Sando und Hanissa in die erstaunten Gesichter. Darunter kamen wild abstehende rotbraune Haare zum Vorschein, die zu verfilzten Zöpfen gebunden waren. Ihnen folgten eine von abschätzigen Falten durchzogene Stirn, eine spitze Nase und ein Mund, dessen Winkel so missbilligend nach unten zeigten, als gäbe es einen Preis dafür.
    Ächzend und keuchend stemmte sich der kleine Mann aus seinem Versteck. Nun sah Hanissa, dass er gut zwei Handbreit maß. Er trug eine Art Mantel aus grauem pelzigem Material – Rattenfell, wie sie befürchtete. Der Mantel ließ die muskulösen und vernarbten Arme frei und endete oberhalb der aufgeschürften Knie. Darunter kamen behaarte Schenkel zum Vorschein und Füße, die in mit Rabenflaum geschmückten Lederschuhen steckten. Irgendwie bezweifelte sie, dass der Rabe sich freiwillig von seinem Federkleid getrennt hatte.
    „Ähm “ , machte Sando vorsichtig, „guten Tag. Ihr meintet gerade die Magische Universität, nicht wahr ?“
    Der Kobold zog die Nase hoch. „Grmpf .“
    „Nicht ?“ , fragte Sando leise. Man hörte ihm seine Unsicherheit geradezu an. Zwar war er mit seinen neuen Freunden hergekommen, um einen Kobold zu treffen, hatte sich das aber sicher anders vorgestellt.
    Sinnvoller zum Beispiel , vermutete Hanissa, der es kaum anders ging. „Ihr meintet bestimmt das Ziel der Flugreise Eures … Freundes ?“ , sagte sie, das letzte Wort mehr Frage als Feststellung. So genau hatte sie das Wesen auf dem Pfeil nicht gesehen. „Sie führt nicht ins benachbarte Handwerkerviertel der Stadt, sondern zu den Magiern. Oder ?“
    „Grmpf “ , wiederholte der Kobold. Er machte ein Gesicht, als sei die Anwesenheit der drei auf seinem Dach die schlimmste Beleidigung, die ihm je untergekommen war. Von der Tatsache, dass sie ihm auch noch Fragen stellten, ganz zu schweigen.
    „So weit … ?“ Tomrin machte große Augen und sah in Richtung der Universitätstürme.
    Die Sonne stand hoch am Himmel und tauchte die Dächer Bondingors in warmen Schein. Hier und da sah man einen Vogel oder einen Flugdrachen der Stadtgarde seine Kreise drehen, und über der Universität stieg gelber Rauch auf – den Magiern musste wieder etwas explodiert sein. Die Stadt wirkte so friedlich, als gäbe es hier keine Wesen, die mit der Dunkelheit kamen und für Angst und Schrecken sorgten.
    Ohne seine Besucher einer Antwort zu würdigen, sprang der Kobold vom Schornstein und auf die moosbewachsenen Schindeln, aus denen Gumps Dach bestand. Mit entschlossenem Schritt stapfte er fort.
    Die drei sahen sich fragend an. Ob sie ihm einfach folgen sollten? „Verzeihung “ , rief Hanissa freundlich. „Wir würden Euch gern etwas fragen, wenn Ihr gestattet .“
    Der Kobold grunzte nur.
    „Na los “ , flüsterte Sando und schickte sich an, ihm zu folgen. Tomrin und Hanissa tauschten einen unsicherenBlick, dann krochen sie hinter Sando über das Dach.
    Wo der Kobold sicheren Schritts gehen konnte, musstensie sich auf Händen und Knien bewegen, um ihm folgen zu können. Hanissa war wirklich heilfroh, dass ihre Mutter nichts von diesem irrsinnigen Ausflug wusste.
    Nach ein paar Metern erreichten sie etwas, das wohl die Behausung des Kobolds war: eine an der Vorderseite offene und mit allerhand Kram vollgestopfte Holzkiste. Mit etwas Fantasie ließ sich an ihrer Seite

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