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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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bewaffnet. Es musste sehr mühsam sein, derart bepackt durch die Hitze zu rennen!
    „Schaut nur, wie sie sich anstrengen “ , sagte Tomrin anerkennend. „Sie verfolgen bestimmt einen Verbrecher .“
    Hanissa blickte sich im Park um. Weit und breit konnte sie nur Vögel, spielende Zwergenjungen und Herrn Erzfinders Schachkumpane ausmachen. Verbrecher sahen anders aus … Die Einzigen, die nicht so ganz ins Bild passten, waren Hanissa und ihre Freunde! „Wartet mal “ , sagte sie zögernd und hielt an. „Meinen die etwa uns ?“
    „So … Puh … Endlich “ , keuchte der vorderste der drei Zwerge, als er Hanissa, Tomrin und Sando erreichte. Sein Gesicht war gerötet, und sein Atem ging stoßweise. Rechts und links von ihm kamen seine Kollegen zum Stehen und legten wie beiläufig die Hände an die Hämmer.
    „Können wir Euch helfen ?“ , fragte Tomrin und sah die drei erstaunt an. Auf der Brust ihrer dunklen Uniformen prangte ein silbernes Emblem. Es zeigte einen Hammer und eine Axt, die über Kreuz lagen.
    Das Abzeichen der Zwergenwehr! Hanissa war bereits in Büchern darauf gestoßen. Die Zwergenwehr sorgte in diesen Straßen für Recht und Ordnung. Dabei ging sie ziemlich eigenständig vor. Obwohl das im Grunde nicht erlaubt war. Aber die Stadtgarde sah darüber hinweg, solange Ruhe im Viertel herrschte.
    „Helfen ?“ , fragte der vorderste Zwerg zurück. „Ihr Bälger könnt zur Seite treten, sonst seid ihr wegen Behinderung der Zwergenwehr fällig, klar ?“ Es war offenkundig, dass er keinen Wert auf Freundlichkeiten legte.
    Hanissa, Tomrin und Sando sahen sich mit großen Augen an. Dann neigte Hanissa den Oberkörper und griff nach Fleck, der fröhlich schnaubend neben ihr im Staub hockte. Schweigend tat sie, wie geheißen, und die Jungen folgten ihr.
    „Du nicht, Halbzwerg “ , zischte einer der Wehrmänner. Mit gehässigem Grinsen zog er den Hammer aus dem Gürtel und deutete damit auf Sando, der verdutzt innehielt. „Du bist doch dieser Waisenjunge, richtig? Wegen dir sind wir hier .“
    „Sando, Mündel von Gump aus dem Klan der Wasserheber ?“ , fuhr der vorderste Zwerg ungerührt und in barschem Tonfall fort. „Wohnhaft im Hafenviertel ?“ Dabei sah er den Jungen an, als sei ihm noch nie etwas Abscheulicheres begegnet. Obwohl der Zwerg aufblicken musste, um Sando in die Augen zu schauen, wirkte er ziemlich einschüchternd.
    Sando nickte. Zu mehr war er vor lauter Ratlosigkeit nicht fähig.
    „Mitkommen “ , verlangte der Zwerg. „Du bist hiermit verhaftet .“
    Verhaftet? Hanissa traute ihren Ohren kaum. Das musste ein Missverständnis sein. „Verzeihung, Herr, aber Ihr irrt Euch sicherlich. Meine Freunde und ich … “
    Der linke Zwerg machte einen Schritt auf sie zu. „Schweig, Menschenkind. Sonst nehmen wir dich auch mit .“
    Hanissa schluckte. Zu ihren Füßen begann Fleck, leise zu zischen. Ihm war natürlich nicht entgangen, wie grob diese Wehrmänner mit seinen Freunden umgingen. Lange würde er sich das Spiel nicht mehr anschauen, das ahnte Hanissa. Entweder würde er zu einem völlig aussichtslosen Angriff übergehen oder Angst bekommen und sich hinter einem der vielen Felsen im Park verstecken. Oder noch schlimmer: Er verwandelt sich. Dann haben wir richtige Probleme … , dachte sie.
    „Und pfeif deinen Drachen zurück, klar ?“ , verlangte der rechte Zwerg. „Schätze, es ist sowieso nicht erlaubt, am helllichten Tag mit so einem Vieh durch die Gegend zu spazieren .“
    „Dieser Drache gehört uns “ , sagte Tomrin mit fester Stimme. „Baron Berun persönlich hat ihn uns anvertraut .“
    „Kümmert mich gar nicht “ , blaffte der Zwerg. „Von mir aus kann Berun ihn euch geschenkt und mit goldenem Schleifchen um den Hals vor die Haustür gesetzt haben. Was da oben im Palast geschieht, hat für uns hier im Viertel wenig Bedeutung .“
    Tomrin hob entrüstet die Brauen. „Wie könnt Ihr es wagen? Berun ist der Herrscher über die ganze Stadt. Sein Wort ist überall Gesetz. Das Zwergengebiet macht da keine Ausnahme .“
    „Das glaubt vielleicht dein Berun, Bürschlein “ , erwiderte der Zwerg mit gehässigem Grinsen.
    „Wehrmann Grombur, reißt Euch zusammen “ , fuhr sein Begleiter ihn tadelnd an. „Wir haben wichtigere Dinge zu tun, als uns mit Kindern zu streiten .“
    „Verzeiht, Oberwehrmann .“ Der Zwerg senkte untertänig den behelmten Kopf und schwieg.
    „Also, Sando Wasserheber, oder wie immer du dich nennen magst “ , sagte der erste Zwerg und

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