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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Gnome durchforsteten den Steinschutt nach allem, was brauchbar war. Außer violetten Kristallblöcken sah Sando auch Gold- und Tiefensilberbrocken zwischen den dreckigen Steinen liegen. Den Schutt luden die Trolle auf große Karren und schoben diese in die Stollengänge, die von der Höhle wegführten
    „Es sind nicht irgendwelche Edelsteine “ , fügte Bortha hinzu, der sich zu ihnen gesellte. „Der Kristall ist sehr wertvoll! Das ist Kyrillian, und ich habe gehört, wie einige der Männer hier sagten, dass … “
    In diesem Moment erklangen draußen knirschende Schritte. Irgendjemand näherte sich der Nische. Sofort hielt Bortha den Mund und sah seine Gefährten warnend an.
    Der Mann, der vor ihrer Gefängnistür auftauchte, war schmal und knochig, verbarg dies aber halbwegs geschickt unter seiner pechschwarzen Kleidung. Hose und Hemd waren so dunkel wie sein schulterlanges Haar, und auf seinem langen Mantel prangten silberne Runen, Sterne und andere Symbole. Der Hut auf seinem Kopf war ähnlich gemustert.
    „ Was hast dugehört, kleiner Zwergenbengel ?“ , knurrte der Mann und sah den jungen Wasserheber aus dunklen, bösen Augen an. „Na, sag’s ruhig. Ich bin wirklich neugierig .“
    Bortha schwieg. Wonkar wollte schon wieder aufbrausen, doch Grimbak legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Gar nichts weißt du“ , beantwortete der Mann sich seine Frage selbst. Er klang unfassbar arrogant. „Und warum? Weil die Zwergenklans zu dämlich und zu abergläubisch sind, um das zu nutzen, was hier unten ruht. Im Gegensatz zu mir .“
    „ Ihr habt hier also in Wahrheit das Sagen “ , warf Hanissa ein. „Nicht dieser Bucklige .“ Ihr Tonfall und ihre ganze Körperhaltung waren so trotzig und tapfer, dass Sando nur staunen konnte.
    Der Mann legte den Kopf in den Nacken und lachte so schallend, dass es als Echo von den Felswänden zurückfiel. „Rogi? Ihr dachtet allen Ernstes, Rogi treffe hier die Entscheidungen? Köstlich, meine Kleine. Versteht mich nicht falsch, Rogi ist tüchtig und loyal bis in den Tod. Aber er ist nichts weiter als ein Werkzeug, genau wie alle anderen hier .“ Dann wandte er sich unvermittelt an Sando. „Und du? Du hast auch keine Ahnung. Niemand von euch Unwürdigen ist ansatzweise klug genug, zu verstehen, um was es hier geht. Also bemüht euch nicht .“
    „Es geht um das Kyrillian “ , sagte Hanissa mit belegter Stimme. Obwohl ihre Wangen tränennass waren, streckte sie dem finsteren Mann trotzig das Kinn entgegen. „Ihr baut hier unten heimlich das Kyrillian ab, weil Ihr seine magischen Energien nutzen wollt. Ihr seid doch ein Magier, oder? Das verrät schon Euer Aufzug. Dunkle Kleidung, silberne Runen … “
    Der Mann lächelte. „Xarblo Fel’Dathor ist mein Name. Du darfst dich freuen, mich kennenzulernen. Obwohl … In deiner Lage wohl eher nicht .“ Dabei hob er die Hände vor die Brust und legte die Fingerspitzen aneinander.
    Sando bemerkte, dass Xarblo Fel’Dathors Nägel violett lackiert waren. Ihm fiel eine Bemerkung ein, die Hanissa am Vortag im Luttenpark gemacht hatte. Irgendetwas über bucklige Gehilfen und lackierte Nägel … „Ihr seid ein Schwarzmagier !“ , platzte es aus ihm heraus. Er warf Hanissa einen Seitenblick zu, als wollte er sagen: Siehst du, es gibt sie doch.
    Hanissa war jetzt völlig außer sich. „Schwarzmagie ist so ziemlich das Böseste und Niederträchtigste, was man sich vorstellen kann !“ , sagte sie anklagend. „Wer schwarze Magie benutzt, verachtet das Leben. So jemand geht über Leichen und tut sich mit Dämonen und anderem dunklen Gezücht zusammen. Als ich noch klein war, habe ich so manche Schauergeschichte über böse Zauberer gehört. Aber ich dachte immer, die wären frei erfunden .“
    Xarblo Fel’Dathor schenkte ihr ein mitleidiges Lächeln. „Bedaure, dich zu enttäuschen, meine Kleine. Aber die Welt ist längst nicht so klar in Gut und Böse aufgeteilt, wie du denkst. Du siehst meine dunkle Kleidung und die Runen und meinst, ich sei ein Schwarz magier. Nun, du irrst dich. In einer Sache hast du allerdings völlig recht, du vorlautes Gör .“ Es schien ihm zu gefallen, sich selbst sprechen zu hören. „Ich bin tatsächlich hinter dem her, was hier unten in der Erde liegt. Ein alter Freund von mir erzählte mir einst, dass es hier riesige Vorräte an Gold, Tiefensilber und Kyrillian gibt. Und er sagte, niemand nutze sie. Denn die Zwerge hätten viel zu viel Angst vor dieser Gegend. Er offenbar auch, sonst würde er

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