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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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ist es kein Wunder, dass du aufgeregt bist. Komm, wir wollen zum Audienzsaal, dem Meister von unseren Fortschritten berichten.“ Er deutete zu einer Tür am Laubengang im ersten Geschoss des Palastes. „Das wird ihn freuen und dich auf andere Gedanken bringen.“
    Audienzsaal? Dem Meister? Sandos Gedanken überschlugen sich. Befand sich Achnathons Spiegel etwa bereits im Audienzsaal des Barons? Das musste er unbedingt seinen Freunden mitteilen, wenn er sie wiedersah.
    Die beiden Spiegler setzten sich in Bewegung. Sie traten auf den Hof und näherten sich Sandos Versteck! Ob er es wagen sollte, sich ihnen zu zeigen? Besser nicht , entschied Sando. Ich sollte kein unnötiges Risiko eingehen, bis ich die anderen an meiner Seite habe.
    Die Spiegler kamen immer näher. Er musste sofort das Weite suchen! Schnell sah er sich um. Einige Schritt weiter rechts kam ein dünner Lichtstrahl unter einer Tür hervor. Sando huschte auf sie zu, schickte in Gedanken ein Stoßgebet an alle Zwergengötter, öffnete sie einen Spalt und glitt über die Schwelle.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er von innen an die Tür gelehnt lauschte, ob die Spiegler ihm nicht doch folgten. Erst als ihre Schritte draußen verklangen, atmete er auf und gestattete sich, seine neue Umgebung in Augenschein zu nehmen.
    Der Zufall hatte ihn in die Küche geführt. Von hier kam der Speisegeruch, den er wahrgenommen hatte. Dampfende Töpfe standen auf massigen Holzöfen, Säcke voller Kartoffeln und Rüben stapelten sich in den Ecken. Ein paar Gnome hockten darauf und schälten das Gemüse, ohne sich um ihn zu kümmern. An einem eisernen Haken, der von der Gewölbedecke hing, war eine Schweinehälfte befestigt, die sanft hin- und herschaukelte.
    „Na, du bist vielleicht gut“, durchschnitt plötzlich eine scharfe Stimme die Stille. „Schleichst dich einfach so hier rein und glaubst, damit durchzukommen.“
    Sando erstarrte. Man hatte ihn ertappt!
    Stampfende Schritte näherten sich. „Dir werd ich’s zeigen, Bursche!“, zeterte die Stimme weiter. „Rühr dich nicht vom Fleck, verstanden?“
    Sando hatte die Hand schon wieder am Türgriff. „Ich habe mich im Raum geirrt“, log er hastig. „Verzeiht.“
    Dann sah er, wem die Stimme gehörte – und entspannte sich. Das, was da hinter dem Ofen in der Mitte des Raumes hervorkam, war kein Gardesoldat und bestimmt auch kein Spiegler.
    „In der Tür geirrt?“, wiederholte die kleine stämmige Frau tadelnd. Sie war vielleicht vierzig Jahre alt. Ihr dünnes blondes Haar klebte ihr schweißnass an der käseweißenStirn. „Da hört doch alles auf. Nicht nur, dass er viel zu spät kommt, nein, jetzt flunkert er mich auch noch an. Los, an die Arbeit, verstanden? Ich brauche noch … noch … “ Seufzend brach die Frau ab und begann, in den Taschen ihres schlichten Arbeitskittels zu suchen. „Wennman sich nicht alles aufschreibt“, murmelte sie dabei wütend. Dann zog sie einen kleinen Zettel hervor und betrachtete ihn. „Suppenkräuter und Mehl, ganz genau! Das brauche ich für das Lieblingsfrühstück des Barons. Nach der langen Flugreise wird er sicher hungrig sein.“
    Sando hob die Braue. Die hält mich für einen ihrer Küchenjungen , begriff er. Einen, der verschlafen hat. Wer auch immer die Frau war, um ihr Gedächtnis konnte es nicht allzu gut bestellt sein – sonst hätte sie längst gemerkt, dass sie Sando eigentlich gar nicht kannte.
    „Äh, natürlich“, sagte er schnell. „Und die hole ich in … ?“
    „In?“, wiederholte die Köchin gereizt. „In keinem In, du nutzloser Bengel. Hast du dein Gehirn in den Federn vergessen, oder wie? Du holst sie wie jeden Morgen an der Nebenpforte. Dort, wo Marktbeschicker … Marktbeschicker … “ Wieder schielte sie auf ihren Zettel. „Wo Meister Wangeroht sie uns Tag für Tag ganz frisch anliefert“, beendete sie den Satz dann zufrieden.
    Nebenpforte? Sando konnte sein Glück kaum fassen. Das war ja genau das, wonach er suchte! Wenn er der vergesslichen Dame noch entlocken konnte, wo genau sich diese Pforte befand, war er der Lösung seines Problems schon ein Gutteil näher.
    Doch ihre Miene ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihm nicht weiterhelfen würde. „Na, los“, scheuchte sie Sando auf. „Unglaublich, wie dreist du hier herumtrödelst. Bring mich nicht dazu, den Hofmeister zu rufen, damit er dir Beine macht!“
    Bloß nicht , dachte Sando erschrocken. „Bin schon unterwegs, Herrin.“
    Kaum hatte er die Palastküche

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