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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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eine Tasse Tee, Mr Cleever?«, fra g te sie.
    »Sehr gern. Darf ich mich setzen?«
    »Oh, aber selbstverständlich.«
    Mr Cleever setzte sich in einen großen Sessel, während Sarah in der Küche am anderen Ende der Diele den Tee aufbrühte. Er unterhielt sie mit G e plauder über die endlosen Diskussionen in der Ge o logischen Gesellschaft und im Bildungsausschuss des Gemeinderats.
    »Ich verstehe nicht«, schloss er, »wie sich die Dinge in diesem Bereich so verschlechtern konnten. Wenn Kinder mit solcher moralischen Laxheit unte r richtet werden, dann leiden sie darunter. Danke, ich hätte gern Zucker.«
    Er nippte an seinem Tee.
    Miss McIntyre schien verstört.
    »Meine Liebe … « Mr Cleever stellte seine Tasse ab. »Sie machen keinen glücklichen Eindruck. Ich möchte nicht länger drum herum reden. Was ist los? Wenn ich Ihnen helfen kann, dann versichere ich I h nen, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht.«
    »Ach, es ist zu dumm.« Sarah wurde plötzlich von ihren Gefühlen übermannt. »Eigentlich ist es mir peinlich, darüber zu sprechen.«
    Aber Mr Cleever forschte freundlich weiter, bis er die gewünschte Information bekam.
    »Das scheint alles sehr eigenartig«, sagte er dann, »dass Michael so … so plötzlich vom Weg abko m men sollte. Nachdem er von Ihnen eine so sorgfältige Erziehung erhalten hat.«
    »Das hat nicht ausgereicht. Ihm fehlt seine Mu t ter.«
    »Natürlich fehlt sie ihm, aber sie hätte es nicht besser machen können. Sie sind absolut bewu n dernswert. Wo genau hat Michael den gestrigen Tag verbracht?«
    »Oben auf dem Wirrim, hat er gesagt. Warum, hat das etwas zu bedeuten?«
    »Nein, das hat wohl nichts zu bedeuten. Er könnte von Little Chetton aus losgefahren sein. Von dort fahren Busse nach Stanbridge. Sarah – ich darf Sie doch Sarah nennen, ja? –, ist mit Ihnen alles in Or d nung?«
    »Entschuldigen Sie, aber hier drin ist es so sti c kig   … «
    »Kein Wort mehr – wir gehen in die Küche. Da ist es bestimmt kühler.«
    So war es auch, und Sarah trank rasch zwei Gläser mit Eiswasser, um sich abzukühlen.
    Mr Cleever lehnte ein Glas Eiswasser ab, er schien jedoch immer noch erhitzt, als er endlich seinen freundlichen Vorschlag unterbreitete.
    »Meine liebe Sarah, ich nehme an, Sie wissen, dass ich in Fordrace eine Jugendgruppe leite. Da ha t te ich schon öfter mal mit Kindern zu tun, die schlechten Einflüssen ausgesetzt waren, und mir sind die Anzeichen dafür ziemlich gut bekannt. Vielleicht ist unsere Sorge ja überflüssig und Michaels Beteu e rungen beruhen auf der Wahrheit, das sollten wir j e denfalls hoffen. Doch selbst wenn dem nicht so ist: Wenn wir jetzt handeln, erwischen wir das Übel noch an der Wurzel. Falls Sie einverstanden sind, schicken Sie ihn mal unter irgendeinem Vorwand zu mir, und dann schaue ich ihn mir an. Vielleicht kann ich mit ihm ein kleines Gespräch führen. Glauben Sie mir, das können Außenstehende manchmal be s ser.«
    Sarah stimmte erleichtert zu. Das erschien ihr alles sehr vernünftig.
    »Aber wo ist er nur hingegangen?«, fragte sie.
    »Ihm wird schon nichts passiert sein, da bin ich mir ganz sicher. Außerdem haben Sie ja gesagt, dass Stephen bei ihm ist, und auf den ist bestimmt Ve r lass.«
    Sarah fand das auch.
    Doch dann entfuhr Mr Cleever ein Ausruf: »Du lieber Himmel, ich hab ja völlig vergessen, warum ich eigentlich zu Ihnen gekommen bin. Es geht e i gentlich um zwei Dinge. Erstens möchte ich mit I h nen als Immobilienmaklerin sprechen. Sie a rbeiten doch immer noch für diese große Firma in Sta n bridge, ja? Gut. Es ist nämlich so – ich habe ein A n wesen. Eigentlich ist es ein Bauernhof. Das Hardr a ker-Gehöft, nicht sehr weit von hier. Kennen Sie es?«
    Sarah kannte es.
    Mr Cleever schien darüber erfreut. »Also, eigen t lich gehört es nicht mir, ich bin nur der Verwalter. Der frühere Besitzer, der alte Mr Hardraker, ist vor ein paar Jahren gestorben. Er hatte den Hof bestimmt seit dreißig Jahren nicht ordentlich bewirtschaftet und nun befindet sich alles in einem miserablen Z u stand. Ich habe nach einem neuen Pächter gesucht, doch niemand will den Hof, und nun steht er völlig leer. Aber es gehört eine Menge Land dazu, und da ich jetzt die Erlaubnis habe, alles zu verkaufen, möchte ich gern eine offizielle Schätzung seines Wertes.«
    »Ich würde ihn mir gern einmal ansehen«, sagte S a rah. »Wenn Sie einen Termin vereinbaren wo l len …«
    »Ja, das wäre wunderbar. In den nächsten

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