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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Tagen habe ich viel zu tun, aber nächste Woche rufe ich Sie an, und dann machen wir einen Termin. Danke schön, Sarah, damit ist mir ein Stein von der Seele gefallen. Jetzt zu der anderen Sache. Die ist mind e stens genauso wichtig.«
    Er machte eine Pause und schien das, was er sagen wollte, in seinem Geist taktvoll zu ordnen. Als er dann wieder lächelte, war es ein nachdenkliches L ä cheln.
    »Es betrifft den Pfarrer Aubrey. Es geht um Tom.«
    Sarah wartete und umklammerte mit beiden Hä n den ihr Glas.
    »Ich weiß, dass Sie und Tom eine … äh, Art B e ziehung haben«, fing Mr Cleever langsam an. »B e stimmt kennen Sie ihn besser als wir anderen. Schließlich ist er ja erst vor ein paar Monaten nach St. Wyndham gekommen, und die Anforderungen der modernen Gemeindearbeit haben ihn sehr auf Trab g ehalten … « Er schwieg, als wäre er sich nicht s i cher, wie er fortfahren sollte.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass er nicht genug Zeit mit seinen Gemeindemitgliedern verbringt?«, fragte Sarah kühl.
    »Nein, nein, ganz und gar nicht. Er ist nach allem, was man hört, sehr fleißig. Nur – und jetzt spreche ich als ein ehemaliges Mitglied des Kirchenvo r stands, das in diesen Dingen einige Erfahrung hat – ist er ein wenig zu sehr bestrebt … äh … seinen e i genen Weg zu gehen. Vielleicht vertraut er sich nicht genügend denen von uns an, die ihm bei seiner Au f gabe helfen möchten.«
    »Also, Mr Cleever, das ist ja lächerlich. Ich bin ganz sicher, dass Tom niemandem misstraut … «
    »Verzeihen Sie mir, Sarah. Das war es nicht, was ich sagen wollte. Er informiert uns in regelmäßigen Abständen und ganz sicherlich hat er eine enge B e ziehung zu Miss Price. Sie bilden ein ausgezeichn e tes Team. Nein, ich wollte Sie fragen, ob ihn in let z ter Zeit irgendetwas sehr beschäftigt. Er erscheint oft ein wenig zerstreut.«
    Sarah hatte keine Ahnung, was dafür die Ursache sein könnte. Sie fragte sich, ob sie selbst überhaupt etwas Derartiges an ihm bemerkt hatte.
    Mr Cleever trank seinen Tee aus und verschränkte die Finger.
    »Natürlich. Wahrscheinlich ist da gar nichts – und ich habe mir das bloß eingebildet. Es tut mir leid, dass ich Sie darauf angesprochen habe, doch als G e meinderat muss ich mich um all diese Dinge kü m mern … Richten Sie Tom meine Grüße aus, wenn Sie ihn sehen. Ich habe ihn heute nicht aufgesucht – ich dachte, er hätte genug zu tun, nach dieser Gräue l tat heute Morgen.«
    Sarah wollte wissen, um welche Gräueltat es sich handle.
    »Oh, haben Sie noch nichts davon gehört? Ich dachte, mittlerweile wussten alle Bescheid. Tja, let z te Nacht hat es in der Kirche einen Einbruch geg e ben. Man glaubt, dass der fehlende Teil des Kreuzes au s gegraben und gestohlen wurde. Und niemand hat die leiseste Ahnung, wer das getan haben könnte und warum. Höchst ärge r lich, in der Tat. Tja, ich hab noch einen langen Rückweg vor mir und muss los. Bestimmt wird Tom Ihnen alles über das schreckl i che Ereignis erzählen, wenn er Zeit dazu hat. Und vergessen Sie nicht, M i chael zu mir zu schicken. Ich schaue mal, was ich tun kann. Vielen Dank für den Tee, meine Liebe. Auf Wiedersehen.«

 
    13
     
    Nach nur wenigen Minuten endete Toms Suche mit einem Erfolg. Links vom Hauptregal erblickte er ein kleines Bücherregal mit einer Glastür, an der ein Schild hing, und darauf stand: PRÄSENZBIBLI O THEK – NUR ZUR BENUTZUNG IN DER B Ü CHEREI. Es war mit alten, dicken, ramponierten Büchern gefüllt. Dort entdeckte er zwischen Das Feuer von Stanbridge 1823 – ein Augenzeugenb e richt und Landwirtschaft in Fordrace ein schmales Bändchen mit grünem Buchrücken und dicken, unr e ge l mäßig geschnittenen Seiten. Er schlug es auf und las auf der Titelseite:
    LEGENDEN,
    DIE SICH UM FORDRACE
    UND DEN WIRRIM RANKEN
    Von
    Harold Limmins
    Es stand kein Erscheinungsjahr dabei, aber Tom wusste ja, dass es im 19. Jahrhundert erschienen war. Er ging zu seinem Platz zurück und setzte sich hoc h zufrieden hin. Er blätterte die ersten Seiten um und war fasziniert von einigen Zeilen handschriftl i cher Anmerkungen in blassblauer Tinte und Schö n schrift unter einer Widmung auf Latein. Da stand:
     
    Willis’ Theorien bezüglich des Lindwurms etc. S.51
    Und weiter unten stand:
     
    Das Pit. Frühe Anmerkungen zu Gefahren etc. S.68
     
    Der Text war in sehr kleinen, eng zusammenstehe n den Buchstaben gesetzt und wie in einer Zeitung in langen Spalten gedruckt und schon bei ihrem A n blick

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