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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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anders und schaute sich noch mal um. Er war jetzt näher herangekommen und rief ihr zu: »Geh langs a mer, Kitty, und leiste mir etwas Gesellschaft!« Da lief sie aber nur noch schneller, doch kurze Zeit sp ä ter konnte sie nicht anders und schaute sich wieder um. Da war er noch näher herangekommen, und sie sah, dass er rote Augen hatte. Und er rief wieder: »Geh langsamer, Kitty, und leiste mir etwas Gesel l schaft!« Jetzt rannte sie los, den Haw-Pfad entlang, runter ins Dorf, und war ganz außer Atem. Endlich kam sie an den Mühlenbach, und da sie schon läng e re Zeit nichts mehr gehört hatte, schaute sie sich wieder um. Und da sah sie zu ihrem Entsetzen, dass er kaum einen Meter mit wehendem Umhang hinter ihr her flog, und er hatte die Arme ausgebreitet und lächelte wie der Teufel in der Hölle. »Ah, jetzt gehst du langsamer, Kitty«, sagte er, »und nun leistest du mir etwas Gesellschaft.« Und er versuchte, sie zu schnappen. Aber sie stieß einen Schrei aus, und mit letzter Kraft sprang sie über den Bach, doch eine i h rer Locken blieb in seiner Hand hängen. Da er fli e ßendes Wasser wohl nicht überqueren durfte, musste er stehen bleiben, er drohte ihr mit der Faust und stieß Flüche aus, aber er konnte ihr diesmal nichts tun, und deshalb musste er wieder den Hügel hoc h laufen.«
    Die freundliche Erzählerin berichtet aus ihrer Ki n derzeit, dass sich damals niemand auf den Hardraker-Hof wagte, und wenn man daran vorbeilaufen mus s te, machte man das Zeichen gegen den bösen Blick. An so etwas kann ich mich aus meiner Kin d heit nicht erinnern. Ich habe auch keine offiziellen Aufzeic h nungen über die Existenz eines John Hardrakers g e funden. Nachforschungen auf dem Hof begegnete man übrigens nicht gerade freundlich!
    Jedenfalls verbinden sich mit dem Wirrim viele Geschichten von Zauberei und Hexerei und mit dem Wirrinlow noch mehr. Es wäre gut möglich, dass der vergessene Mythos vom Kampf zwischen dem He l den und dem Drachen in dieser Gegend zu einer b e sonderen Beliebtheit von Geschichten über Magie geführt hat.
    (Das fortlaufende Manuskript unseres Freundes bricht hier ab. Wir fügen jedoch abschließend noch ein paar Notizen hinzu, die wir seinem Manuskript beigefügt fanden und die er unserer Ansicht nach b e stimmt in seinen Text eingearbeitet hätte, wenn er nicht plötzlich gestorben wäre.
    J.G.N.P. W.B.
     
    In den Erzählungen spielt immer wieder Feuer e i ne Rolle.
    Juli 1896: Ich habe herausgefunden, dass Meg Poole y und Mar y Barratt mit den Hardrakers ve r wandt waren! Sie lebten vor ihren Eheschließungen auf dem Hof. Vielleicht rührt der schlechte Ruf des Hofes daher?
    Vielleicht auch nicht. Ihr Bruder William lebte weiterhin dort und starb 1803 in hohem Alter.
    Könnten die Einflüsse der Vergangenheit stärker sein, als ich dachte?
    Ich bin auf Gerüchte gestoßen – es sind aber wir k lich nur Gerüchte –, nach denen bestimmte Leute aus dem Dorf (ich nenne noch nicht ihre Namen) stärkere Verbindungen zu der Drachenlegende haben, als man denken könnte. Besteht hier möglicherweise eine Verschwörung? Manche Leute glauben seltsame Dinge. Ich muss tiefer graben.
    Ein Knabe sagt, er hätte etwas gesehen … Er hat Angst, aber ich werde ihm genug Geld anbieten. Lauter Gerüchte. Ich muss vorsichtig sein.
    Und so was im 19. Jahrhundert!
    Hier wird zu viel totgeschwiegen. Wir werden ja sehen, was passiert, wenn das Buch erscheint. Falls es jemals erscheint!
    Ich werde in meinen Bemühungen jedenfalls nicht nachlassen.
     
    Hier endete das Buch. Tom saß lange tief in Geda n ken versunken da, die verblichene Broschüre auf den Knien. Dann stand er auf und ging sich das Kreuz anschauen.

 
     
    22
     
    Als Stephen runterkam, saß Sarah draußen auf dem Rasen bei ihrem Kaffee und aß eine Pampelm u se. Sie trug Freizeitkleidung und sah aus, als ginge es ihr wieder besser.
    »Du siehst fürchterlich aus«, sagte sie.
    »Danke schön.«
    Stephen setzte sich auf einen Gartenstuhl. Er blickte auf den Tisch. Aus allen Bäumen wurde he f tig gezwitschert.
    »Oh. Keine Tasse«, sagte er schließlich. Er stand auf und wanderte in die Küche zurück.
    »Entschuldigung, heute Morgen hab ich nur für mich Frühstück gemacht. Du brauchst auch noch ein Schälchen. Und die Pampelmusen sind im Küh l schrank.«
    »Eine Tasse reicht mir.«
    Sarah musterte ihn, als er zurückkam. »Hättest du nicht wenigstens eine Hose anziehen können?« Das bezog sich auf seine Boxershorts und sein

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