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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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ihn trat.
    »Tom.«
    Er schrak zusammen.
    »Oh – hallo, Sarah! Du hast mich ganz schön e r schreckt.« Er küsste sie, aber er war nicht richtig bei der Sache. »Wegen gestern Abend tut es mir leid.«
    »Das ist in Ordnung. Was machst du da? Du warst ganz in Gedanken versunken.«
    »Ich habe nachgedacht. Sarah, es ist verrückt, aber weißt du noch, was ich dir gestern erzählt habe? Ich glaube, ich bin da auf etwas gestoßen.«
    »Das kann warten. Ich brauch deine Hilfe bei M i chael. Er hat gerade etwas getan – das kann man nur schwer erklären. Aber es war schlimm und ich brauch deine Hilfe.«
    »Die kriegst du. Setz dich hin und schieß los.«
    Während sie erzählte, fiel Sarah auf, wie wenig schrecklich die Ereignisse des Morgens sich jetzt a n hörten, und dabei war es doch so furchtbar gewesen, und sie konnte nicht erklären, warum es sie so völlig umgeworfen hatte.
    Aber Tom hörte aufmerksam zu und nickte, nac h dem sie fertig war.
    »Ich werde mal mit ihm reden. Das hätte ich schon gestern tun sollen. Das hört sich an, als wäre er zie m lich verstört, und vielleicht wurde das durch die U n terhaltung mit Cleever noch verschlimmert. Aber Sarah – warum in aller Welt hat du ihn dorthin g e schickt? Cleever würde einen Heiligen sauerk o chen.«
    Sarah runzelte die Stirn. »Na gut, vielleicht war es nicht der beste Einfall, aber er schien sich zumindest für Michael zu interessieren.«
    »Heißt das: im Gegensatz zu mir? Ach, lass uns darüber nicht streiten. Ich komm gleich mit dir mit, aber ich muss dir zuerst was erzählen. Das geht ganz schnell, und es ist so aufregend, dass es nicht warten kann. Ich glaube, ich weiß, was es mit dem Kreuz auf sich hat!«
    Er grinste und konnte seine Aufregung nur schwer im Zaum halten.
    »Weißt du noch, was ich dir gestern erzählt habe? Dann lies mal das hier. Es dauert nicht lange. Es ist ganz kurz. Und da geht es um ein paar sehr sonde r bare Dinge, du wirst es nicht glauben! Bitte, Sarah, lies das.«
    Er gab ihr ein verblichenes Büchlein. Sarah warf einen misstrauischen Blick darauf.
    »Mach schon, bitte. Sonst hältst du mich am Ende noch für verrückt.«
    Sie seufzte genervt. »Na gut, aber ich tu das nur unter Protest.«
    »Schon gut, schon gut.«
    Während sie las, konnte Tom nicht still sitzen bleiben, sondern er lief aufgeregt um sie herum. Er sah ihr über die Schulter, dann huschte er zum Kreuz und betrachtete es, kam wieder zu ihr und kicherte ab und zu erstaunt vor sich hin.
    Sarahs Irritation wuchs. »Okay, ich hab’s gelesen. Und was ist nun? Ich will nach Hause, und ich möc h te, dass du mitkommst.«
    »Gleich. Wie fandst du es?«
    »Das Geschreibsel eines Verrückten. Wo in aller Welt hast du das her?«
    »Aus der Bibliothek von Birmingham. Ich bin heute früh dorthin gefahren. Hör mal, hat dich davon nicht irgendwas berührt? Wenn er von dem walis i schen Gedicht schreibt oder von dem Siegel, das, wie er annahm, auf Kirchenland vergraben wurde?«
    »Denkst du, das Kreuz … ?«
    »Das ist das Siegel. Ja, genau das denk ich. Komm und schau es dir an.«
    Sie kam mit, ihre Neugier kämpfte mit ihrer U n geduld.
    Da lag der Stein, reich verziert und sehr alt.
    »Das ist doch der Drache, nicht wahr?«, fragte er.
    Sarah nickte. Sie folgte mit dem Blick den gewu n denen Linien des verschlungenen Körpers, vom la n gen, schmalen Kopf mit den Zahnreihen über den zusammengerollten Rücken an den gespreizten Kla u en vorbei bis zu dem endlos langen Schweif.
    »Und du glaubst … « Sarah räusperte sich. Plöt z lich war die Luft ganz schwül. Sie wusste nicht g e nau, wie sie es ausdrücken sollte. »Aber das ist ein Kreuz. Willis schreibt, dass Wyniddyn in vorchristl i cher Zeit lebte. Wie passt das zusammen?«
    »Willis wusste es nicht. Er hat nur spekuliert. W y niddyn kann auch zu der Zeit gelebt haben, als die ersten christlichen Missionare ins Land kamen. Vie l leicht war er ja so etwas wie ein christlicher Magier. Wer weiß?«
    »Und das ist sein Siegel?«
    »Das glaube ich, ja. Und, Sarah – ich hab es au s gegraben.«
    »Ja. Oh, Tom – sieh mal.« Die Aufregung war auf sie übergesprungen. Sie fuhr mit den Fingern auf dem großen Kreis entlang. »Ein Steinring umgibt den Drachen. Na ja, fast umgibt er ihn.«
    Tom verspürte einen Stich. »Ich hab es nicht ze r brochen!«, sagte er schärfer als beabsichtigt. »Es war schon kaputt, als wir es in der Erde gefunden haben.«
    »Das weiß ich doch. Du musst dich nicht verteid i

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